Der Klimabeirat setzt sich aus Fachleuten verschiedener Bereiche wie etwa wissenschaftlicher Einrichtungen, zivilgesellschaftlicher Organisationen, Behörden und der Wirtschaft, sowie aus bis zu drei sachkundigen und im Klimaschutz engagierten Bürger*innen zusammen.
Der Klimabeirat berät den Magistrat und die Verwaltung der Universitätsstadt Marburg in allen klimarelevanten Fragen. Er prüft und berät als Expertengremium insbesondere bei grundsätzlichen Vorhaben zur Anpassung der Aufgabenwahrnehmung durch die Stadt Marburg an den hohen Standard der Klimabeschlüsse. Er versteht sich dabei als Impulsgeber für mögliche Klimaschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit den jeweiligen städtischen Vorlagen. Der Klimabeirat fungiert als unabhängiges Gremium ohne verbindliche Beschlusskraft für Politik und Verwaltung.
Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere das Prüfen und Bewerten der ihm vorgelegten Beschlussvorlagen bezüglich der Auswirkungen der Maßnahmen auf das Klima – sowohl positiver als auch negativer – sowie gegebenenfalls das Aufzeigen möglicher klimafreundlicherer Alternativen als Handlungsempfehlung für die Vorlagenersteller*innen und als Entscheidungsgrundlage für die zu beschließenden Gremien.
Im Folgenden stellen sich die Mitglieder des Klimabeirates vor:
Jürgen Rausch (Geschäftsführung Klimabeirat)
- Geschäftsführer der Gewobau Marburg GmbH und der Stadtentwicklungsgesellschaft Marburg mbH
- bis 2017 Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umwelt der Universitätsstadt Marburg
- Studium des Bauingenieurwesens an der TU Darmstadt mit den Schwerpunkten Umwelt- und Raumplanung, Wasserwirtschaft, Verkehrsplanung
Als Stadt- und Verkehrsplaner und langjähriger Akteur auf kommunaler Ebene interessiere ich mich besonders für lokale Handlungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund globaler Erfordernisse. Mit dem Engagement im Klimabeirat der Universitätsstadt Marburg möchte ich einen Beitrag dazu leisten, grundsätzliche Überzeugungen in aktive, wirksame Maßnahmen umzusetzen.
Dr. Olaf Berger
An der Technischen Hochschule Mittelhessen bin ich neben meinem Amt als Vizepräsident Sprecher des Zentrums Energietechnik und -management (etem.THM).
Das Zentrum befasst sich im Wesentlichen mit Energiespeicherung (z.B. Hochtemperaturspeicher) sowie der Netzdienlichkeit und energetischen Optimierung von Wohnquartieren. Wir arbeiten fast ausschließlich mit Kommunen sowie lokalen Energieversorgern zusammen.
Unsere Erfahrungen in diesem Bereich sind universell in vielen Kommunen einsetzbar, natürlich auch in Marburg. Als Sprecher des Zentrums befasse ich mich überwiegend mit Koordination und Vernetzung. Hiermit und unseren Erfahrungen aus etem hoffe ich, dem Klimabeirat gute Impulse, Anregungen, vielleicht auch Projekte, geben zu können.
