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FFH - Gebiet "Kleine Lummersbach bei Cyriaxweimar"
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling© Matthias SimonDas FFH-Gebiet „Kleine Lummersbach bei Cyriax-weimar“ ist flächenmäßig deckungsgleich mit dem Naturschutzgebiet „Kleine Lummersbach bei Cyriax-weimar“, das wir in der Ausgabe 05/16 von „Studier‘ mal Marburg“ vorgestellt haben. Es liegt liegt zwischen den Orts-lagen von Cyriaxweimar, Haddamshausen und Hermershausen und wird im Norden von der K 68, im Südosten von der K 69 begrenzt.
Das Gebiet wurde bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein als Truppenübungsplatz genutzt. Stellenweise fand hier eine intensive Inanspruchnahme (z.B. durch Panzerübungen) statt, andere Bereiche blieben weitgehend unbehelligt. Dadurch hat sich im Laufe der Zeit ein Mosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten entwickelt, die ansonsten in der intensiv genutzten Landschaft immer seltener geworden sind. Dies führte dazu, dass das Gebiet nach Aufgabe der militärischen Nutzung im Jahr 1997 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.Amphibientümpel südlich der K 68© K. Bork
Der auch überregionalen Bedeutung des Gebietes für den Naturschutz wurde Rechnung getragen, indem es Anfang des neuen Jahrtausends als möglicher Bestandteil eines europaweiten Netzwerkes von Schutzgebieten an die EU gemeldet und 2008 als FFH-Gebiet (Definition) ausgewiesen wurde – zusätzlich zum Status eines Naturschutzgebietes.
Als wertgebende Erhaltungsziele des FFH-Gebietes „Kleine Lummersbach bei Cyriaxweimar“ sind in der Gebietsverordnung mehrere Lebensraumtypen aufgeführt wie der Hainsimsen-Buchenwald oder die mageren Flachland-Mähwiesen.
Als weitere Erhaltungsziele sind in der Verordnung folgende gefährdete Tierarten aufgeführt: Der Hirschkäfer, ein kleiner Schmetterling mit dem Namen Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling und der Kammmolch. Sie alle sind auf besondere Lebensraumbedingungen angewiesen, die sie in dem Gebiet noch vorfinden.
Wie bereits erwähnt, ist die Vielfalt an Lebensräumen in „der kleinen Lummersbach“ durch menschliche Nutzung entstanden. Ohne Nutzung würden die offenen Wiesenflächen schnell verbuschen, langfristig würde sich hier fast überall Wald etablieren. Die Vielfalt, die dieses Gebiet auszeichnet, würde unweigerlich verloren gehen.
Soll diese Vielfalt erhalten oder verbessert werden, was ja Ziel der Unterschutzstellung ist, ist heute, nachdem die ursprüngliche Nutzung nicht mehr gegeben ist, eine gezielte Pflege erforderlich, die über Pflegverträge, z.B. durch regelmäßige Beweidung mit Schafen, gewährleistet ist.
Das Schutzgebiet „Kleine Lummersbach von Cyriaxweimar“ ist von einem Wegenetz durchzogen, so dass man bei einem gemütlichen Spaziergang einen Eindruck von seiner Vielfalt an Lebensraumstrukturen erhalten kann. Das Gebiet ist von der K 69 aus gut zu erreichen. Ein Zugang befindet sich gegenüber der Kompostierungsanlage nahe der ehemaligen Panzerwaschanlage, ein weiterer etwa 750 Meter weiter in Richtung Cyriaxweimar.