© Simone Schwalm, i.A.d. Stadt Marburg
„Und dann kam alles anders – das ist vielleicht der Satz, mit dem das Jahr 2020 einmal in die Geschichte, zumindest aber ins kollektive Gedächtnis eingehen wird“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies in Hinblick auf die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Auswirkungen, unter anderem auf geplante kulturelle Veranstaltungen. „2020 sollte eigentlich das Jahr werden, um der Geschichte der zu Unrecht als Hexen verfolgten ehemaligen Mitbürger*innen in Form eines Themenjahres mit vielen verschiedenen Veranstaltungen zu gedenken“, so der Kulturdezernent.
Die Universitätsstadt Marburg hatte das Themenjahr unter Beteiligung zahlreicher engagierter Bürger*innen geplant. „Die Resonanz, den dieser Gedanke in der Stadtgesellschaft fand, war überwältigend. Mehrere Dutzend Institutionen, Kulturträger und Einzelpersonen meldeten ihr Interesse an, sich mit ihren künstlerischen, schriftstellerischen, wissenschaftlichen und ganz persönlichen Ansätzen und Einsichten zum Thema Hexen und Hexenverfolgung in Marburg an der Gestaltung dieses Gedenkjahres zu beteiligen“, blickt der OB zurück. Der Fachdienst Kultur arbeitete an der Koordination und Unterstützung der vielen engagierten Angebote.
Ende Februar wurde die erste der beiden Broschüren mit einem Jahresprogramm von mehr als 100 Veranstaltungen vorgestellt. Doch dann kam alles anders – wegen Corona. Inzwischen haben die Akteur*innen unter großem Einsatz der Beteiligten neue Termine gefunden und zum Teil auch andere Räumlichkeiten, die den geltenden Hygienevorschriften und Abstandsregeln Rechnung tragen. „Die Marburger*innen und Besucher*innen der Stadt sind ganz herzlich dazu eingeladen, die verschobenen Veranstaltungen nun zu besuchen“, sagt der OB.
Jenseits der konkreten Termine gibt es während des gesamten Themenjahres auch noch die Heilpflanzenoasen auf einem Spazierweg vom Botanischen Garten bis zum Hexenturm am Landgrafenschloss, an denen es mehr über die „Magie der Kräuter“ zu erfahren gibt, so der Kulturdezernent. Den ausdrücklichen Dank der Universitätsstadt Marburg richtet Spies an alle Beteiligten und Interessierten – „für die Geduld und Flexibilität, die sie in diesem ungewöhnlichen Jahr bewiesen haben und möglicherweise noch beweisen müssen“.
Über die weiterhin stattfindenden sowie den Inhalt der nachgeholten Veranstaltungen geben weiterhin die beiden Programmbroschüren Auskunft: „Andersartig – Hexen. Glaube. Verfolgung“ und „Andersartig – Magie der Kräuter“. Diese Broschüren sind in städtischen Einrichtungen wie der Stadtbücherei, der Volkshochschule, dem Erwin-Piscator-Haus oder dem Stadtbüro sowie an weiteren öffentlichen Orten in Marburg erhältlich – zum Beispiel beim Kunstverein, beim Hessischen Landestheater, im KFZ, im Trauma, in der Waggonhalle und in diversen Buchhandlungen. Außerdem gibt es die Broschüren auch als Download unter
https://www.marburg.de/portal/seiten/hexen-glaube-verfolgung-in-marburg-900002222-23001.html und
https://www.marburg.de/portal/seiten/magie-der-kraeuter-900002192-23001.html.