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Wespenzeit
Jedes Jahr in der warmen Jahreszeit gehen bei der Unteren Naturschutzbehörde zahlreiche Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern ein, die wegen Wespen in ihrem Umfeld beunruhigt sind. Dabei sind Besorgnis oder gar Angst in vielen Fällen gar nicht nötig.
Im Mai beginnen die Wespen- und Hornissenköniginnen damit, einen neuen Staat zu gründen. Da sie ausgerechnet im Umfeld des Menschen häufig gute Bedingungen zum Nestbau und zur Jungenaufzucht vorfinden, können leicht Konflikte entstehen. Wenn sich die Nester nämlich an Stellen befinden, die auch von den Hausbewohnern aufgesucht werden (Terrassen, Balkone, Dachböden, Geräteschuppen etc.), kann es passieren, dass die Tiere ihr Volk bedroht sehen und schlimmstenfalls zum Angriff übergehen. In der Regel ist dies aber nur im Nahbereich des Nestes der Fall (2 – 3 m). Und auch dann reagieren nicht alle Wespen aggressiv.
Hornisse© K. BorkHornissen zum Beispiel, unsere größte Wespenart, sind selbst in der Nähe des Nestes eher friedlich. Es sei denn, das Nest ist wiederholt Erschütterungen ausgesetzt oder die Tiere werden gezielt provoziert.
Ein Hornissenstich ist zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als der Stich anderer Wespen oder Bienen.
Mitunter kann es passieren, dass sich einzelne Tiere durch offene Türen und Fenster in die Wohnung verirren. Das kann man vermeiden, indem man Fliegengitter anbringt. Besonders Hornissen, die auch im Dunklen aktiv sind, werden leicht durch Licht angelockt und gelangen so in die Wohnung. Dann ist es am besten, das Licht im Raum auszuschalten und Türen und Fenster zu öffnen.Hornisse© K. Bork Die Tiere finden nach einiger Zeit von selbst wieder ihren Weg ins Freie.
Wichtig für Betroffene ist es, nicht selbst den Versuch zu unternehmen, das Nest zu entfernen oder das Volk abzutöten. Denn auch ansonsten eher zurückhaltende Arten aus der Wespenverwandtschaft können aggressiv werden, wenn sie ihr Nest und ihre Brut bedroht sehen.
Außerdem gilt es, artenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen, insbesondere, da einige dieser Arten selten oder bedroht sind und daher unter besonderem gesetzlichem Schutz stehen.
Daher wenden Sie sich bitte zunächst an die Untere Naturschutzbehörde (Telefonnummer/E-Mail s. unten), wenn auf Ihrem Grundstück oder im Bereich Ihrer Wohnung Wespen oder deren Verwandte ein Nest haben und Sie sich dadurch bedroht fühlen.
Insbesondere nach dem Nestbau und der Jungenaufzucht können uns die arbeitslosen, herumstreunenden Arbeiterinnen, die sich sozusagen einen „schönen Lebensabend“ machen wollen, besonders unangenehm auffallen. Hier ist es interessant zu wissen, dass nur zwei der vielen heimischen Wespenarten die Vorliebe für Süßspeisen bzw. Grillfleisch mit uns teilen und es dadurch zu Konflikten kommen kann: die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) und die Gemeine Wespe (P. vulgaris).Gemeine Wespe© Klaus Bork Deren Völker befinden sich etwa ab September bereits wieder in Auflösung, auch wenn der persönliche Eindruck oft ein anderer ist. Ab Oktober – spätestens mit den ersten Nachtfrösten – sterben die Völker ab. Nur die befruchteten Königinnen überleben und suchen sich einen geeigneten Ort, wo sie überwintern können (z.B. in Baumhöhlen). Ab Mai beginnen sie wieder damit, einen neuen Staat zu gründen. Das alte Nest wird nicht wieder besiedelt!
Bei Beachtung der folgenden Hinweise lassen sich in den allermeisten Fällen Stiche von Wespen vermeiden:
- Keine heftigen Bewegungen machen
- Die Tiere nicht wegpusten
- Nahrungsmittel im Freien abdecken und Reste wegräumen
- Kindern nach dem Essen/Trinken Mund und Hände abwischen
- Ablenkfütterung mit überreifen Weintrauben in 5-10 m Entfernung hat sich bewährt
- Düfte von Parfums, Cremes oder Haarspray können eine anlockende Wirkung auf Wespen haben
- Auch bunte Kleidung kann die Tiere anziehen
- Fliegengitter können die Wespen aus dem Haus halten
- Distanz zum Nest einhalten: Sicherheitsabstand von mindestens 2-3 m
- Befallenes Obst rechtzeitig abernten oder aufsammeln
- Mülleimer geschlossen halten
Falls Sie Fragen zu unseren gestreiften Mitgeschöpfen haben oder es in Ihrem Umkreis tatsächlich zu Problemen mit ihnen kommt, wenden Sie sich bitte an den
Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel – Untere Naturschutzbehörde (UNB):
Tel.: 201-1708
E-Mail: klaus.bork@marburg-stadt.de oder
naturschutz@marburg-stadt.de
Ansprechpartner/in
Herr Klaus Bork | |
Amt / Bereich Fachdienst 69 - Untere Naturschutzbehörde Software-Center 3, Zimmer 409 // 4. OG 35037 Marburg Telefon: 06421 201-1708 E-Mail: Naturschutz@marburg-stadt.deE-Mail: Klaus.Bork@marburg-stadt.de | |
Frau Beate Zimmermann | |
Amt / Bereich Fachdienst 69 - Untere Naturschutzbehörde Software-Center 3, Zimmer 405 // EG 35037 Marburg Telefon: 06421 201-1711 E-Mail: Naturschutz@marburg-stadt.deE-Mail: Beate.Zimmermann@marburg-stadt.de |
Organisationseinheiten
Fachdienst 69 - Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel | |
Umweltladen Software-Center 5 A 35037 Marburg Telefon: +49 6421 201-1405 Telefax: +49 6421 201-1406 E-Mail: umwelt@marburg-stadt.de | Montag bis Donnerstag von 10-12 Uhr und nach Vereinbarung |
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Von Menschen und Wespen (1 MB) |