Seiteninhalt
Garten des Gedenkens
Der in seiner Gestaltung auffällige „Garten“ inmitten der Stadt an der belebten Universitätsstraße ist ein wichtiger Gedenkort. Hier stand früher die alte Marburger Synagoge. Es ist ein Gedenkort im positiven Sinne, denn heute ist es ein Ort der Begegnung und des alltäglichen Lebens, so der ausdrückliche Wunsch der jüdischen Gemeinde Marburg.
Der alte Grundriss der nieder gebrannten Synagoge lässt sich im Gelände gut nachvollziehen. Die auffällige, helle Betonskulptur zeichnet den Grundriss der alten, vor der alten Stadtmauer gelegenen Synagoge nach und ein Sichtfenster im Boden lässt einen Blick auf die erhaltene Mikwe werfen.
Die helle begehbare Skulptur ist umrahmt mit großflächigen Rosenpflanzungen – im antiken Jerusalem war die Rose die einzige Blume, die innerhalb der Stadtmauern gepflanzt werden durfte. Im Garten des Gedenkens wurde eine rotblühende Sorte gepflanzt, die in den Rosenmonaten den Garten in ein erstaunliches Blütenmeer verwandelt. In dem inneren Rasenkarree ist eine Kunstinstallation eingelassen. Die Kunstinstallation besteht aus zehn „Zettelkästen“, die verschiedene Zitate zur Zeitgeschichte beinhalten sowie einer eigenen Internetseite.
Ein Tastmodell der alten Synagoge, das Sichtfenster in die Mikwe sowie ein Informationstext an der Bushaltestelle erläutern Funktion und Geschichte des geschichtsträchtigen Ortes. Insgesamt lädt die Grünanlage zum angenehmen Verweilen und zur Auseinandersetzung mit dem Ort ein.