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Frauenoase II Am Marktbrunnen
Koordinaten: 50.809035, 8.770359
Podcast "Gehe nicht" mit Isabel und Thomas Streibig
Eisenkraut Verbena officinalis L.
Eisenkraut ist unter vielen Namen bekannt und wird auch Taubenkraut, Katzenblutkraut, Sagenkraut, Verbene oder Wunschkraut genannt. Im Mittelalter war es ein beliebtes Allheilmittel. Damals wurden ihm magische Kräfte zugeschrieben. Und es fand seit frühester Zeit kultische Verwendung: Hexen und Vampire sollten damit abgewehrt werden. Bis heute trägt das Kraut in Wales daher den Namen Devil’s bane, „Teufelsbann“. Darüber hinaus werden ihm auch lustanregende Kräfte nachgesagt Das blasslilablühende Gewächs ist in der Volksmedizin als Frauenheilpflanze bekannt. In Tees hilft es gegen Regelbeschwerden, Blutarmut und Krämpfe. In der Schwangerschaft und in den Wechseljahren soll es beruhigen: Es wird bei depressiven Verstimmungen, Migräne und Erschöpfung eingenommen. Auch bei Entzündungen der Atemwege und des Rachenraumes kommt es zum Einsatz.
Kamille Matricaria chamomilla L.
Kamille ist vor allem eine Frauenheilpflanze. Nach der mittelalterlichen Signaturenlehre, die Gleiches mit Gleichem verband, erinnerte die aufgewölbte Blütenform an eine Gebärmutter. Daraus schloss man, dass Kamille gut gegen Frauenbeschwerden sei. Auch der Gattungsname Matricaria leitet sich vom Lateinischen mater für Mutter oder matrix für die Gebärmutter ab. So verwundert’s kaum, dass die Kamille im Volksmund auch Mariamagdalenakraut oder Mutterkraut heißt. Man setzte Kamille bei verschiedenen Frauenleiden ein, und sogar bei der Geburt kam sie zum Einsatz. Auch heute noch kennen wir Kamillenblüten in vielfältigen Anwendungsformen: Inhalationen, Spülungen, Umschläge, Bäder, Salben oder Gurgellösungen gegen Blähungen, Magen- und Darmkrämpfe, Erkältungs- oder Hauterkrankungen sowie Entzündungen in Mund und Rachen. Und der gute alte Kamillentee zur Beruhigung erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.
Die Mariendistel, im Volksmund auch Frauen- oder Venusdistel genannt, ist ein Korbblütler mit weißlich gefleckten Blättern. Durch diese milchweißen Streifen auf ihren Blättern erhielt das Kraut auch seinen Namen: Einer Legende nach soll die heilige Maria, als sie das Jesuskind stillte, den ein oder anderen Milchtropfen verloren haben. Diese sollen auf die Pflanze gefallen sein und ebenjene weißen Flecken hinterlassen haben. Diesem Gedanken folgend glaubte man, die Wurzel der Mariendistel steigere die Milchförderung bei stillenden Frauen. Im 19. Jahrhundert entdeckte dann der Arzt Johann Gottfried Rademacher die positiven Wirkungen der Pflanze auf die Leber. Seitdem werden die Früchte der Pflanze daher vor allem bei Lebererkrankungen eingesetzt. Auch zur Förderung der Verdauung kann die Mariendistel Verwendung finden.