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Landgrafenschloss
© Georg Kronenberg(Audioguide) Das Landgrafenschloss thront hoch über der Marburger Altstadt und ist eine der Hauptattraktionen unter den Sehenswürdigkeiten unserer Stadt.
Die ältesten von außen sichtbaren Gebäudeteile stammen aus dem 13. Jahrhundert. Der erste hessische Landgraf Heinrich I., Enkel der Heiligen Elisabeth, baute hier seine Residenz auf. Jüngstes Gebäude ist der Wilhelmsbau (Grundsteinlegung 1493), der heute in fünf Stockwerken das Universitätsmuseum für Kulturgeschichte beherbergt. Schlossbesucher können im Untergeschoss des Westflügels auch Reste alter Burganlagen aus dem 9. und 10. Jahrhundert sehen.
Der im Nordtrakt gelegene und im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts erbaute gotische Fürstensaal hat eine Grundfläche von rund 420 Quadratmetern. Damit ist er der größte gotische Profansaal Deutschlands und wurde ausschließlich zu weltlichen Zwecken errichtet. Noch heute wird der Fürstensaal zu besonderen festlichen und kulturellen Anlässen genutzt.
Die 1290 geweihte Schlosskapelle weist einen historischen Fußboden aus glasierten Tonfliesen und große Teile der ursprünglichen Wandmalereien auf.
Seine wichtige Funktion als eine der Hauptresidenzen der Landgrafen von Hessen verlor das Marburger Schloß im Jahr 1604 mit dem Tod von Landgraf Ludwig IV., der kinderlos verstarb. Ludwig IV. – Erbe des Marburger Landesteiles – war einer der vier Söhne und Haupterben Philipps des Großmütigen (1504–1567). In den weiteren Jahrhunderten diente das Landgrafenschloss vielen anderen Zwecken; es war unter anderem Gefängnis und Hessisches Staatsarchiv.
Entsprechend wenig ist von der ursprünglichen Innenausstattung erhalten. Dennoch lohnt ein Rundgang durch die historischen Räumlichkeiten, die häufig dort präsentierten Ausstellungen und das Museum für Kulturgeschichte im Wilhelmsbau.
Öffnungszeiten:
Montags geschlossen
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag 10–16 Uhr
An und nach Feiertagen: Sonderregelung
Die Daueraustellung im Wilhelmsbau ist zuzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.
Ein Besuch lohnt sich natürlich trotzdem: Verschiedene Sonderausstellungen führen weiterhin durch den Haupttrakt des Gebäudes.
Attraktiv im Umfeld ist der Schlosspark, der durch seine Weite und vielfältige Gestaltung besticht. Inmitten des Rosengartens lädt das Juko-Schlossparkcafé mit seinen sommerlichen Veranstaltungen ein.