Seiteninhalt
Klimaschutzkonzept
Die Universitätsstadt Marburg hat im Juni 2019 den Klimanotstand ausgerufen und will bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität erreichen. Dies bedeutet, dass die CO2-Emissionen und die CO2-Absorption (in natürlichen oder künstlichen Speichern) ausgeglichen sind. Dafür wurde der neue Klima-Aktionsplan 2030 entwickelt, der im Juni 2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen wurde. Der Aktionsplan baut auf bestehenden Konzepten auf:
Das Integrierte Klimaschutzkonzept
Bereits im Jahr 2011 wurde für die Universitätsstadt Marburg von der Klima und Energie Effizienz Agentur (KEEA) ein Klimaschutzkonzept entwickelt. In dem Klimaschutzkonzept wurden der Energieverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen in der Stadt erfasst. Anschließend wurden Maßnahmen erarbeitet, wie die CO2-Emissionen gesenkt werden können. Diese Maßnahmen wurden zusammen mit zahlreichen Marburgerinnen und Marburgern erarbeitet.
Das Ergebnis sind 38 Maßnahmen für die folgenden Bereiche:
- Verwaltung
- Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
- Gebäude, Wohnen, Denkmalschutz
- Verkehr
- Klimaschutz in Unternehmen
- Handlungsfeld Bildung
- Umsetzung des Klimaschutzmanagements
- Öffentlichkeitsarbeit
Die Erstellung des Konzeptes wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Zur Vertiefung des Klimaschutzkonzeptes wurden seit 2013 sechs weitere Konzepte entwickelt:
- Klimaschutz-Teilkonzept Erneuerbare Energien
- Klimaschutz-Teilkonzept für die eigenen Liegenschaften
- Klimaschutz-Teilkonzept klimafreundliche Mobilität (Lahnberge und Leopold-Lucas-Straße)
- Innovatives Klimaschutz-Teilkonzept (energetische Sanierung der Remisen und Konzept für ein Forum zur energetischen Sanierung und Denkmalschutz)
- Energiekonzept Richtsberg
- Energiekonzept Nordstadt
Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes
In der nachhaltigen Entwicklung gibt es drei wesentliche Strategien, wie diese erreicht werden kann. Diese treffen auch auf das Klimaschutzziel zu:
- Suffizienz: Es werden weniger Ressourcen (Energie) verbraucht.
- Effizienz: Die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Energie) werden effizienter eingesetzt. Dadurch werden weniger Ressourcen benötigt.
- Konsistenz: Der Ersatz von umweltschädlichen Technologien / Ressourcen durch umweltfreundliche Technologien / Ressourcen. Zum Beispiel der Ersatz von Kohle und Öl durch erneuerbare Energien oder der Ersatz des (eigenen) Autos durch das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel
Aus den Klimaschutzkonzepten und der CO2-Bilanz ergeben sich die folgenden wichtigsten Stellschrauben für die Reduzierung der städtischen CO2-Emissionen:
- Die energetische Sanierung der Gebäude
- Der Austausch alter Öl- und Gaskessel
- Energieeffizienz und Energiesparen
- Der Ausbau der Windenergie
- Der Ausbau der Solarenergie
- Klimafreundlicher Verkehr
- Bewusstseinsbildung, Motivierung der Stadtgesellschaft zum Klimaschutz
Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes erfolgt fachdienstübergreifend. Im Folgenden eine Auswahl von bereits umgesetzten Maßnahmen:
- Energetische Sanierung der Liegenschaften der Stadtverwaltung (z.B. der denkmalgeschützten Remisen)
- Umstellung der Heizsysteme in Gebäuden der Stadtverwaltung (z.B. Pelletheizung im Rathaus) und Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf den Dächern
- Einführung Jobticket, Carsharing, Dienstelektroautos und Dienstpedelecs
- Umstellung eines Großteils der Straßenbeleuchtung auf LED
- Einführung von diversen Informations- und Bildungsprogrammen (Energieberatung, Online-Solarkataster, Online-Gründachkataster, Klimaschutztheater für Grundschulen, Klimasparbuch und Klimaschutzbecher für Neubürger*innen)
- Dauerhafte und temporäre Zuschussprogramme für Bürger*innen und KMUs (Förderprogramm regenerative Energien, Gründachzuschuss, LED-Zuschuss für Vereine, Bürgerprojekte zum Klimaschutz)
Der Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handeln koordiniert die Umsetzung der Klimaschutz- und Energiekonzepte und erstellt die stadtweite CO2-Bilanz. Hauptaufgabe des Fachdienstes Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel ist die Umsetzung und Entwicklung von weiteren Klimaschutzmaßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Bewusstseinsbildung und der Unterstützung der Stadtgesellschaft in der Umsetzung von eigenen Klimaschutzmaßnahmen, z.B. durch Bildungs-, Informations-, Beratungs- und Zuschussprogramme.