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Städtebaulicher Ideenwettbewerb Rudolphsplatz
Die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main und Topos Landschaftsarchitektur, Berlin konnte am 9.9.2011 den europaweit ausgelobten städtebaulichen Ideenwettbewerb der Universitätsstadt Marburg für sich entscheiden.
Ziel des Wettbewerbes war es eine städtebauliche Form zu finden, welchen den hohen gestalterischen Ansprüchen unter Einbezug des topographischen Niveauunterschiedes gerecht wird und gleichzeitig die herausragende Lage sowie die unterschiedlichen Nutzungen berücksichtig. Die Zielsetzungen für den Wettbewerb waren zuvor in einem Bürgerworkshop und durch Beratung in der Stadtverordnetenversammlung ausgearbeitet worden. So sollte zum einen eine verbesserte Situation für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden, zum anderen aber auch der hohe Belastung durch motorisierten Individualverkehr Rechnung getragen werden.
Die Aufgabe war sehr komplex, aber wie anhand der zahlreichen guten Einsendungen ersichtlich, qualitätsvoll zu bearbeiten. Ein achtköpfiges Preisgericht hatte am Freitag bis in die frühen Abendstunden über die eingereichten Entwürfe zu entscheiden. Den Vorsitz des Preisgerichtes hatte Herr Prof. Braum inne. Er sprach von einer „ fachlich konstruktive und der Sache dienlichen Diskussionskultur“ innerhalb des Gremiums. Die Arbeitsgemeinschaft Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main und Topos Landschaftsarchitektur, Berlin erhält ein Preisgeld in Höhe von 13.000,00 Euro. Zusätzlich wurden zwei weitere Preise (2. Preis 7.000,- Euro, 3. Preis 5.000 Euro) sowie eine Anerkennung (3.000 Euro) vergeben. Zum Wettbewerbsverfahren reichten 12 Büros ihre Lösungsvorschläge für den geplanten Neubau ein. Jedes Büro erhält ein Bearbeitungshonorar in Höhe von 3.500,- Euro.
Preisträger
1. Preis Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main / Topos Landschaftsarchitektur, Berlin
2. Preis Dimitra Figa, Thessaloniki, Griechenland / Ôlympia Chatzopoulou, Thessaloniki, Griechenland
3. Preis Jan Derveaux, Berlin / Franz Reschke, Berlin
Anerkennung Baena Casamor Arquitectes BCQ SLP, Barcelona, Spanien
Die Entwürfe der Preisträger sowie deren Beurteilungen durch das Preisgericht können dem rechten oberen blauen Kasten entnommen werden. Dabei sind die urheberrechtlichen Bestimmungen zu beachten.
Weitere teilnehmende Arbeitsgemeinschaften
• Ackermann & Raff, Stuttgart / Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart
• ATELIER 30, Kassel / (f) Landschaftsarchitektur, Bonn
• Kleine Metz Architekten, Berlin / Marcel Adam Landschaftsarchitekten, Potsdam
• Latz & Partner, Kranzberg
• mvmarchitekt + starkearchitektur, Köln / club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
• PASD Feldmeier + Wrede Architekten BDA Stadtplaner, Hagen / Junker+ Kollegen Landschaftsarchitek-tur, Bramsche
• Raumzeit Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin / Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin
• Trojan & Trojan, Darmstadt Preisricher
• Prof. Michael Braum, Stadtplaner und Städtebauer, Berlin
• Bernhard Buchstab, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Marburg
• Reinhold Kulle, Fachdienstleiter, Stadtplanung, Universitätsstadt Marburg
• Waltraud Mechsner-Spangenberg, Architektin, Marburg
• Jürgen Rausch, Fachbereichsleiter, Fachbereich 6 - Planen, Bauen, Umwelt, Universitätsstadt Marburg
• Prof. Rainer Sachse, Landschaftsarchitekt, Düsseldorf
• Prof. Wolfgang Schulze, Architekt, Kassel
• Egon Vaupel, Oberbürgermeister, Universitätsstadt Marburg
Vorbereitung zum Wettbewerb
Der Rudolphsplatz ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für alle Verkehrsarten mit „Scharnierfunktion“ zwischen Oberstadt, Weidenhausen, Neuer Mitte als Kultur- und Wissenschaftsbaustein sowie dem Bereich Universitätsstraße/Gutenbergstraße. Gleichzeitig ist der „Platz“ von hochwertigem historischem Baubestand, wie die Alte Universität, die ehem. Herrenmühe, die Gebäude in den Straßen „Lahntor“ und „Grün“ sowie der Weidenhäuser Brücke umgeben. Die vorhandene Situation am Rudolphsplatz ist Ergebnis einer allein auf die Abwicklung von Autoverkehr fokussierten Planungen, ohne angemessene Gewichtung stadthistorischer, stadtgestalterischer und sonstiger funktionaler Aspekte.
