Azubis bieten Berufsorientierung auf Augenhöhe
Infos aus erster Hand sollen Schülerinnen und Schülern bei der Orientierung auf dem Weg zur Ausbildung helfen – wer könnte diese Informationen besser geben als diejenigen, die diesen Weg gerade selbst gegangen sind. Die Universitätsstadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf bieten seit sechs Jahren ein Peer Group-Projekt an, bei dem Auszubildende in die Schulen gehen und von ihrem eigenen Weg in eine Ausbildung berichten. Landrätin Kirsten Fründt und Marburgs Bürgermeister Dr. Franz Kahle dankten am Dienstag in Stadtallendorf den Azubis für ihr ehrenamtliches Engagement und überreichten ihnen ein Zertifikat über die Mitwirkung im Projekt.
In Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben, die Auszubildende für die Mitarbeit im Peer Group-Projekt freistellen, und unterstützt von der Agentur für Arbeit bieten die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf allgemeinbildenden Schulen Unterrichtsbesuche als Modul der schulischen Berufsorientierung an. Unterstützt und empfohlen wird das Projekt im Rahmen der hessischen Landesstrategie "Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen" (OloV).
Azubi-Teams aus jeweils zwei bis drei Auszubildenden, die gerade die Phase der Berufswahl und der Bewerbung abgeschlossen haben, berichten über ihre Erfahrungen auf ihrem Weg in eine Ausbildung – und auch über Stolpersteine auf diesem Weg. Dabei präsentieren sie sich nicht als "Super-Azubis", sondern wollen Mut machen, sich mit den eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen, Stärken und Schwächen ehrlich und glaubhaft darzustellen. Bei den Schülerinnen und Schülern stößt das Projekt auf große Resonanz, die Informationen von Gleichaltrigen werden sehr positiv bewertet.
Die Unterrichtseinheiten haben die Auszubildenden selbstständig im Rahmen eines Schulungstages erarbeitet. Er wird vom Jugendbildungswerk der Stadt Marburg und der Jugendförderung des Landkreises Marburg-Biedenkopf konzeptioniert und geleitet. Diese Institutionen übernehmen auch die pädagogische Begleitung der Teams während der Phase der Schulbesuche von März bis Oktober.
Die Schülerinnen und Schüler treffen jeweils ihr Gegenüber auf Augenhöhe und nutzen die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die freistellenden Betriebe berichten, dass Auszubildende nach den Einsätzen in der Schule selbstbewusster auftreten und ihre Kompetenz in der Moderation und im freien Sprechen erhöht haben.
- Folgende Auszubildende und Betriebe unterstützten das Projekt im Schuljahr 2014/15:
- Frederik Rosenberg, Patrick Pfeffer, Manuel Schneider (VR-Bank HessenLand eG), Lukas Bromm, Jannis Ludwig, Nadja Bender, Johann Möller, Melina Herzog (Pharmaserv GmbH & Co. KG), Julian Kuhli, Patricia Künkel, Lisa-Marie Scherens, Johanna Lutz (Amt für Bodenmanagement), Caroline Balouschek, Sophie Ziegler, Rebecca Kredel (Siemens Healthcare Diagnostics Products GmbH), Hannah Kempf, Isabell Lehr, Gülistan Demiroglu (Elisabeth-von-Thüringen-Akademie), Franziska Lenz, Aline Göpel (Universitätsstadt Marburg), Mario Debus, Antonia Nau, Annalena Schnabel, Marie-Kristin Althaus (Landkreis Marburg-Biedenkopf), Laura Turturica, Ioana Turturica (Lidl GmbH & Co. KG), Hannah Seidel, Frederick Stotz (DM-Drogerie Markt GmbH & Co. KG)
Das Peer Group-Projekt ist ein gemeinsames Projekt der Jugendförderung des Landkreis Marburg-Biedenkopf und des Jugendbildungswerkes der Universitätsstadt Marburg in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Marburg. Das Projekt wird seit 2009 im Rahmen des regionalen OloV-Prozesses angeboten und von der regionalen Steuergruppe empfohlen. Die hessenweite Strategie "OloV" hat die Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit sowie der Struktur- und Prozessqualität im Übergang von der Schule zum Beruf zum Ziel.
- Ansprechpartner sind:
- Matthias Gnau, Jugendbildungswerk der Universitätsstadt Marburg, Telefon 06421 201-1302, E-Mail: matthias.gnau@marburg-stadt.de
Armin Plewa-Moormann Jugendförderung Landkreis Marburg-Biedenkopf, Telefon 06421 405-1682, E-Mail: plewa-moormannA@marburg-biedenkopf.de.