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Quindao, 1900/1901
© Birgit Heimrich, Stadt Marburg
Quindao, 1900/1901
Im Juni 1900 bricht in OstChina der sog. „Boxer-Aufstand“ gegen die Kolonialmächte Großbritannien, Frank-reich, Deutschland, Russland, Japan und die USA aus. Daraufhin wird in Deutschland das „Ostasiatische Expeditionskorps“ aufgestellt, das Kaiser Wilhelm II. mit den Worten verabschiedet: „Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht! Möge der Name Deutschland in China in einer solchen Weise bekannt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen!“ Das „Ostasiatische Expeditionskorps“, dem sich elf Marburger Jäger frei-willig angeschlossen haben, kommt aber zu spät in China an, um sich an den Kämpfen zu beteiligen und verlegt sich auf sog. „Strafexpeditionen“ gegen Dörfer, die der Unterstützung des schon beendeten Aufstands verdächtig sind. Dabei kommt es zu Morden, Plünderungen, Brandstiftungen und Vergewaltigungen.