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Dachbegrünung
Gründächer leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Außerdem machen sie sich optisch gut und bieten Eigentümer*innen und Bewohner*innen viele Vorteile. Die Stadt Marburg unterstützt den Ausbau.
© Simone Schwalm, Stadt Marburg
Gründächer sind wichtig für Klimaschutz und Klimaanpassung
Eine zentrale Herausforderung unserer Zeit besteht darin, die Entwicklung der Stadt mit den Anforderungen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in Einklang zu bringen. Dachbegrünungen leisten hierbei einen wichtigen Beitrag:
- Zu den zahlreichen positiven Aspekten von Gründächern für den Klimaschutz zählt die Verbesserung des Mikro- und Stadtklimas durch die Verdunstungskälte sowie die Bindung von Kohlenstoffdioxid (CO2) und Feinstaub.
- Ein Gründach kann beim Hochwasserschutz helfen, da bis zu 80 Prozent des Jahresniederschlagsdort zurückgehalten werden können.
- Auch der Arten- und Naturschutz profitiert von begrünten Dächern. Diese erweitern das Netz an Grünflächen in einer neuen Dimension – nämlich nach oben.
Weitere Vorteile von Gründächern
Neben den zahlreichen positiven Auswirkungen von Dachbegrünungen für den Klima- und Naturschutz sowie die Klimaanpassung, bieten sie auch einige interessante Vorteile für die Hauseigentümer*innen.
Dazu gehört zum Beispiel die optische Aufwertung der Immobilie. Zudem können begrünte Dächer unter Umständen als Gartenersatz oder -ergänzung genutzt werden.
Darüber hinaus reduziert sich die Abwassergebühr für das Grundstück, da ein Gründach im Gegensatz zu einem unbegrüntem Dach nicht mehr als versiegelte Fläche gezählt wird.
Außerdem ist die Lebensdauer im Vergleich zu einem bekiesten Flachdach ungefähr doppelt so lang.
Eine interessante Variante ist auch die Kombination der Dachbegrünung mit einer Photovoltaikanlage, da durch den kühlenden Effekt der Bepflanzung der Wirkungsgrad der Anlage gesteigert wird.
Stadt fördert Dachbegrünungen
Die Universitätsstadt Marburg unterstützt den Ausbau von Gründächern in der Stadt bereits seit einigen Jahren dem sogenannten Gründach-Zuschuss.
Einen ersten Eindruck, ob Ihr Dach für eine Dachbegrünung geeignet sein könnte, gibt Ihnen das Marburger Gründachkataster.
Gründach-Zuschuss
Eigentümer*innen können bei der Universitätsstadt Marburg einen Zuschuss für die Dachbegrünung beantragen. Bezuschusst werden Neubauten sowie Nachrüstungen vorhandener Dächer auf Wohn- und Gewerbegebäuden sowie Garagen und Carports.
Zuschussfähig sind alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Begrünung ab Oberkante Dachabdichtung entstehen. Erstattet werden 50 Prozent der zuschussfähigen Kosten bis zu einem Maximalbetrag von 5.000 Euro pro Grundstück und Person.
Mehr Informationen zum Gründach-Zuschuss finden Sie auch auf der gleichnamigen Seite.
Den Antrag für den Gründach-Zuschuss können online oder per Post einreichen.
Marburger Gründachkataster
Im Auftrag des Fachdienstes Umwelt-, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel, wurde von der Klärle GmbH ein Gründachkataster für Marburg entwickelt. Die interaktive Karte zeigt die Universitätsstadt Marburg aus der Vogelperspektive. Die Einfärbung der Dachflächen gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Gründacheignung der einzelnen Gebäude ist.
Wenn Sie auf ein Haus klicken, erhalten Sie eine erste Schätzung, wie viel Abwasser und -gebühren Sie pro Jahr einsparen und wie viel CO2 sowie Feinstaub durch die Dachbegrünung gebunden werden. Das Programm erstellt zudem eine ausführliche Pflanzliste. Sie richtet sich nach dem Beschattungsgrad und der eingestellten Stärke des Gründachaufbaus.
Dachbegrünungen: Wer macht was?
Weiterführende Informationen über Statik und Lastreserven eines Daches können Architekten, Statiker oder erfahrene Dachdecker geben. Bei der Planung und dem Aufbau des Gründaches unterstützten Landschaftsgärtner, die auf Dachbegrünungen spezialisiert sind. Die Dachdichtung und Wärmedämmung übernimmt meistens ein Dachdecker.
Dachbegrünung und Photovoltaik: 3 Tipps
- Dachbegrünungen erhöhen im Sommer den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen. Der Wirkungsgrad der Module ist abhängig von der Temperatur und Dachbegrünung führen zu geringeren Temperaturen auf dem Dach.
- Module und Kollektoren sorgen für eine Beschattung der Dachfläche. Das muss bei der Auswahl der Pflanzen berücksichtigt werden. Außerdem sollten niedrige Pflanzen ausgewählt werden, damit sie die Module nicht beschatten.
- Die Installation ist durch Fachleute vorzunehmen. Bei der Befestigung der Module darf die Dachabdichtung nicht durchdrungen werden, weil das zu Schäden am Bauwerk führt.