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Klimaschutz-Teilkonzept „Mobilität“ der Stadt Marburg
Ein Fünftel der CO2-Emissionen in der Universitätsstadt Marburg werden durch den Verkehr verursacht. Das Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Mobilität“ aus dem Jahr 2014 zeigt für zwei problematische Verkehrsbereiche Lösungen auf: Leopold-Lucas-Straße und Lahnberge.
Zum Hintergrund
Zwei besonders problematische Verkehrssituationen bestehen in Marburg rund um die Leopold-Lucas-Straße sowie auf den Lahnbergen. Deshalb war bereits 2011 im integrierten Klimaschutzkonzept der Universitätsstadt Marburg für die beiden Bereiche jeweils ein Verkehrskonzept als Maßnahme vorgesehen (Maßnahmen 23 und 25). Diese wurden schließlich 2014 im Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Mobilität“ entwickelt.
Die Erstellung des Klimaschutz-Teilkonzepts „Mobilität“ wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (heute Wirtschaft und Klimaschutz), aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Leopold-Lucas-Straße
In der Leopold-Lucas-Straße werden die Verkehrsprobleme durch den Schulverkehr verursacht – besonders durch die Bring- und Abholfahrten zu Schulbeginn und Schulende (Eltern-Taxis).
Zunächst wurde eine Bestandsanalyse durchgeführt. Darin wurde herausgearbeitet, welche Wege die Schüler*innen und Lehrkräfte zurücklegen und welche Maßnahmen erforderlich wären, um die Leopold-Lucas-Straße vom Autoverkehr zu entlasten. Anschließend wurden zusammen mit Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern Lösungen entwickelt.
- Das Konzept wurde im Februar 2015 im „Gymnasium Philippinum“ öffentlich vorgestellt und diskutiert.
- Im April 2015 erfolgte die Beratung in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung, konkret dem Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr sowie dem Schul- und Kulturausschuss.
- Ende April 2015 hat die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss gefasst, dass das Klimaschutz-Teilkonzept "Klimafreundliche Mobilität für den Schulstandort Leopold-Lucas-Straße in Marburg“ als Grundlage für weitere Maßnahmen und Aktivitäten im Rahmen des Klimaschutzes und der Verkehrsentwicklung in diesem Bereich dienen soll.
Das weitere Vorgehen sowie die Priorisierung der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgte wieder in enger Abstimmung mit den Schulgemeinden sowie mit dem Ortsbeirat und anderen Beiräten (Radverkehrsbeirat, Behindertenbeirat, Seniorenbeirat).
Lahnberge
Bei den Lahnbergen ist das Problem das hohe Verkehrsaufkommen, das auf die topographische und räumliche Situation des Campus- und Klinik-Standortes zurückzuführen ist.
Das Konzept sollte daher Maßnahmen entwickeln, um die Situation zu entschärfen, zum Beispiel durch eine bessere ÖPNV-Anbindung. Auch über ein Seilbahnsystem wurde nachgedacht.
Ab März 2013 wurde das Konzept für die Lahnberge von der Planungsgruppe Nord (PGN) aus Kassel mit Unterstützung der Stadtverwaltung und der Stadtwerke Marburg entwickelt. Bei einer Auftaktveranstaltung wurde das Klimaschutz-Teilkonzept kurz vorgestellt. Im Laufe des Jahres konnten sich die Bürger*innen dann aktiv an der Entwicklung beteiligen. Im Dezember 2014 fanden schließlich zwei weitere Veranstaltungen mit entsprechenden Präsentationen auf den Lahnbergen statt:
- Verkehrliche Anbindung der Innenstadt und des Campus Lahnberge
- Machbarkeit einer ÖPNV-Seilbahn-Verbindung – Innenstadt Marburg & Campus Lahnberge
Im April 2015 folgte die Beratung in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung, konkret im Ausschuss für Umwelt, Energie und Verkehr sowie im Bau- und Planungsausschuss, Liegenschaften.
Das vorgelegte Klimaschutz-Teilkonzept konnte kein einheitliches Votum erhalten. Grund dafür war die visionäre Idee einer Verkehrsanbindung mittels Seilbahn, deren Prüfung Teil des Konzepts war.
Ende April hat die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich beschlossen, dass das Klimaschutzteilkonzept „Klimafreundliche Mobilität, Projekt Lahnberge“ als Grundlage für weitere Maßnahmen und Aktivitäten der Universitätsstadt Marburg im Rahmen des Klimaschutzes und der verkehrlichen Anbindung des Standortes Lahnberge und der Innenstadt Marburg dienen soll. Einstimmig wurde beschlossen, die radwegetechnische Anbindung der Lahnberge (UKGM – Standort Marburg, Philipps-Universität – Campus Lahnberge) an die Innenstadt kurz- bis mittelfristig umzusetzen und die hierfür notwendigen Voraussetzungen kurzfristig herbeizuführen. Die Konzeptstudie des Büros Schweiger für eine potentiell machbare verkehrliche Entwicklung der Lahnberge mittels einer Seilbahn-Anbindung wurde zur Kenntnis genommen.