Die Stadtverordnetenversammlung hat am 19. Dezember 2008 beschlossen, dass ein Ideenwettbewerb „Rudolphsplatz“ ausgelobt werden soll mit dem Ziel sowohl die Verkehrsführung als auch die Platzgestaltung planerisch zu überarbeiten und zielführende Vorschläge für den Verkehrsfluss und die Aufenthaltsqualität entwickeln zu lassen.
Zur Vorbereitung des Wettbewerbes, dessen Inhalten von den Stadtverordneten am 28.01.2011 beschlossen worden sind, hat die Verwaltung der Universitätsstadt Marburg eingehende Untersuchungen vorgenommen. Es wurde unter anderen ein bauhistorisches Gutachten erarbeitet, eine Bestandsanalyse vorgenommen, eine Verkehrsuntersuchung und ein Bürgerworkshop durchgeführt. Im Rahmen des Workshops wurden mit zahlreich erschienenen Marburger Bürgern die Rahmenbedingungen diskutiert sowie die Ziele des Wettbewerbsverfahrens erarbeitet.
Ziel des Wettbewerbes ist unter anderen eine städtebauliche Form zu finden, die der herausragenden Lage und Funktion des Platzes entspricht und dabei die Vielzahl von funktionalen und planerischen Vorgaben berücksichtigt. Ein wichtiges Ergebnis des Workshops ist die Vorgabe, dass der Wettbewerb ergebnisoffen durchgeführt werden soll. Die städtebaulich beste Lösung steht im Vordergrund. Die Spanne reicht von einer Freiraumgestaltung bis zu Hochbaumaßnahmen. Es soll in dem Wettbewerb eine sinnvolle Lösung gefunden werden, die langfristig weiterverfolgt werden kann. Der Wettbewerb wird in Form eines „Nichtoffenen Wettbewerbes“ mit 12 Teilnehmern als kooperatives Verfahren durchgeführt, um eine Rückkoppelung zwischen Preisgericht und Wettbewerbsteilnehmer während der Bearbeitung auf Grund der komplexen Aufgabenstellung zu erreichen. Aus den eingesendeten Entwürfen wird eine hochkarätige Jury, bestehend aus renommierten Architekten und Architekturprofessoren sowie Fachleuten und politischen Vertretern der Universitätsstadt Marburg einen Gewinner küren. Die Jury wird von fachlich versierten Sachverständigen der Verwaltung unterstützt. Die Entwürfe werden insbesondere hinsichtlich ihrer städtebaulichen Einfügung, der Erfüllung der funktionalen Vorgaben und der gestalterischen und räumlichen Qualitäten betrachtet. Es werden 3. Preise sowie 1 Anerkennungen vergeben. Insgesamt steht eine Wettbewerbssumme von 70.000€ zur Verfügung. Die Wettbewerbsergebnisse werden der Öffentlichkeit im Anschluss an die Preisgerichtssitzung, die am 09.09.2011 stattfindet, in einer Ausstellung vorgestellt.
Bürgerworkshop als Ideenpool
Um die Bürger im Vorfeld zu informieren und weitere Ideen zu erhalten wurde ein Workshop am 13. November 2010 durchgeführt. Dabei wurde Wert auf die Offenheit des Workshops als Ideenpool für den zu erstellenden Auslobungstext des Wettbewerbs gelegt. Zunächst wurde seitens der Stadtverwaltung über den bisherigen Erkenntnisstand aus den vorbereitenden Untersuchungen (siehe hierzu: Präsentation Rudolphsplatz Hr. Ltd. Baudirektor Jürgen Rausch im rechten oberen blauen Kasten) informiert, sodann das Verkehrsgutachten (siehe hierzu: Bürgerworkshop Rudolphsplatz Verkehrsplaner Heinz im rechten oberen blauen Kasten) vorgestellt. Auf Grundlage dieser Informationen und ausführlichen Nachfragen wurden drei Arbeitsgruppen gebildet.
Als Ergebnis der Arbeitsgruppen konnte festgehalten werden, dass es grundsätzlich verschiedene Neugestaltungsmöglichkeiten gibt. Für den Wettbewerb sollte deshalb eine möglichst offene Aufgabenstellung vorgegeben werden. Um allen fachlichen Anforderungen genügen zu können, muss das Preisgericht aufgrund der Vielfältigkeit der Thematik „breit“ besetzt sein, damit möglichst unterschiedliche Varianten mit guter Planungsqualität ausgezeichnet werden können. Die detaillierten Ergebnisse des Bürgerworkshops und den genauen Verlauf der Veranstaltung können Sie dem „Protokoll Bürgerworkshop Rudolphsplatz“ im rechten oberen blauen Kasten entnehmen.
Bei weiteren Fragen und Anregungen können Sie sich gerne an die unten stehenden Ansprechpartner wenden.
Ansprechpartner:
Jürgen Rausch,
Tel. 06421 / 201-1600, E-Mail: juergen.rausch@marburg-stadt.de
Bernd Nützel,
Tel. 06421 / 201-1646, E-Mail: bernd.nützel@marburg-stadt.de
Karin Storm-Bölle,
Tel. 06421/ 201-1643, E-Mail: karin.storm-boelle@marburg-stadt.de