Seiteninhalt
Traumoase II Schlosstreppe
Koordinaten: 50.810384, 8.766041
Podcast "Der Traum" mit D. Sempf
Engelstrompeten stammen ursprünglich aus Südamerika, sollen in Europa aber schon seit dem Mittelalter bekannt sein. Sie zählen zu den Nachtschattengewächsen und tauchen oft als wichtige Zutat für Hexen- und Flugsalben auf. Besonders die Blüten dieser Pflanze sind leicht wiederzuerkennen, denn sie fallen durch ihre kelchartige Form auf. Diese Blüten können einen betörenden Duft verströmen, der einschläfernd und betäubend wirkt. Dieser starke Geruch half früher angeblich gegen Alpträume: Es hieß, dass sie dem, der unter ihr schläft, süße Träume beschere. Der Duft der Engelstrompete kann bei manchen Menschen aber auch Kopfschmerzen auslösen. Ihr Verzehr kann zu Verwirrtheit, Bewusstseinsveränderungen oder sogar zu schweren bis tödlichen Vergiftungserscheinungen führen. In Deutschland werden die Wirkstoffe der Blume inzwischen künstlich hergestellt und beispielsweise für Beruhigungsmittel verwendet.
Die leuchtend rote Pflanze ist nicht nur schön anzusehen, seit dem Mittelalter sagt man ihm auch eine beruhigende Wirkung nach. Damals verabreichte man Klatschmohn daher bei Schlaflosigkeit und Unruhezuständen. Auch nahm man ihn gegen Schmerzen, Verstopfung, Fieber sowie bei allgemeinen Frauenkrankheiten ein. Dazu wurden die Pflanzenteile gerne als Tee aufgegossen und getrunken. Heutzutage findet der Klatschmohn jedoch kaum noch medizinische Verwendung. Studien konnten keine nennenswerte Wirkung feststellen. Daher wird der Klatschmohn oft nur als Schmuckdroge zur Verschönerung von Teemischungen eingesetzt. Die Volksheilkunde hingegen ist von der beruhigenden Wirkung des Mohns überzeugt und setzt ihn weiterhin gerne ein. Darüber hinaus sind seine Blätter und Blüten auch essbar und finden in der ein oder anderen Küche Verwendung.
Früher war der giftige Schlafmohn eine wichtige Heilpflanze. Er beruhigte, stillte Husten und löste Krämpfe. Die Mohnsorte wurde, wie ihr Name verrät, als Schlafmittel und zur Schmerzlinderung eingesetzt. Im Mittelalter gewann man aus Schlafmohn Opium - etwa zur Betäubung. Und der Arzt und Alchemist Paracelsus stellte im 16. Jahrhundert eine Opium-Tinktur namens Laudanum her. Er glaubte, damit den Stein der Unsterblichkeit, ein wundersames Allerheilmittel, gefunden zu haben. Später stellte man die sehr hohe Suchtgefahr von Laudanum fest, weswegen es im 19. Jahrhundert verboten wurde. In der Pflanzenheilkunde ist der Einsatz des Schlafmohns daher in Verruf geraten und ist heute untersagt. Als Nahrungsmittel bleiben uns Schlafmohnsamen aber erhalten. Man kann sie noch heute in quasi jeder Bäckerei finden, als Zutat von vielen beliebten Gebäckarten wie Kuchen oder Teilchen.
Beim römischen Gelehrten Plinius, dem Älteren, hieß die Schlingpflanze Lupulus salictarius weil sie wie ein lupus, wie ein Wolf, die Weide anfällt. Bei uns ist der Hopfen vor allem durch das Bier bekannt. Darin sorgt er für den herben Geschmack. Zunächst wurde er jedoch als Heilpflanze verwendet und fand wegen seiner konservierenden Wirkung erst im Mittelalter Verwendung in Brauereien. Laut der Volksmedizin hilft das Hanfgewächs bei Entzündungen, Regelbeschwerden und Gicht. Auch soll man damit angeblich die Liebeslust eindämpfen können. Im 18. Jahrhundert wurde Hopfen wegen seiner beruhigenden und schlaffördernden Wirkung eingesetzt, die man ja auch dem Bier zuschreibt. Empfohlen wird heute, Hopfen bei Unruhe, Angstzuständen und Schlafstörungen einzusetzen. Dafür kombiniert man ihn am besten mit Baldrian.
Baldrian Valeriana officinalis
Baldrian galt im Mittelalter als Allheilmittel. Er wurde gegen Husten, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden und sogar gegen die Pest eingesetzt. Baldrian sollte im damaligen Glauben auch Geister, Hexen und Teufel vertreiben. In einem alten Volksreim heißt es: Baldrian, Dost und Dill, kann die Hexe nicht, wie sie will. Man glaubte, seine Wurzel behebe Augenleiden. Heute geht man jedoch davon aus, dass sich die Sehkraft aufgrund der konzentrationsfördernden Wirkung von Baldrian verbessert. Die Heilpflanze mit den rosafarbenen Blüten löst Krämpfe, hilft gegen Erschöpfung und Prüfungsstress. Bekanntermaßen beruhigt und fördert sie vor allem auch den Schlaf. Am besten trinkt man sie dafür zusammen mit Hopfen, Beifuß und Melisse als Tee. Bei leichten Schlafstörungen ist Baldrian noch heute eine der meisteingesetzten pflanzlichen Mittel.