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Öffentlicher Personennahverkehr: der Nahverkehrsplan
Der Nahverkehrsplan (NVP) soll die Weichen dafür stellen, wie sich der Öffentliche Personennahverkehr, ÖPNV, in Marburg entwickelt. Durch eine dichtere Taktung und bessere Verbindungen soll der Nahverkehr optimal für die Zukunft aufgestellt werden.
Wozu der Nahverkehrsplan notwendig ist
Der Nahverkehrsplan der Universitätsstadt Marburg 2023 – 2028 zeigt auf, wie der Öffentliche Personennahverkehr in Marburg noch besser werden kann. Im Mittelpunkt stehen die Stadtbuslinien. Zum Beispiel hinsichtlich
- Haltestelleninfrastruktur
- Fahrplänen
- Ausstattung der Stadtbusflotte
- Barrierefreiheit und
- Linienführung
Insbesondere soll die Anbindung des Pharmastandortes, die Verbindungen auf die Lahnberge und die Anbindung der Stadtteile deutlich verbessert werden.
Der neue Nahverkehrsplan will einen Beitrag zu der von der Stadt angestrebten Klimaneutralität bis 2030 leisten.
Der Nahverkehrsplan berücksichtigt die Belange von Menschen mit Behinderungen, um ihnen eine eigenständige Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen.
Der neue Nahverkehrsplan wurde parallel zu dem Mobilitäts- und Verkehrskonzept der Stadt Marburg MoVe 35 erarbeitet. Er greift Ziele des Konzepts auf und trägt zu deren Umsetzung bei.
Der NVP wurde mit breiter Beteiligung der Marburger Bürger*innen erarbeitet. Erstmals gab es dabei eine großangelegte Online-Beteiligung. Anregungen und Hinweise, die dabei eingereicht wurden, sind in den Plan eingeflossen.
Dies alles soll dazu beitragen, den Marburger Nahverkehr attraktiver zu gestalten und so die Bürgerinnen und Bürger zum Umsteigen zu überzeugen.
Das Konzept Marburg 21+
Das zentrale Element des Nahverkehrsplans ist das Konzept Marburg 21+. Es beschreibt, wie die gesetzten Ziele in den nächsten Jahren erfüllt werden können und welche Maßnahmen dafür ergriffen werden müssen.
Das Konzept sieht eine Steigerung der Nutzwagenkilometer um mehr als 47 Prozent vor. Das bedeutet, dass die Summe der jährlichen Fahrzeugkilometer aller Fahrzeuge, abzüglich Leer- und Werkstattfahrten, fast um die Hälfte steigen soll. Dies kann nur schrittweise in den kommenden Jahren erfolgen, insbesondere unter Betrachtung des deutschlandweiten Fahrpersonalmangels. Mit dem Ausbau des Angebots sind neben zusätzlichen Personalstellen auch neue Fahrzeuge erforderlich.
Mit diesen Investitionen in die Zukunft kann die Anbindung der Außenstadtteile an die Innenstadt gestärkt werden und beispielsweise eine stadtweite Bedienung von Montag bis Freitag ab ca. 5 Uhr erfolgen. Auch an Samstagen und Sonntagen sollen die Busse bereits ab 6 Uhr, bzw. 7 Uhr, in Einzelfällen ab 10 Uhr fahren. Ebenso sind auf verschiedenen Linien auch abends mehr Angebote vorgesehen. Die Ausweitung der Fahrtenangebote stellt eine deutliche Verbesserung zum aktuellen Stand dar.
Weitere Verbesserungen ergeben sich zum Beispiel im Allnatal durch eine einheitliche, durchgängige Bedienung oder durch den Einsatz von Gelenkbussen zwischen Stadtwald und Hauptbahnhof.
Ein Blick in die Zukunft
Neben den Verbesserungen im ÖPNV in den kommenden fünf Jahren wagt der Nahverkehrsplan auch einen Blick in die weitere Zukunft:
- Die Busflotte soll elektrifiziert werden, um klimaangepasste und stadtverträgliche Mobilität verwirklichen zu können. Dafür ist ein neuer Betriebshof in Marburg notwendig.
- Zudem wird der Einsatz von Batterie-Oberleitungsbussen (BOB) zur Kapazitätsausweitung zwischen Innenstadt, Hauptbahnhof und Lahnberge weiterverfolgt.
- Mit dem Nahverkehrsplan wurde auch die Prüfung neuer Bahnhaltepunkte im Stadtgebiet oder weiterer Verbesserungen im Marburger Nahverkehr durch Schnellbusse, Nachtverkehre oder der Digitalisierung und Ausweitung von Bedarfsverkehren angestoßen.
Der Nahverkehrsplan stellt damit die Weichen für die Weiterentwicklung des ÖPNV in der Universitätsstadt Marburg.
Den Nahverkehrsplan in voller Länge herunterladen: www.marburg.de/downloads/nahverkehrsplan
Haben Sie Fragen zum Nahverkehrsplan? Dann wenden Sie sich bitte an die Stadtwerke Marburg: info@swmr.de
Die Ziele des Nahverkehrsplans
Der aktuelle Nahverkehrsplan wurde am 29. September 2023 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Der NVP beinhaltet ausführliche Analysen zur städtischen Struktur und Mobilität sowie dem aktuellen ÖPNV-Angebot. Darauf aufbauend wurde ein Anforderungsprofil entwickelt, das die Standards für den ÖPNV in Marburg für die nächsten Jahre festlegt. Dazu gehören beispielsweise die Taktung und die Bedienungszeiträume, aber auch Anforderungen an Haltestellen oder das Informationsangebot.
Oberstes Ziel ist eine „zukunftsorientierte, klimafreundliche und vielfältige Mobilität in Marburg“.
Die Stadt Marburg will ein Angebot schaffen, das über die Daseinsvorsorge hinaus geht und Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg auf den ÖPNV überzeugen kann. In diesem Zusammenhang wird auch die Verknüpfung von verschiedenen Verkehrsträgern thematisiert und die Einrichtung von Mobilstationen in Kooperation mit dem RMV zur besseren Vernetzung dargestellt.
Die Bedeutung des Nahverkehrsplans
Marburg ist eine studentisch geprägte Stadt und als Oberzentrum auch für Pendlerinnen und Pendler von Bedeutung.
Darüber hinaus steht auch Marburg, wie die gesamte Bundesrepublik, vor der Herausforderung eines steigenden Anteils an Seniorinnen und Senioren.
Alle eint das Bedürfnis nach Mobilität, und damit Ziele schnell und einfach zu erreichen – sei es die Universität, der Arbeitsplatz oder Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Versorgung. Der Nahverkehrsplan bildet die Rahmenplanung für diese Mobilitätserfordernisse und hat den Anspruch, ein gutes, stadtverträgliches Angebot im Nahverkehr aufzustellen. Bei der Erarbeitung waren die Bürgerschaft sowie Verbände und Politik von Beginn an beteiligt.