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Geschichte des Dorfes
Die Geschichte des Ortes Haddamshausen führt uns in das Jahr 1277 zurück. Das dürfte allerdings keineswegs das Geburtsjahr von Haddamshausen sein.
Viel früher wird es gewesen sein, dass hier ein Hadamar oder Hadamo oder Hademud oder so ähnlich, sich ansiedelte, sein Haus baute, das nun zu dem Namen kam:
Hademeshusen oder Hamishusin ( 1277 )
Hadmudshusin ( 1323 )
Hadamptshausen ( 1527 )
Jedenfalls wird hier, wo ein uralter Weg zwischen Gladenbach und Marburg die Allna kreuzt, eine menschliche Ansiedlung entstanden sein.
Weil aus dieser ältesten Zeit keine Dokumente bestehen, gilt für uns das Datum, zu dem erstmals der Name unseres Ortes überliefert ist.
So kommen wir auf die Urkunde vom 23. Juni des Jahres 1277.
Reichskammergerichts-Assessor Gudenus verdanken wir letztlich diese Quelle, denn er war es, der 1743 eine umfassende Sammlung aller Urkunden zusammenstellte, die über alt-mainzische Geschichte Auskunft gibt. Hessen war ja seit altersher eng mit dem Erzbistum Mainz verbunden.
Die für Haddamshausen heute entscheidende Urkunde stammt wohl aus dem Kloster Altenberg bei Wetzlar und wurde von Gudenus in latein. Sprache abgeschrieben.
Inhaltlich handelt es sich bei der Urkunde um eine Vereinbarung zwischen Engelbert Schöffe in Marburg genannt Engel und seiner Frau Mechthild hinsichtlich der Übertragung von Gütern zu Dagobertshausen, Weimar und Haddamshausen an die Kirche der Jungfrau Maria zu Altenberg, eine Art Testament.
„Wir übertragen und vermachen dem genannten Konvent um unser und aller Eltern Seelenheil auch unsere Güter zu Haddamshuasen mit dem Zins, der dortigen Mühle, die unser Eigen sind“. (Quellenangabe fehlt noch)
Also der reiche Schöffe Engelbert besaß in Haddamshausen ein Gut, welches er 1277 dem Kloster Altenberg vermachte, in dem die Tochter der Heiligen Elisabeth Äbtissin war.
Es war Haddamshausens Schicksal, dass viele fremde Besitzrechte verbrieft waren. So gab es neben dem Marburger Landgraf, der von einigen Höfen den Zehnten als Leihzins forderte, viele Herren und Institutionen als Forderungsberechtigte.
Die Kargheit des Bodens, andererseits die drückenden Erbleihgaben – das vertrug sich schlecht miteinander. Erst als in Kurhessen 1832 eine Landeskreditkasse ins Lebens gerufen wurde, waren zahlreiche Grundbesitzer in der Lage ihre Schulden zurückzuzahlen.
Von der Lage für Haddamshausen bestimmend ist seit jeher das Tal der Allna, verbunden mit der Kreuzungslage für die Wirtschaftswege zwischen Gladenbach und Marburg.
An diese Verkehrslage erinnert neben dem „Alten Gladenbacher Weg“ auch noch der Marktweg, heute „Auf der Seite“; von Marburg über den Hasenkopf, Cyriaxweimar und weiter nach Haddamshausen vorbei an der Mühle führend deutet der Name des Weges darauf hin, dass die Leute hier mit ihren Produkten zum Markt nach Marburg gingen oder fuhren.
Insofern entwickelte sich Haddamshausen auch als reines Straßendorf mit fas 1 km Länge. Lehrer Siemon schrieb hierzu in seiner Chronik: „Über einen km lang liegt Haddamshausen am Südhang des Bachhollerberges, sehr schön, aber auf felsigem, steinigem Untergrund von Kalkschiefer und Grauwacke., während Cyriaxweimar eine fruchtbare Gemarkung ist“.
Haddamshausen, das wie viele kleine Gemeinden nicht von den Ereignissen der beiden Weltkriege und auch nicht von zahlreichen Gefallenen und Vermissten verschont blieb, hat sich vom noch in den 60er und 70er Jahren landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer mehr städtisch geprägten Wohnsitzgemeinde in der Neuzeit gewandelt.