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Energieoase II Neustadt / Wasserscheide
Koordinaten: 50.810981, 8.770391
Podcast "Gänsebluemchen" mit F.Knetsch
Beifuß wird im Volksmund auch Beinweichkraut, Machtwurz, Weiberkraut oder Sonnwendgürtel genannt. Sein Name wurde oft von 'zu Fuß‘ hergeleitet. Dies geht auf den Glauben zurück, das Kraut könne Ausdauer, Geschwindigkeit und Linderung auf langen Märschen verleihen. Deshalb war es vor allem bei Pilgern auf einer langen Wallfahrt beliebt. Sie verwendeten Beifuß bei schmerzenden Füßen als Wickel, Schuheinlage oder Fußbad. Zu den Sonnenwenden - vor allem in den Rauhnächten um den Jahreswechsel - wurde Beifuß zur Abwehr böser Geister geräuchert oder um hellsichtige Träume hervorzurufen. Als Kräuterbüschel gebunden erinnert er manche an Hexenbesen. Heute ist Beifuß vor allem wegen seiner Bekömmlichkeit bei fettigem Essen bekannt. Er wirkt auch gegen Schwächezustände, Nervenanspannung, Durchblutungsstörungen und kommt in der Frauenheilkunde zum Einsatz.
Gänseblümchen, auch Tausendschön genannt, kennt jedes Kind, da sie auf vielen heimischen Wiesen wachsen. Im Mittelalter soll das Gänseblümchen bei allerlei Leiden wie Hautproblemen, Wundheilung, Brüchen, Prellungen, Gliederschmerzen oder Gelenkermüdung behilflich gewesen sein. Dazu wurde es als Tinktur, Salbe oder Tee verwendet. Sein anderer Name Frauenblümchen verrät das zweite Heilgebiet: Es diente bei Schwangerschafts- und Menstruationsbeschwerden oder bei der Rückbildung des Babybauchs. Auch stellen Gänseblümchen im Volksglauben einen Boten des Frühlings dar. In einer alten Volksweisheit heißt es: Wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühling verspeist, soll das ganze Jahr über vor Krankheiten geschützt sein. Außerdem gelten Gänseblümchen als wahre Muntermacher: In kleinen Mengen frisch in der Küche eingesetzt helfen sie gegen Frühjahrsmüdigkeit, regen Appetit, Verdauung und Stoffwechsel an. Als Tee aufbereitet kommen sie auch gegen Erkältungen zum Einsatz.
Wie ihr Name erahnen lässt, wächst die Wegwarte bevorzugt an Straßenrändern. Im Mittelalter war die blaue Blume nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Zauberkraut bekannt. So versprach man sich von ihr Schutz gegen das Böse: „Dost, Hartheu [Johanniskraut] und Wegscheidt [Wegwarte] tun dem Teufel viel Leid“ – hieß es damals im Volksmund. Nur wenige wissen, dass das Kaffeekraut - wie die Wegwarte auch genannt wird - tatsächlich zu Herstellung von Zichorienkaffee dient. Um diesen Kaffeeersatz herzustellen werden getrocknete Wurzelstücke der Wegwarte schonend geröstet, gemahlen und aufgebrüht. Dieses Getränk war nicht nur in Zeiten der Kaffeeknappheit beliebt. Als Heilpflanze wirkt die Wegwarte anregend. Sie hilft bei Schwächezuständen, reinigt das Blut und hemmt Entzündungen. Als Tee wird sie bei Verdauungsproblemen eingesetzt, als Tinktur für die Haut.