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Paketlogistik
Immer mehr Pakete werden in Deutschland verschickt und ausgeliefert – auch in Marburg. Die Transporter verschiedener Paketlieferanten sind täglich in der Stadt unterwegs, um die bestellten Waren zu den Menschen und in den örtlichen Handel zu bringen. Das erzeugt immer mehr Verkehr. Die Stadt Marburg hat in 2021 mit einer Machbarkeitsstudie überprüfen lassen, ob und wie sogenannte Mikro-Hubs zu einer besseren Steuerung der Paketlogistik beitragen können.
Mikro-Hubs sind Umschlagplätze für Pakete, etwa Container oder geeignete Immobilien. Die Pakete werden von den Paketdiensten dort angeliefert und anschließend auf kleine, emissionsarme Fahrzeuge umgeladen. Dies können Lastenfahrräder (sogenannte Cargobikes) oder auch kleine Elektrofahrzeuge sein. Mit diesen Fahrzeugen werden die Pakete dann zu den Empfänger*innen transportiert – platzsparend und klimafreundlich.
Die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Machbarkeitsstudie kam jedoch zu dem Ergebnis, dass ein Mikro-Hub-Konzept in Marburg zu keiner verkehrlichen Entlastung und somit auch nicht zu geringeren Emissionen führt. Zum einen ist das Paket-Sendungsaufkommen zu gering; zum anderen führt der geringe Ersetzungsgrad durch Lastenräder zu keiner Entlastung im Verkehr.
Hier steht die Machbarkeitsstudie zum Download bereit.
In die Studie einbezogen wurden auch die in Marburg ansässigen Einzelhändler*innen. In einer Umfrage wurden die Händler*innen ausführlich befragt zu den Paketmengen, die bei Ihnen aus- und eingehen. Da die Händler*innen ihre Waren nicht nur in der Regel per Paket geliefert bekommen, sondern auch selbst zunehmend verkaufte Waren per Paket an ihre Kund*innen senden, wurden gezielt Fragen zur Abholung von Paketen bei den Händler*innen gestellt. Hier ergab sich bei vielen Händlern ein grundsätzliches Interesse, gerade die häufig selbst organisierte Abholung anders zu konzipieren.
An diese Umfrage knüpft nun ein aktuelles Projekt an, in dem mit interessierten Händler*innen pilothaft eine Mikro-Hub-Lösung konzipiert und umgesetzt werden soll. Das Projekt startet im September 2022.