Seiteninhalt
Städtebauliche Sanierungsmaßnahme "Nördliche Altstadt"
Das Sanierungsverfahren „Nördliche Altstadt“ mit dem Ersatz- und Ergänzungsgebiet „Schlachthof/Stockgelände“ ist nach rund 30 Jahren beendet. Im Zeitraum von 1986 bis 2019 wurden eine Vielzahl an Maßnahmen in der Marburger Innenstadt umgesetzt, die zu einem lebendigen und attraktiven Stadtraum beigetragen haben.
Beginn des Prozesses
1986 wurde das Sanierungsgebiet „Nördliche Altstadt“ sowie das Ersatz- und Ergänzungsgebiet „Schlachthof/Stockgelände“ förmlich festgesetzt. Damit wurde festgelegt, welche Straßen und welche Grundstücke zum Sanierungsgebiet gehören. Die Grenzen des Gebiets zwischen Oberstadt und Weidenhausen wurden kenntlich gemacht und es wurde festgehalten, welche Grundstücke das Ersatz- und Ergänzungsgebiet umfasst.
Ziele waren unter anderem die Modernisierung und Instandsetzung von zahlreichen Gebäuden mit hohem Sanierungsbedarf. Darum haben auch viele private Eigentümer*innen eine Förderung für die Sanierung ihrer Wohn- und Geschäftshäuser erhalten. Durch Verkehrsberuhigung und neue Gestaltung sollte zudem die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.
Durchführung der Maßnahmen
Tatsächlich hat die nördliche Altstadt durch die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen als öffentlicher Raum enorm gewonnen, auch die Attraktivität als Wohn- und Lebensraum ist gestiegen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Neu- und Umgestaltung der Ketzerbach. Durch die Schaffung von offenen Räumen mit breiten und verkehrssicheren Flanier- und Aufenthaltsbereichen vor den Häuserzeilen konnten neue Möglichkeiten für das Straßenleben geschaffen werden.
Auch das Parkhaus Pilgrimstein wurde modernisiert und instandgesetzt, die Auffahrten wurden verbreitert und ein barrierefreier Zugang zwischen Oberstadt und Pilgrimstein geschaffen. Dies erfolgte unter anderem durch einen neuen Stadtaufzug am Parkhaus, der bis in das neue oberste Geschoss reicht. Im Zuge der Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten wurde auch der innenliegende Aufzug so modernisiert, dass nun ein Zwischenhalt in jeder Etage möglich ist.
Sanierung ist abgeschlossen
Die Sanierungsziele, die 1986 festgelegt wurden, sind erreicht. Seit Oktober 2019 ist der nördliche Teil der Altstadt nun auch offiziell kein Sanierungsgebiet mehr, gleiches gilt für das Ersatz- und Ergänzungsgebiet zwischen Oberstadt und Weidenhausen.
Abschlussbericht dokumentiert den Wandel
Im „Abschlussbericht 2019“, einer knapp 60-seitigen Broschüre, hat der Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz der Universitätsstadt Marburg die Sanierungsziele und die dazugehörigen Maßnahmen zusammengetragen.
Zahlreiche Fotografien dokumentieren anschaulich, wie sich das Stadtbild im Sanierungsgebiet ab 1986 gewandelt hat. Kurze Texte erläutern die wichtigsten Maßnahmen. Ebenso gibt es einen Rückblick auf die Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens.
Ausgleichsbeträge stehen noch aus
Insgesamt wurden 22.767.853 Euro für die Gesamtmaßnahme ausgegeben – von Bund, Land und Stadt. Gemäß Baugesetzbuch sind zur Refinanzierung Ausgleichsbeträge zu erheben, die von den Eigentümer*innen zum Teil schon vorzeitig abgelöst wurden. Die Stadt hat nach Aufhebung des Sanierungsgebietes vier Jahre Zeit, die noch ausstehenden Ausgleichbeträge zu erheben. Informationsveranstaltungen dazu sind in Planung.