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Fördermittel aus „Lebendige Zentren“ ermöglichen Urban Gardening Projekt
Am 18. Januar 2023 gründete sich der Verein „Urban Gardening Oberstadt Marburg, der sich aus dem städtischen Förderprojekt der Stadtplanung ergab. Der Verein macht aus den Johannesgärten hinter dem Pfarrhaus der Katholischen Kirchengemeinde ein nachbarschaftliches, gemeinsames, nachhaltiges, diversitätsbewusstes und solidarisches Gärtnern in der Oberstadt möglich. Nun geht das neue Urban Gardening an den Start.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Ich freue mich sehr, dass das Urban Gardening Projekt nun startet. Da unsere Oberstadt das Aushängeschild Marburgs ist, wird der nachbarschaftliche Urban Gardening Verein nicht nur das Zusammenleben zwischen den Oberstadtbewohner*innen fördern, sondern auch die Oberstadt lebenswerter machen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
Bereits im Zuge der Antragstellung um Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ in 2019 wurde vom Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz die Idee entwickelt, ein Gartenprojekt für und mit Oberstadtbewohner*innen zu entwickeln. „Damit war die Zielsetzung verbunden, das Defizit an privaten Grün- und Aufenthaltsflächen in der Oberstadt zumindest ansatzweise zu kompensieren und so den Wohnstandort Oberstadt attraktiver zu machen“, erzählt Bernd Kintscher von dem Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz. Glücklicherweise fiel diese Idee bei der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Johannes Evangelist und verschiedenen Oberstadtbewohner*innen auf fruchtbarem Boden, so dass einerseits die Fläche von der Kirchengemeinde bereitgestellt wurde und mehr oder weniger zeitgleich sich eine offene Gruppe bildete, die den wunderschön gelegenen Garten unterhalb des Schlosses gemeinsam bewirtschaften möchte. Der Fördermitteleinsatz ist notwendig, da mit der Gartennutzung eine Reihe von Anfangsinvestitionen verbunden sind.
Aus der Bewerbung des Altstadtfonds hat sich 2022 die Initiative „Urban Gardening“ entwickelt. Über die Treffen beim Altstadtfonds vernetzten sich einige engagierte Anwohner*innen und gründeten zu Beginn des Jahres 2023 den Verein Urban Gardening Oberstadt Marburg e.V. „Die Idee, mitten in der Stadt gemeinsam zu gärtnern, einen grünen Aufenthaltsort zu schaffen und so nachbarschaftliche Begegnung zu ermöglichen, machte vielen Oberstadtbewohner*innen zwischen 25 und 75 - und einigen rund rum - Lust zu gärtnern.“, erzählt Kim Siekmann Vorstandsvorsitzende des Vereins begeistert. Das nachbarschaftliche und solidarische Projekt der Oberstadt versucht dabei nachhaltig anzubauen. Es möchte Aufenthalts- und Erholungsflächen im Freien schaffen und auf der Basis einer Sharing-Kultur leben. „Mit dem Urban Gardening Projekt für die Oberstadt ist ein Begegnungsraum geschaffen worden, der im Zukunftskonzept Oberstadt dem Handlungsfeld „soziale und öffentliche Infrastruktur“ entspricht. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Bewohner*innen der Oberstadt Interesse am Gärtnern haben und mitmachen würden“, freut sich Oberstadtmanagerin Nadine Kümmel.
Auch die Katholische Kirchengemeinde des St. Johannes Ev. freut sich, dass die Fläche hinter dem Pfarrhaus der Ritterstraße 12 von den Menschen der Oberstadt genutzt wird und sie somit einen Beitrag dazu leisten die Oberstadt lebendig, l(i)ebenswert und vielfältig zu gestalten.
„Die Johannesgärten dürfen nun ihre ehemalige Bestimmung wieder erfahren - nach einigen Jahren der Verwilderung wird in Zukunft, wie vor Jahrzehnten, eigenes Obst und Gemüse auf den Flächen angebaut. Es wird ein Ort der Begegnung geschaffen, der Gemeinschaft und gutes Miteinander in unserer Nachbarschaft fördert. Als Christen setzen wir uns nachhaltig für unsere Natur und die Gesellschaft ein“, so die Verwaltungsleiterin Heidrun Schwabe.
„Gemüse anbauen, Beeren ernten, ruhige Ecken zum Seele baumeln lassen, und alles in einem fröhlichen Miteinander …so wird das Paradies schon in der Bibel beschrieben“ ergänzt die Gemeindereferentin Jennifer Posse.
Die ersten Rodungsarbeiten hat die Urban Gardening Gruppe bereits geschafft und schon Schneeglöckchen, Narzissen, Schwertlilien, alte Obstbaumbestände sowie eine alte, verwunschene Treppe freigelegt. „Wir freuen uns nun auf weiteres partizipatives Planen mit Herrn Kintscher von der Stadtplanung und der Firma Stadt und Natur aus Kassel. Wir sind außerdem schon gespannt auf Spalierobst, Kräuterschnecken, Hochbeete und freuen uns über einen Kaffee zwischen blühenden Blumen und Sträuchern im Schatten des Schlosses hoch über den Dächern der Oberstadt“, erzählt Kim Siekmann motiviert. Durch gelungene Kooperation und Kommunikation zwischen Stadt, Kirche und Bürger*innen ist nun ein tolles, vereinendes nachbarschaftliches Projekt entstanden.
Wer gut erhaltene Gartengeräte im Sinne der Nachhaltigkeit kostenfrei abzugeben hat oder Interesse daran hat beim Urban Gardening in der Oberstadt mitzuwirken, kann den Verein gerne unterstützen. Information gibt es bei Oberstadtmanagerin Nadine Kümmel, (06421) 201-2010, oberstadt@marburg-stadt.de.