Seiteninhalt
8. März - Internationaler Frauentag
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in den USA, dort entstand er aus der sozialistischen Arbeiter*innenbewegung. Anlässlich des Jahrestages der Aufstände der Arbeiterinnen in der Textilindustrie, fand in den USA im Jahr 1909 zum ersten Mal ein Nationaler Frauentag statt. Schon im folgenden Jahr wurde bei der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz ein Internationaler Frauentag initiiert. Eine bedeutende Rolle dabei spielte die deutsche Sozialistin und Feministin Clara Zetkin. Sie und ihre Mitstreiterinnen verfolgten mit diesem Frauenkampftag die Einführung des Frauenwahlrechts. Außerdem beinhalteten ihre Kämpfe verschiedene Forderungen in Bezug auf die politische Teilhabe und auf die Erwerbsarbeit. Dazu zählten das Recht auf Ausbildung und Arbeit sowie die Diskriminierungsfreiheit dieser Bereiche.
Seit dem Internationalen Frauenjahr 1975 der Vereinten Nationen wird der Internationale Frauentag am 8. März begangen.
In vielen Regionen der Welt ist die Gleichstellung nicht so stark ausgeprägt wie im mitteleuropäischen Raum. Mancherorts wird versucht die gleichen Forderungen wie Anfang des 20. Jahrhundert durchzusetzen. Doch auch in Deutschland ist die Geschlechterfrage weiterhin aktuell. Trotz vieler Errungenschaften der Frauenbewegungen, sind Frauen auf vielen Ebenen noch immer strukturell benachteiligt. Dies betrifft die gleichen Bereiche wie vor über 100 Jahren.
Im Bereich der Arbeit zeigt sich dies besonders deutlich an dem sogenannten gender pay gap. Damit wird die ungleiche Bezahlung von Männer und Frauen bezeichnet. Frauen verdienen im Schnitt über 20 Prozent weniger als Männer.
Ein weiteres großes Thema ist die Fürsorgearbeit. Sehr viel häufiger übernehmen Frauen unbezahlte häusliche Tätigkeiten wie die Betreuung und Erziehung von Kindern und die Pflege kranker oder alter Familienmitgliedern.
Die politische Beteiligung hat sich sehr positiv verändert in den letzten Jahrzehnten in Deutschland. Jedoch sind wir noch weit entfernt von einer gerechten Interessensvertretung. Einem Bevölkerungsanteil von knapp über 50% Frauen, steht ein Anteil von nur 36% weiblichen Abgeordneten im 19. Bundestag gegenüber. Bei vergleichbarem Bevölkerungsanteil sind es im 19. Hessischen Landtag nur 32,7%. Das Marburger Stadtparlament steht mit fast 47% gut da, was die Vertretung von Frauen in der Politik angeht.
Ein sehr ungleiches Bild zeigt sich vor allem in der Wirtschaft. Höhere Positionen in großen und mittelständischen Unternehmen sind fast ausschließlich von Männern besetzt. Bei der Vergabe von höheren Positionen spielen herrschende Geschlechterstereotype eine große Rolle, diese Aufgaben werden Männern eher zugetraut als Frauen. Die Einführung der Frauenquote für die Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen im Jahr 2015 ist ein Ansatz an dieser Stelle für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.
Doch auch verschiedene soziale Strukturen wirken sich negativ auf die Chancengleichheit aus.
Um auf die bestehenden strukturellen Ungleichheiten aufmerksam zu machen und die Kämpfe für Gleichberechtigung weiterzuführen, veranstaltet das Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung in Kooperation mit unterschiedlichen Partner*innen jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen rund um den 8. März in Marburg. Unter DOWNLOADS finden Sie das diesjährige Programm.
Organisationseinheiten
Fachdienst 16 - Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung | |
Rathaus Markt 1 35037 Marburg Telefon: 06421 201-1377 Telefax: 06421 201-1760 E-Mail: gleichberechtigungsreferat@marburg-stadt.de | Montag: 8:30 - 16:00 Uhr Dienstag: 8:30 - 16:00 Uhr Mittwoch: 8:30 - 16:00 Uhr Donnerstag: 8:30 - 16:00 Uhr Freitag: 8:30 - 12:30 Uhr und nach Vereinbarung. |