Dr. Hans-Peter Frank
Kurzbeschreibung beruflicher Werdegang und PositionDr. Hans-Peter Frank, Diplom-Physiker, ist seit 1994 in verschiedenen Positionen in der Energiewirtschaft tätig. Bis 2008 hat er bei den Stadtwerken Marburg in der Verantwortung für Vertrieb und Marketing die Transformation des Unternehmens - nach Liberalisierung der Energiemärkte - hin zu einem modernen Energiedienstleister intensiv begleitet. Seit 2008 leitet er als Prokurist bei dem kommunalen Regionalversorger Oberhessische Versorgungsbetriebe AG (OVAG) in Friedberg/ Hessen die Bereiche Energiehandel/-beschaffung, Wärmedienstleistung sowie Stromerzeugung/ Erneuerbare Energien. In seiner Verantwortung stehen dabei u.a. ein Stromhandelsvolumen von rd. 1,5 TWh/a sowie der Betrieb von derzeit 18 Windparks mit 70 Windenergieanlagen (WEA) mit einer installierten Leistung von rd. 133 MW und von vier Freiflächensolarparks mit einer Leistung zusammen rd. 10 MW. Er ist Mitgeschäftsführer einer Biomethananlage (Einspeisung rd. 40 GWh/a) sowie von zwei Wind- und zwei Solarprojektgesellschaften, die u.a. in Kooperation mit einer Energiegenossenschaft bzw. örtlichen Kommunen betrieben werden. Seit 2015 ist er zudem Mitgeschäftsführer der OVAG-Unternehmenstochter HessenEnergie Ges. für rationelle Energienutzung mbH/Wiesbaden, die mit 40 MitarbeiterInnen die Geschäftsfelder Windprojektentwicklung/-betriebsführung, Contracting für Wärme und Beleuchtung sowie den Bereich Consulting für Energieeffizienz, Klimaschutz und damit verbundene Förderstrategien und -möglichkeiten bedient. Dr. Frank engagiert sich energiepolitisch für seine Themenfelder in den entsprechenden Branchen-verbänden, VKU, BWE und BDEW; im letztgenannten als stellv. Vorsitzender im Fachausschuss Erneuerbare Energien.
Statement:
„Ich bin Freund von pragmatischen Lösungen, nicht von Schaufensteraktionen, davon, Ressourcen effizient einzusetzen, nach dem Leitspruch unseres Unternehmens HessenEnergie: ‚Effizienz gestalten‘. Die Energiewende, die unsere Gesellschaft umsetzen will, hat eine starke regionale sowie partizipative Komponente und nimmt jede/n in die Verantwortung. Das „Sankt-Florians-Prinzip“ erlebe ich tagtäglich vor Ort bei der Umsetzung von Energieprojekten. Ich möchte für Verständnis, Akzeptanz, wenn möglich auch für Begeisterung werben und für die Einsicht in die (Klima-)Notwendigkeit mit Augenmaß.“
Walter Gruber
Chemiker, 66, fühlt Verantwortung nicht nur für die eigenen Kinder.
Aktiv in der BI Verkehrswende und in der Ortsgruppe des BUND. Der persönliche Klimaaktionsplan ist 50 Jahre alt. Es geht, ohne Öl und Gas, und ist nicht einmal teurer. Jetzt bleiben nur noch 5 Jahre, da kann der Preis keine Rolle mehr spielen.
Prof. Dr. Martina Klärle
Frau Prof. Dr. Klärle ist Umweltwissenschaftlerin und Geodätin. Mit Ihrer Professur für Landmanagement und ihrer Spezialisierung in Umwelt- und Klimathemen ist Sie insbesondere bei Fragen mit Flächenbezug als Experten bekannt. Sie ist Trägerin des deutschen Nachhaltigkeitspreis und des Deutschen- und Europäischen Solarpreises.
Von 2004-2006 entwickelte Sie in ihrem ersten Forschungsprojekt SUN-AREA die Algorithmen für die Automation von Solarkatastern aus Laserscannerdaten, das heute weltweit Anwendung findet.
In diesen Bereichen würde ich gerne unterstützen:
- Plusenergie Siedlung
- Bauleitplanung
- Nachhaltige Siedlungsentwicklung
- Energie-Wende, Erneuerbare Energien (insbesondere Wind und Solar)
- Klimaanpassung insbesondere Grün in der Stadt
Ralf Orths
Seit Mitte Oktober 2020 bin ich für die Philipps-Universität-Marburg als Klimaschutzumsetzungs-manager tätig.
