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Weitere Aspekte
Handlungen, Vorgänge und Szenarien, in denen bzw. durch die auf Menschen, Tiere oder Gegenstände beeinflussend, verändernd und/oder schädigend eingewirkt wird, fallen unter den Begriff „Gewalt“.
© Universitätsstadt MarburgDie AG Gleichberechtigung des Runden Tischs „Integration“ Marburg stellt ihr Positionspapier „Gegen jede Art von Gewalt an Frauen“ vor.
Die AG Gleichberechtigung geht aus dem Runden Tisch Integration, der 2008 gegründet wurde, hervor. Ihre Mitglieder bilden verschiedene Religionen und Kulturen der Gesellschaft ab. Sie vertreten den Ausländerbeirat, die Bahá’í Gemeinde, die Bürgerinitiative für soziale Fragen e.V., Elif e.V., das Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg, die Islamische Gemeinde Marburg e.V., TERRE DES FEMMES Menschenrechte für Frauen e.V. die WIR-Koordination der Universitätsstadt Marburg - unter ihnen sind Stadtverordnete und ehrenamtlich tätige Personen.
Die AG beschäftigt sich mit Themen rund um die Thematik Gleichberechtigung. Sie beteiligte sich bereits 2011 bei der Konzeption des Internationalen Frauenschwimmens in Wehrda und gab 2012 den Leitfaden: „Empfehlungen für Lehrkräfte, Eltern und Schüler/innen zu Klassenfahrten, Sexualkunde, Sport- und Schwimmunterricht“ heraus, der allen Marburger Schulen zuging.
Nun stellt die AG Gleichberechtigung ein neues Ergebnis ihrer langjährigen Zusammenarbeit vor:
Ein Positionspapier zum Thema: „Gegen jede Art von Gewalt an Frauen“.
Bereits zu Beginn der Gründung der AG Gleichberechtigung 2008 wurde das Thema „Gewalt an Frauen“ ein wichtiges Anliegen der AG. Immerhin ist in Deutschland jede vierte Frau im Alter von 16 – 85 Jahren von Gewalt innerhalb der Partnerschaft betroffen. Recht schnell gab es erste Entwürfe eines Positionspapiers. Eine besondere Herausforderung bestand bei der Entstehung des Papiers bisweilen darin, einen Konsens und für alle akzeptable Kompromisse zu finden. Sicher hätte jede Gruppe, jeder Verein für sich allein recht schnell ein solches Papier erstellt. Aber in dieser Auswahl aus Vertretern*innen der gesamten Stadtgesellschaft ging es v. a. auch darum, dass die eigenen Schwerpunkte, Themengebiete und Sorgenpunkte ihren Platz im Positionspapier finden, ohne dass dabei einzelne Gruppen verunglimpft werden. „Es war ein langer Weg. Aber mit dem Produkt sind nun alle rundum zufrieden. Und darauf ist jede von uns sehr stolz.“ sagt Christa Winter, Sprecherin der AG-Gleichberechtigung.
Um ein besonderes Zeichen zu setzen, veröffentlicht die AG das Positionspapier im Rahmen des „Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen“, welcher jährlich am 25. November stattfindet.
„Unser Ziel ist es, die Öffentlichkeit über die verschiedenen Form von Gewalt aber auch über die Rechte der Frauen zu informieren.“ sagt Christa Winter, die Frauenbeauftragte der Universitätsstadt Marburg.
Die Broschüre gliedert sich in verschiedene Themenbereiche. Unter dem Kapitel „körperliche, sexuelle Gewalt“ findet man neben der häuslichen Gewalt, unter den Beziehungs- und Familiendramen natürlich auch die Eifersuchts- und Ehrenmorde, ebenso wie Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung. Unter den Formen „psychologischer und struktureller Gewalt“ informiert die Broschüre über emotionalen Missbrauch, strukturelle Gewalt, intersektionelle Diskriminierung und auch über sexualisierte Werbung.
Da Gewalt gegen Frauen ein in der gesamten Gesellschaft verbreitetes Problem in allen Schichten bis hin zu Akademiker*innenkreisen sowohl unter Deutschen als auch unter Migrant*innen ist, fordert die AG für ein Ende der Gewalt gegen Frauen eine systematische und kontinuierliche Aufklärungsarbeit auf allen Ebenen, gezieltere Empowermentprogramme für Frauen und Mädchen und die Schulung und Unterstützung von sozialen Initiativen und Einrichtungen bei ihrer Arbeit mit Betroffenen – auch von Migrant*innenvereinen, die zur Förderung und Weiterbildung auf diesem Gebiet häufig nicht in Betracht gezogen werden.
Im Anhang der Broschüre finden potentiell Betroffene sowie beruflich mit dem Thema konfrontierte Menschen eine wertvolle Sammlung von regionalen und überregionalen Anlaufstellen, bei denen sie sich informieren und beraten lassen können.
Das Positionspapier „Gegen jede Art von Gewalt an Frauen“ ist in deutscher Sprache im Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg erhältlich und steht zum Download auf dieser Seite bereit. Übersetzungen in die Sprachen: Arabisch, Englisch, Persisch, Türkisch sind bereits in Arbeit und werden im Laufe des kommenden Kalenderjahres verfügbar sein.


















Jährlich am 14. Februar beteiligt sich Marburg seit 2014 an der weltweiten Tanzaktion "One Billion Rising". Es geht darum, gemeinsam tanzend und mit viel Energie gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu protestieren. Das Motto ist: Streikt - Tanzt - Erhebt Euch!
