Seiteninhalt
An die Folgen des Klimawandels anpassen
Der Klimawandel betrifft uns alle: Hitze, Dürreperioden und Feuergefahr im Sommer. Überflutungen durch Starkregen können ganzjährig auftreten. Durch den Klimawandel nehmen Extremwetterereignisse zu. Diesen Herausforderungen stellt sich die Stadt Marburg.
© CraneStation, Corn in drought, Western Kentucky, August, 2012 (cropped), CC BY 2.0
Was Klimaanpassung bedeutet
Das weltweite Klima ändert sich. Damit ändern sich die Lebensbedingungen der Menschen – auch in Deutschland. Fachleute sind sich einig: Wenn es nicht gelingt, die globale Klimaänderung in Schranken zu halten, müssen wir mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft rechnen. Die Anfänge in Form von Hitze, Dürre, Feuergefahr und extremen Regenereignissen sind bereits jetzt spürbar.
Bei der Klimaanpassung geht es darum unsere Gefährdung durch diese Folgen des Klimawandels zu verringern: Durch Hitzeschutz und Starkregenvorsorge. Anpassung kann die Gefährdung nur verringern. Sie kann sie nicht komplett eliminieren. Deswegen ist es wichtig, dass weiterhin Klimaschutzmaßnahmen vorangebracht werden. Also der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen verringert wird: Indem wir unseren Energieverbrauch verringern und auf erneuerbare Energien umsteigen.
Das Handlungskonzept Klimaanpassung
Die Stadt Marburg hat ein Klimaanpassungskonzept inklusive einem Handlungskonzept beauftragt. Im Herbst 2022 wurde das Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels fertig gestellt. Dieses gilt es nun umzusetzen.
Im November 2022 wurden die Ergebnisse zu den beiden Themenschwerpunkten Stadtklimaanalyse und Starkregenanalyse sowie das Handlungskonzept Klimaanpassung für Marburg von dem Gutachterteam bei einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Diese wurde per Live Stream durchgeführt und aufgezeichnet.
Kern des Anpassungskonzeptes ist eine Karte, die aufzeigt welche Teile der Stadt besonders unter Hitze leiden. Sie zeigt zudem welche Freiflächen erhalten werden sollten, weil in diesen kalte Luft entsteht, die in der Nacht durch die Stadt fließt und diese abkühlt. Die Karte zeigt außerdem, welche Teile der Stadt besonders von Überflutung durch Starkregenereignisse bedroht sind. Das Konzept listet zudem eine Reihe von Maßnahmen auf, die diese Risiken mindern und somit die Auswirkungen des Klimawandels in Marburg verringern können.
Das Handlungskonzept jetzt herunterladen
Was Sie selbst tun können
Anpassung an die Folgen des Klimawandels bedeutet vor allem Hitzevorsorge und Starkregenvorsorge.
Die aus der Stadtklimaanalyse und Niederschlags-Abfluss Simulation entstandenen Karten werden im Bürger-GIS zur Verfügung gestellt. Hier können Marburger*innen nachsehen, wie sehr die eigene Nachbarschaft, die Schule oder der Arbeitsplatz von Hitze und Starkregen betroffen ist.
Wer ein passendes Haus- oder Garagendach hat, kann dieses begrünen. Eine Begrünung hat viele Vorteile: Sie hält Regenwasser zurück, bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere, dämmt das Dach, speichert etwas CO2 und sieht zudem auch noch gut aus. Dafür gibt es sogar einen Zuschuss von der Stadt Marburg.
Informationen zu Trinkwasserbrunnen und anderen Orten in Marburg, an denen Wasser kostenlos abgefüllt werden kann, haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengestellt: marburg.de/bluecommunity.
Informationen zu schattigen Spielplätzen gibt es hier.
An die Folgen des Klimawandels anpassen
Im Bereich Hitze werden zum Beispiel folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Die Schaffung von schattigen Plätzen oder die Installation von Wasserspielen zur Abkühlung
- Die Begrünung der Stadt durch das Pflanzen von Bäumen und die Entsiegelung von Flächen.
- Bewerbung der Trinkwasserbrunnen und anderen Orte, an denen Flaschen mit Trinkwasser aufgefüllt werden können,
- die Entsiegelung von Flächen
- die (finanzielle) Unterstützung von Bürger*innen bei der Dachbegrünung
- die Anlage von Teichen im Stadtgebiet
Die Stadt Marburg und die Marburger Stadtwerke sind bereits aktiv, die starkregenbedingten Überflutungsgefahren in der Stadt zu reduzieren. Hierzu dienen folgende Maßnahmen:
- Flächenentsiegelung und das Anlegen von Versickerungsmulden steigern die Versickerung
- Förderung der Dachbegrünung
- Die Renaturierung von Abschnitten der Lahn und anderer Nebengewässer.
Alle diese Maßnahmen verfolgen das Ziel, den Niederschlagsabfluss zu reduzieren, das Regenwasser möglichst vor Ort zu bewirtschaften und Überflutungen zu vermeiden. Wasser, das vor Ort versickert oder zurückgehalten wird, fließt nicht bergab oder in den Kanal. Das vermindert Überflutungen durch Starkregen.