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"VOUS NE L’OUBLIEREZ JAMAIS" (Das werden Sie nie vergessen)- Ein Reisebericht von Elke Therre-Staal über den Besuch der Marburger Delegation vom 7. bis zum 9. Oktober in Poitiers
Dieses Resümee unseres Besuches in Poitiers - der französischen Partnerstadt von Marburg seit 1961 - vom 7. bis zum 9. Oktober 2011 ist das Motto für das Winterprogramm im TAP (Théâtre & Auditorium de Poitiers), der "Stadthalle" von Poitiers, und entsprach dem Wunsch unserer Gastgeber, uns ein informationsreiches und vielfältiges Programm zu bieten.
Der Vertreter der Stadt Poitiers u. a. für Internationale Beziehungen, Jean-Marie Compte, Anne-Laure Julien und Katja Vandenbrink als Dolmetscherinnen und die umsichtige Kompetenz von Britta Sprengel vom Fachdienst Kultur in Zusammenarbeit mit ihrer französischen Kollegin Christiane Percevault vermittelten unserer Marburger Gruppe das angenehme Empfinden, herzlich willkommen zu sein.
Apropos TAP: Von einer "Stadthalle", deren Bau 65 Millionen Euro gekostet hat und einen jährlichen Etat von 5 Millionen Euro verlangt, können wir nur träumen, ... wenn wir wollten.
Natürlich war es unser Anliegen, die 50-jährige Partnerschaft durch eine zukunftsweisende Freundschaft und Kooperation zu festigen und mit Inhalten zu füllen, wie das geplante Kolloquium 2012 im November in Marburg. Poitiers als eine Stadt der Zukunft - mit Begrünung der Innenstadt, ohne Autoverkehr, die Straßen nur für Fußgänger, Fahrradfahrer und den Busverkehr offen - stellte uns Baudezernent Franck Rigolle vor: ein Projekt für die Innenstadt, an dem wir voneinander lernen und uns wechselseitig Mut machen können, auch etwas Spektakuläres zu wagen. Auch in Marburg haben wir das Problem, dass der Autoverkehr durch zu enge Strassen und durch Einbahnverkehr und Temporeduzierung auf 30 Std/km entschleunigt werden könnte.
Es gab in den Tagen viele Möglichkeiten für Träume, die sich in Kultur beheimaten, sei es durch die Besichtigung der Aufführungsräume der "Stadthalle", der Inschrift im Theaterfoyer: "Pensée magique: Forme de pensée caractérisée par la confusion entre l’univers subjectif et l`univers objectif "(Magische Gedanken: Form des Denkens, die charakterisiert ist durch eine Verwirrung zwischen dem subjektiven und dem objektiven Universum), sei es durch die mitreißende Musik der Gruppe "Jazzable" aus Marburg, sei es durch die Poesie der Flusslandschaft des Clain, da Poitiers ebenso wie Marburg an der Lahn eine besondere Topografie auszeichnet.
"Anstatt die Stadtteile voneinander zu trennen, verbindet der Fluss sie", schreibt Alain Claeys in seinem Vorwort für einen Fotoband mit Gedichten.
Und so erscheint mir das erste Gedicht: "... cachées dans les cieux …" (versteckt zwischen zwei Himmeln) wie ein Widerschein der Vergangenheit und eine Spiegelung im Lichte der Gegenwart der ehrwürdigen alten Stadt Poitiers nahe am Meer mit ihren gehüteten Geheimnissen unter der Erde vor dem Rathaus.
Dazu den aufgedeckten und im Museum untergebrachten Sarkophagen aus der Römerzeit, mit ihren wunderschön restaurierten Häusern, mit ihren mutigen Menschen, die bei dem gerade stattfindenden Festival "Les expressifs" für den Austritt aus der Atomenergie Handzettel verteilten.
Poitiers, nicht nur im Austausch der Kultur und der Pflege historischer Baudenkmäler Schwesterstadt von Marburg, sondern auch im ähnlichen Denken, ähnlicher Zielsetzung von der Bedeutung der Kultur im öffentlichen Leben, vom Leben der Bürger in der Stadt.
Jeweils fünfzig Gesichter aus Marburg und aus Poitiers schauten uns Besucher der Vernissage "Homo picto-marbourgeois" mit der freundlichen Bereitschaft von Menschen an, sich dem Künstler und Fotografen Wolf Nkole Helzle anzuvertrauen. Als diese Ausstellung im Rathaus von Marburg am 8. Juli eröffnet wurde, sprachen Oberbürgermeister Egon Vaupel und Alain Claeys, Bürgermeister von Poitiers. Und auch am 7. Oktober, zwei Stunden nach unserer Ankunft, sprachen wiederum die beiden, nebeneinander stehend, die einführenden Worte.
Herr Vaupel würdigte besonders das einzigartige Antlitz, das in der Überlagerung aller Fotos ein geheimnisvolles, kluges Lächeln bewahrt. Diese sichtbar gemachte Gemeinschaft beider Städte steht stellvertretend für die Herzebene der Verständigung jenseits aller Sprachbarrieren. Und es war Ausdruck einer subtil reflektierten Regie, mit dem Besuch dieser Ausstellung unseren Besuch auf die Begegnung in Freundschaft und gegenseitigem Respekt einzustimmen.
Ansprechpartner/in
Frau Lisa Höppler | |
Amt / Bereich Fachdienst 12 - Personal › Fachdienst 12.1 - Personalservice Stadtverwaltung, Zimmer 116 // 1. OG Barfüßerstraße 50 35037 Marburg Telefon: 06421 201-1673 E-Mail: personalservice@marburg-stadt.deE-Mail: lisa.hoeppler@marburg-stadt.de Aufgaben: |
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