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Schwärmende Bienen
Im Frühsommer bekommt die Untere Naturschutzbehörde des Öfteren Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die einen Bienenschwarm entdeckt haben. Die engagierten Bürger wollten wissen, was es damit auf sich hat und ob hier etwas unternommen werden muss.
Von einem Bienenschwarm geht keine Gefahr aus!
Man sollte die Tiere aber in Ruhe lassen, denn wenn sie sich angegriffen fühlen, kann es schon mal zu einer Verteidigungsreaktion kommen.
Was hat es mit dem Schwärmen von Bienen auf sich?
Ein Bienenvolk besteht die meiste Zeit des Jahres aus einer Königin und zahlreichen Arbeiterinnen. Im Frühjahr ist die Königin ausschließlich mit der Eiablage beschäftigt, während die Arbeiterinnen sich um den Nestbau und die Versorgung des Nachwuchses kümmern. Aus den Eiern entwickeln sich zunächst weitere Arbeiterinnen, die sich nach dem Schlüpfen an der Arbeit ihrer ehemaligen Betreuerinnen beteiligen. Bei der Arbeit...© K. BorkDazu gehört auch die Suche nach Futterquellen und das Eintragen von Futter in den Bienenstock.
In dieser Zeit wächst das Bienenvolk stetig an, bis im Frühsommer schließlich die Kapazitätsgrenze des Nestes erreicht ist. Nun gibt es mehr Arbeiterinnen im Bienenstock als Larven, um die sich die Arbeiterinnen kümmern können. In der Folge beginnen sie, größere Zellen zu bauen, die deutlich über die eigentliche Wabe hinausragen. Die Larven in diesen „Weiselzellen“ bekommen eine Luxusnahrung, das sogenannten „Gelee Royale“ und entwickeln sich schließlich zu neuen Königinnen.
Die alte Königin stellt nun die Eiablage ein, wird von den Arbeiterinnen "auf Diät gesetzt" und erlangt dadurch ihre Flugfähigkeit wieder, die sie im Zuge der Eierproduktion eingebüßt hat. Zusammen mit einer großen Schar von Arbeiterinnen (Größenordnung 10.000 Tiere und mehr) verlässt sie den Stock und sucht einen geeigneten Platz, wo sie sich gemeinsam ansiedeln können. Man spricht hier von einem Vorschwarm.
Im alten Nest schlüpfen inzwischen die Jungköniginnen aus den Weiselzellen. Da in einem Bienenvolk nur eine Königin geduldet wird, beginnt die zuerst geschlüpfte Jungkönigin, ihre noch nicht geschlüpften Konkurrentinnen zu töten. Gelingt es ihr nicht, alle zu töten oder schlüpfen mehrere Jungköniginnen etwa zum selben Zeitpunkt, können sich um diese weitere Schwärme bilden. Diese verlassen ebenfalls das Nest, um sich einen neuen Niststandort zu suchen. Die in der Regel deutlich kleineren Schwärme werden Nachschwärme genannt.
Die neuen Schwärme sammeln sich zunächst in der Nähe des Nestes, um erstmal zur Ruhe zu kommen und sich zu orientieren. Finden die von dort ausgesandten Kundschafterinnen in der näheren Umgebung keine geeignete Stelle, wo sie sich ansiedeln können (z.B. eine Baumhöhle), zieht der Schwarm weiter, bis er sich irgendwo dauerhaft niederlassen kann.
Wenn sich die einzelnen Schwärme nach Verlassen des Nestes sammeln, bilden sie große traubenförmige Gebilde aus wimmelnden Bienen. Diese sind es, auf die sich die Anrufe der Bürger beziehen.
Was ist zu tun?
Wenn Sie einen Bienenschwarm finden, wenden Sie sich am besten an einen Imker oder eine Imkerin. Diese können dann den Schwarm einfangen. Sollten Sie keine Imker oder Imkerinnen kennen, können Sie sich auch an die Untere Naturschutzbehörde (UNB) wenden – wir helfen gern weiter! (Kontakt: s. oben rechts).
Hilfe bekommen Sie auch bei der Feuerwehr (Fachdienst Brandschutz: 06421/201-9923).
Ansprechpartner/in
Herr Klaus Bork | |
Amt / Bereich Fachdienst 69 - Untere Naturschutzbehörde Software-Center 3, Zimmer 409 // 4. OG 35037 Marburg Telefon: 06421 201-1708 E-Mail: Naturschutz@marburg-stadt.deE-Mail: Klaus.Bork@marburg-stadt.de |