Seiteninhalt
Energiekonzept Richtsberg
Die Universitätsstadt Marburg will bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen im Bereich Strom und Wärme um die Hälfte reduzieren. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen soll die Energieeffizienz im Gebäudebereich erhöht werden, z. B. durch energetische Sanierung. Die Universitätsstadt Marburg geht dabei mit gutem Beispiel voran und saniert nicht nur einzelne Gebäude, sondern ließ für den kompletten Stadtteil Richtsberg ein Energiekonzept entwickeln.
Foto vom Stadtteil Richtsberg in Marburg© Universitätsstadt Marburg
„Das Energiekonzept Richtsberg ist wegweisend für eine nachhaltige Entwicklung des Stadtteils und ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz in der Universitätsstadt Marburg. Mit der Umsetzung des Energiekonzepts werden die Energiekosten gesenkt und die Wohnqualität verbessert.“, so Bürgermeister Dr. Franz Kahle.
Zur Entwicklung des Konzepts wurde zuerst eine Bestandsanalyse vorgenommen. Dabei wurden der Gebäudebestand, die Haustechnik und die Wärmeversorgung aufgenommen. Des Weiteren wurde das Potenzial für die verschiedenen Erneuerbaren Energien untersucht.
Im Stadtteil ist Potenzial für Solarenergie, Oberflächennahe Geothermie und Biomassenutzung (unter Einbeziehung der Umgebung) vorhanden. Das Potenzial für die Nutzung von Abwasserwärme ist grundlegend vorhanden, bedarf jedoch weiterer Untersuchung. Für Windkraft gibt es dagegen kein Potenzial.
Das Potenzial für Solarenergie im Stadtteil Richtsberg© Universitätsstadt Marburg
Als nächsten Schritt wurden für den Stadtteil Richtsberg drei verschiedene Szenarien für die Entwicklung der CO2-Emissionen entwickelt: „Trend“, „Aktiv“ und „Pionier“.
Vier für den Stadtteil typische Gebäude wurden detaillierter untersucht und für diese verschiedene Sanierungsvarianten entwickelt. In diesen Varianten wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Sanierung der Gebäudehülle sowie eine Veränderung der Heizungstechnik und der Ausbau erneuerbarer Energien durchgespielt. Für die Empfehlung von Maßnahmen war die Berücksichtigung sozialer Aspekte besonders wichtig, denn die Mieten sollen auch nach der Sanierung bezahlbar bleiben.
Des Weiteren gibt das Energiekonzept Ratschläge für eine klimafreundlichere Wärmeversorgung, betrachtet die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen und gibt Hinweise zur weiteren Bürgerbeteiligung.
Entwickelt wurde das Quartierskonzept von HHS Architekten, der TU Darmstadt und dem Büro Mediation Planen und Bauen mit Unterstützung der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Marburg, dem Ortsvorstand Richtsberg, der Bürgerinitiative für Soziale Fragen, den Wohnungsbaugesellschaften GeWoBau, GWH, Wohnstadt und dem Marburger Spar- und Bauverein.
Das Konzept wurde nicht am Schreibtisch entworfen, sondern bezog die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort aktiv in die Entwicklung ein. Nur mit Ihrer Unterstützung lassen sich die Maßnahmen umsetzen. Nach der Auftaktveranstaltung am 25. April fand am 29. Juni der sogenannte 1. Energietag statt. Des Weiteren wurde das Energiekonzept Richtsberg auf zwei Stadtteilfesten und am 7. November im Ortsbeirat Richtsberg vorgestellt. Am 05. Februar wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit im historischen Rathaussaal präsentiert.
Vorstellung des Energiekonzepts Richtsberg auf einem Fest im Stadtteil© Universitätsstadt Marburg
Finanziert wurde das Konzept zu zwei Dritteln aus dem Programm „Energetische Stadtsanierung – Zuschüsse für Quartierskonzepte und Sanierungsmanager“ von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und zu einem Drittel von der Universitätsstadt Marburg.
Kernstück des Energiekonzepts ist der Aktionsplan, der die Umsetzung des Energiekonzepts für die kommenden Jahre aufzeigt. Die Umsetzung selbst muss durch die Bewohnerinnen und Bewohner und wichtige Akteure vor Ort erfolgen. Dabei sind die Wohnungsbaugesellschaften ebenso gefragt wie Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer und die Stadtwerke Marburg. Auch Mieterinnen und Mieter können durch Energiesparen und Akzeptanz für Sanierungsmaßnahmen an der Umsetzung mitwirken.
In der Stadtverwaltung wurde im März 2015 die Stelle eines Sanierungsmanagers besetzt, um die Umsetzung des Energiekonzepts Richtsberg zu unterstützen.
Das Energiekonzept Richtsberg ist auf Nachfrage zum Download erhältlich.
Energielotsinnen sind Stromfressern auf der Spur
Aus dem Energiekonzept Richtsberg sind die Energielotsinnen entstanden. Diese bekamen im Januar 2015 20 Energiekostenmessgeräte zur Unterstützung ihrer Arbeit überreicht. weiterlesen
Akteure unterschreiben Kooperationsvereinbarung
Bedeutende Akteure im Stadtteil Richtsberg haben im Herbst 2014 eine Kooperationsvereinbarung zur Umsetzung des Energiekonzepts Richtsberg unterzeichnet. weiterlesen
Das Energiekonzept Richtsberg ist fertig!
Nach einem Jahr Entwicklungszeit wurde das Energiekonzept Richtsberg fertig gestellt und am 05.02.2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. weiterlesen