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Akteure unterschreiben Kooperationsvereinbarung
Marburg, Oktober 2014
Die Universitätsstadt Marburg, GeWoBau, Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt, GWH, Marburger Spar- und Bauverein eG, Stadtwerke Marburg, Ortsbeirat Richtsberg und die Bürgerinitiative für Soziale Fragen haben gemeinsam das Energiekonzept Richtsberg entwickelt und wollen jetzt auch in der Umsetzung weiter zusammen arbeiten.
Um die Kooperation zu besiegeln, haben Bürgermeister Dr. Franz Kahle sowie Vertreterinnen und Vertreter der genannten Organisationen am Donnerstag eine Vereinbarung unterzeichnet.
„Das Energiekonzept Richtsberg ist ein wesentlicher Baustein, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Universitätsstadt Marburg zu erreichen. Bis zum Jahr 2030 wollen wir unsere CO2-Emissionen um die Hälfte im Vergleich zum Jahr 2009 reduzieren“, so Bürgermeister Dr. Franz Kahle.
Das Konzept untersucht den Energieverbrauch im Stadtteil und zeigt Einsparmöglichkeiten auf. Des Weiteren werden die Potenziale für Erneuerbare Energien im Stadtteil beschrieben und Ratschläge für eine klimafreundlichere Wärmeversorgung gegeben.
Die Potentiale für erneuerbare Energien sind für Photovoltaik und Solarthermie, sowie für Biomasse und oberflächennahe Geothermie vorhanden.
Am klimafreundlichsten ist es, Energie gar nicht erst zu verbrauchen. So kann durch energetische Sanierung der Energieverbrauch stark reduziert werden. Eine klimafreundliche Wärmeversorgung wird vor allem durch den Umstieg von Gas und Öl auf erneuerbare Energien erreicht wie über die Solarthermie, Biomasse und oberflächennahe Geothermie. Auch eine effizientere Nutzung der Energieträger trägt zum Klimaschutz bei: Austausch alter Öl- und Gasfeuerstätten, Einsatz einer hocheffizienten Heizungspumpe, Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Kraftwärmekopplung (KWK).
Der Energieverbrauch wird vor allem durch die energetische Sanierung der Gebäude gesenkt. Eine weitere wichtige Rolle spielt das Nutzungsverhalten. Die BSF und die Stadtwerke Marburg haben darum erste Energielotsinnen ausgebildet, die ihren Nachbarinnen und Nachbarn Tipps zum Energie sparen geben. Tipps zum Strom sparen sind beispielsweise elektrische Geräte auszuschalten, wenn man sie nicht mehr braucht oder den Kühlschrank regelmäßig abzutauen. Heizenergie lässt sich sparen, indem man nicht gleichzeitig lüftet und heizt oder indem man keine Möbel vor die Heizung stellt.
Die Umsetzung des Energiekonzepts Richtsberg kann nur gemeinsam gelingen, betonen die Unterzeichner der Vereinbarung. Dabei seien die Wohnungsbaugesellschaften ebenso gefragt wie Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer sowie die Stadtwerke Marburg. Auch Mieterinnen und Mieter können durch Energiesparen und Akzeptanz für Sanierungsmaßnahmen an der Umsetzung mitwirken.
Kernstück ist ein Aktionsplan, der die Umsetzung des Energiekonzepts für die kommenden Jahre aufzeigt. Um diesen Prozess zu unterstützen, soll bei der Universitätsstadt Marburg zu Beginn des nächsten Jahres eine Sanierungsmanagerin bzw. ein Sanierungsmanager eingestellt werden. Zur Finanzierung der Stelle wurde laut Bürgermeister erfolgreich ein Förderantrag bei der KfW gestellt.