60 Jahre alt, geboren in Duisburg, mit einer Ausbildung als Kälteanlagenbauer und einem Studium in Gießen, Abschluss Dipl. Ing (FH) Energie – und Wärmetechnik mit Zusatzausbildungen Energie- und Energieeffizienzberatung und lebe seit über 20 Jahren in Marburg.
Über 30 Jahre war ich als Projektingenieur im Bereich Solartechnik beim regionalen, früher selbstverwalteten Unternehmen, Wagner Solar tätig. Mein Herzensthema ist immer noch die Solartechnik, als eine Möglichkeit um uns regenerativ mit Strom und Wärme vor Ort zu versorgen und den Nutzen direkt spürbar werden zu lassen. Aber auch die Durchführung von Bedarfs- und Einsparungsanalysen zur Entwicklung technischer wie auch anwenderspezifischer Lösungen mit dem Ziel einer praxisorientierten Umsetzung. Wie wichtig es hierbei ist, die Beteiligten im Prozess mitzunehmen, um Begeisterung und Interesse zu erzeugen, Optimierungen zu etablieren und eine eigenständige sich nachhaltig entwickelnde Umstrukturierung einzuleiten, habe ich in den Jahren in einem selbstverwalteten Unternehmen lernen können.
Michael Schielke
Vertreter Klimabündnis
Prof. Dr. Thomas Steffens
Professur für Immissionsschutz, Sicherheitstechnik, Managementsysteme an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen. Lehraktivitäten in diesen Disziplinen mit Bezug zu Umwelt- & Klimaschutz und Arbeitswelt. Forschungsaktivitäten im Zentrum für regeneratives Engineering und Umweltsysteme (ZEuUS). Als Bürger der Stadt arbeite ich im Klimaschutzbeirat mit, um dazu beizutragen, die Klimaschädigung zu stoppen. Mit meinen Wissen zu Umwelt- und soziotechnischen Systemen hoffe ich, Beiträge zur Minderung klimaschädlicher Effekte auf lokaler Ebene beizusteuern. Ich freue mich, dass die Stadt Marburg handeln will - es eilt!
Prof. Dr. Simone Strambach
Professorin für Geographie
Carlotta Weber
Delegierte von Fridays for Future Marburg
Louisa Friedrich (stellvertretend)
Mein Name ist Louisa Friedrich (Spitzname: Frieda) und ich studiere seit 5 Jahren Medizin hier in Marburg. Seit gut einem Jahr gestalte ich das Klimabündnis aktiv mit und habe vor einem Jahr die Lokalgruppe MarburgZero mitgegründet. Mit GermanZero werden wir 2022 eine Gesetzesvorlage in den Bundestag einbringen, die Deutschland bis 2035 klimaneutral machen soll.
Ich finde es enorm wichtig, dass die Bevölkerung sich aktiv in Entscheidungsgremien einbringt und sich für ihre Forderungen stark macht, denn „die Politik“- das sind wir alle. Der Klimabeirat ist dafür eine weitere Möglichkeit, die ich auf keinen Fall ungenutzt lassen möchte.
Daneben macht es mir total Spaß Gitarre und Posaune zu spielen und mich divers in Gruppen und Aktionen einzubringen.
Michael Plappert (stellvertretend)
Gymnasiallehrer i.R., 67 Jahre; Fächer Physik, Mathematik, Politik; als Schulleiter mit Schul-Neubau im Passivhaus-Standard befasst; seit knapp zwei Jahren Mitglied der Parents for Future Marburg, Beobachter im Umweltausschuss.
Paul Robben (stellvertretend)
Ich bin Paul Robben und seit 2 Jahren bei FridaysforFuture Marburg aktiv.
Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft. Unsere Forderung lautet: "Hört auf die Wissenschaft" und genau das wollen wir auch tun!
Dafür ist es wichtig, den Menschen zu erklären, welche Lösungswege die Wissenschaft vorschlägt und wie diese umgesetzt werden können.