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Sanierung und Denkmalschutz im Einklang: Lingelgasse 13a
Die Sanierung des historischen Gebäudes erfolgte im Jahre 2011 durch den Architekten Jürgen Schormann aus Melsungen in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Universitätsstadt Marburg.
Die Ausgangssituation
Die Bauherrin hatte sich als Erbin des Anwesens das Ziel gesetzt, das historisch bedeutende und stadtbildprägende Gebäude der ehemaligen Zootomie zu erhalten und im Sinne der Denkmalpflege behutsam zu sanieren.
Die attraktive Lage direkt am Ufer der Lahn und die dazugehörige Hoffläche sprachen für die weitere Nutzung mit zwei Wohneinheiten. Um den veränderten Bedürfnissen an Wohnräume gerecht zu werden, sollte der Grundriss allerdings neu organisiert werden.
Zugleich sollte das Gebäude die geltenden Anforderungen an eine energetische Sanierung erfüllen. Mehr noch: Aufgrund steigender Energiekosten und der damit einhergehenden hohen Heizkosten war es das Ziel, dass das Gebäude den seinerzeit geforderten Stand der Energieeinsparverordnung für einen Neubau erreicht.
Substanzielle und energetische Sanierung
Nach konstruktiver Instandsetzung aller Bauschäden wurden verschiedene Maßnahmen für die energetische Sanierung umgesetzt.
- Die neuen Fenster wurden gemäß dem historischen Vorbild mit schmalen Fensterprofilen in zehnteiliger und vierflügeliger Ausführung und energieeffizienter Dreifachverglasung ausgebildet.
- Der Wärmeschutz der Außenwände wurde mit einer Innendämmung verbessert, ohne jegliche Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes.
- Die Decke zum Dachgeschoss und zum Kriechkeller wurde hoch wärmegedämmt ausgeführt.
- Besonderer Wert wurde auf die Vermeidung von Wärmebrücken und Erreichen einer hohen Luftdichtheit gelegt.
- Für den Innenausbau wurden ausschließlich Holzwerkstoffe (luftdichte Ebene) und Zellulosefasern als Wärmedämmung verwendet.
- Zur Minimierung der Lüftungswärmeverluste und für maximalen Lüftungskomfort wurden für jede Wohneinheit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut.
- Zur Beheizung und Warmwasserversorgung des Gebäudes wurde eine moderne Gasbrennwertheizung eingebaut.
- Rohrleitungen und Heizflächen wurden konsequent mit dem Ziel hoher Energieeffizienz projektiert und ausgeführt.
Das Ergebnis: Durch die Sanierung konnte der Energiebedarf um mehr als 80 Prozent reduziert werden.
Finanzierung
Durch das Zusammenspiel aller Maßnahmen war eine ausschließliche Finanzierung über die zinsgünstigen KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“ und „Gebäudemodernisierung“ möglich.