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Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“
Abb. 1: Fördergebiet© Universitätsstadt MarburgIm November 2019 erhielt die Universitätsstadt Marburg die Zusage, dass sie sich mit der „südwestlichen Oberstadt“ (s. Abb. 1 + 2) erfolgreich um die Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ beworben hat. Die Bewerbung selbst orientierte sich eng an den 5 ausgeschriebenen Schwerpunkten des Förderprogramms; diese sind:
- Wohnen in der Innenstadt:
Während viele historische Innenstädte Bevölkerungsverluste verzeichnen, wird in Marburg dagegen primär das Ziel einer besseren demografischen Durchmischung der Bevölkerung verfolgt. - Aufenthaltsqualität, Grünflächen und gesundes Klima:
Der bereits seit 4 Jahrzehnten verfolgte Prozess zur stadträumlichen Aufwertung öffentlicher Räume unter Berücksichtigung von Nachbegrünungspotentialen wird weiterverfolgt. Ebenso sollen bisher weitgehend brachliegende Flächen unterhalb des Schlosses als Nutzgärten („urban-gardening“) für Oberstadtbewohner als wohnungsnahe Gärten entwickelt werden. Mittels Realisierung von Nahwärmenetzen im Bereich der „Großverbraucher“ soll, vor dem Hintergrund der wertvollen historischen Bausubstanz der Oberstadt, ein gleichzeitig pragmatischer und wirkungsvoller Beitrag zur Berücksichtigung des Klimaschutzes im Fördergebiet geleistet werden. - Funktions- und Angebotsvielfalt:
Hintergrund dieses Programmpunkts ist die Frage, wie der absehbar weiter laufende Funktionsverlust des Einzelhandels in der Oberstadt möglichst vermieden oder zumindest aufgefangen werden kann, damit die Oberstadt insgesamt nicht in ihrer Bedeutung für die Gesamtstadt geschwächt wird. In diesem Zusammenhang wird es vorrangig darum gehen, Verwaltungen, Dienstleistungseinrichtungen, künstlerisch, handwerklich und kreativ tätigen Personen sowie Städtetouristen neue Angebote zu eröffnen. - Barrierefreiheit und Rahmen für stadtverträgliche Mobilität:
Auch wenn die Mobilitätsentwicklung des Fördergebiets mit dem gesamtstädtischen Mobilitätssystem verwoben ist, stehen gebietsspezifische Maßnahmen im Vordergrund. Vorgeschlagen ist neben einem verbesserten Zugang der südwestlichen Oberstadt mittels Aufzug u.a. eine Neuorganisation des Lieferverkehrs und der Ausbau der Radinfrastruktur. - Privates Engagement und Standortgemeinschaften:
Der Prozess zur Erarbeitung des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts“ (ISEK), worin Ziele und Maßnahmen zur Gebietsentwicklung bestimmt werden ist mit dem laufenden Oberstadtentwicklungsprozess eng abgestimmt und verbunden. Laufende Beteiligungsformate und –strukturen, wie beispielsweise die eingerichtete Koordinierungsgruppe, sind Bestandteil sowohl im Prozess der Oberstadtentwicklung als auch für das Teilgebiet der „südwestlichen Oberstadt“.
Aktuell wird an der zentralen Grundlage für den weiteren Umsetzungsprozess, dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) gearbeitet. Im Rahmen dessen stellt die Konkretisierung der spezifischen Handlungsschwerpunkte und der Leitprojekte Marburgs einen Arbeitsschwerpunkt dar. Bereits im Zuge der Antragstellung um Aufnahme in das Förderprogramm wurden die folgenden Leitprojekte, von deren Umsetzung Entwicklungsimpulse für die Gebietsentwicklung auf mehreren Ebenen erwartet werden, ausdrücklich benannt:
- Am Plan 3/Sparkassenparkplatz Universitätsstraße
- Lutherischer Kirchhof und Kerner
- Ehemaliges Kloster Kugelherren
- Umgebung Bettina-Turm
- Mainzer Tor
Abb. 2: Plangebiet mit Leitprojekten© Universitätsstadt Marburg
Das ISEK selbst wird in enger Abstimmung mit dem zeitgleich laufenden Oberstadtentwicklungsprozess erarbeitet, wobei auf die in verschiedensten Beteiligungsformaten gewonnenen Ergebnisse und Anregungen von Bürger*innen genauso zurückgegriffen wird, wie auf die bereits etablierten Arbeitsstrukturen, beispielsweise in Form der Koordinierungsgruppe. Von den genannten Leitprojekten wird die Entwicklungskonzeption für den Kerner zurzeit vorrangig erarbeitet.
Der Entwurf des ISEK muss bis Februar 2021 fertiggestellt und vom Magistrat beschlossen sein; anschließend ist es dem zuständigen Wirtschaftsministerium zur Genehmigung vorzulegen.
Nächste Termine:
-
Donnerstag, den 05.11.2020, 11.00 Uhr Lenkungsgruppe ISEK
Anregungen und Fragen können Sie gerne an
Bernd Kintscher
Tel.: 06424/2011640
Mail: bernd.kintscher@marburg-stadt.de
vom
Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz richten.
MR, den 14.10.2020
Ansprechpartner/in
Herr Bernd Kintscher![]() | |
Amt / Bereich Fachdienst 61 - Stadtplanung und Denkmalschutz Barfüßerstraße 11, Zimmer 131 // 1. OG 35037 Marburg Telefon: 06421 201-1640 Telefax: 06421 201-1636 E-Mail: stadtplanung@marburg-stadt.deE-Mail: Bernd.Kintscher@marburg-stadt.de |