Solidarität und Kraft demonstrieren
Eine Milliarde (engl. billion) Frauen werden weltweit zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Die „Milliarde“ steht für die statistische Aussage der UN, dass ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Gewalt geworden sind.
Indem sie ihre Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen verlassen und gemeinsam öffentlich tanzen, sollen die Menschen ihre Solidarität und gemeinsame Kraft demonstrieren.
Entstehung
One Billion Rising wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die Kampagne wurde im Rahmen der V-Day Bewegung gestartet. Es ist eine der größten Kampagnen weltweit, um zur Beendung von Gewalt gegen Frauen mit tausenden von Events in bis zu 190 Ländern der Welt.
Die Aktion wurde von Ensler initiiert, nachdem sie mit der Veröffentlichung der Vagina-Monologe 1998 den Anstoß für die V-Day-Aktionstage gegeben hatte. Einer der Auslöser für ihren Aufruf waren die Äußerungen des US-amerikanischen Politikers der Republikanischen Partei Todd Akin über Abtreibungen, bei der selbst Schwangerschaften, die durch Vergewaltigung entstehen, nicht beendet werden dürften. Seiner Auffassung nach könne der weibliche Körper von sich aus eine Schwangerschaft verhindern, wenn es sich tatsächlich um eine Vergewaltigung gehandelt habe. Im August 2012 antwortete sie ihm in einem offenen Brief, dass er Millionen Frauen wahnsinnig gute Gründe gegeben habe, sich zu erheben.
Weltweit werden jedes Jahr eine Milliarde Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie ihre Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen verlassen und gemeinsam öffentlich tanzen, sollten sie ihre Solidarität und gemeinsame Kraft demonstrieren.
Video
Ein Video der Oberhessischen Presse von der vom Gleichberechtigungsreferat organisierten Veranstaltung vom 14. Februar 2017 mit den tanzenden Menschen vor dem Erwin-Piscator-Haus finden Sie unter den LINKS. Außerdem finden Sie dort noch ein Video zu dem Song "Break the chain" mit der Tanzchoreografie und die Homepage von "One Billion Rising Deutschland".
Mobbing ist kein Randphänomen!
Laut der Gesellschaft gegen psychosozialen Stress und Mobbing (GpSM) liegt Mobbing vor, wenn
- negative (kommunikative) Handlungen gegen eine Person gerichtet werden,
- die angegriffene Person unterlegen ist,
- dies systematisch über längere Zeit geschieht,
- der Ausschluss der*des Betroffenen angestrebt wird
- die*der Betroffene sich ungerecht behandelt fühlt.
Mobbing kann verschiedene Ursachen haben und verursacht großen Schaden, von großem Stress über gesundheitliche und berufliche Probleme bis hin zu psychischen Störungen.
Nähere Informationen und Literatur über Mobbing am Arbeitsplatz, was Sie als Freund*in oder Arbeitgeber*in gegen Mobbing tun können, und wo Sie als Betroffene*r von Mobbing Hilfe finden, können Sie in der Broschüre "Aktiv gegen Mobbing" nachlesen. Die Broschüre können Sie hier oder unter DOWNLOADS auf dieser Seite abrufen.
© Terre des femmesDer 25. November ist der Internationale Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen“. Die Universitätsstadt Marburg setzt an diesem Tag gemeinsam mit vielen Akteur*innen ein Zeichen gegen Gewalt.
Gewalt an Frauen hat viele Facetten und reicht von Sexismus in Beruf oder Schule und Beleidigungen im öffentlichen Raum bis hin zu Genitalverstümmelungen, Zwangsprostitution, Vergewaltigungen und sogar Tötungen. Jede dritte Frau wird weltweit laut einer UN-Statistik im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung.
Besonders häufig finden drastische Gewaltformen im nahen Umfeld der Frauen und Mädchen statt. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 139.000 Fälle von sogenannter häuslicher Gewalt registriert, 2019 wurden 135 Frauen von ihren (Ex-) Partnern getötet – die Dunkelziffer von Gewalt gegen Frauen liegt Schätzungen zufolge aber noch weitaus höher.
Diese Zahlen zeigen, dass das Erleben sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt nach wie vor trauriger Alltag sehr vieler Frauen und Mädchen ist und – unabhängig von Bildung, sozialer Schicht, Alter oder kultureller Herkunft – überall in der Mitte unserer Gesellschaft stattfindet.
© Universitätsstadt MarburgGewalt findet an vielen Orten statt, hat viele Formen und zieht sich durch sämtliche Lebensbereiche. Und dennoch: Überall wo es Gewalt gibt, gibt es immer auch Menschen und Institutionen, die sich dieser Gewalt entgegenstellen. Marburg gegen Gewalt – das ist zugleich Titel und Programm der Zusammenarbeit, die die Arbeitsgruppe Sozialpsychologie der Philipps-Universität und die Stadt Marburg im Mai 2013 begonnen haben.
Vorbeugung und Minderung von Gewalt
Eine Umfrage des Marburger Ordnungsamtes zu Beginn des Jahres 2012 hat gezeigt, dass in Marburg eine Vielzahl von Präventionsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Stadtteilvereine, Sportvereine, Schulen, Kindergärten, die Polizei, und viele mehr setzen sich aktiv für die Vorbeugung und Minderung von Gewalt in unserer Stadt ein. Diese Maßnahmen werden gegenwärtig allerdings nur vereinzelt inhaltlich oder zeitlich aufeinander abgestimmt. Auch eine Überprüfung der Wirksamkeit von Programmen findet nur in Einzelfällen statt.
Erweiterung der Angebote gegen Gewalt
An dieser Stelle möchte das Konzept von "Marburg gegen Gewalt" ansetzen. Gegen die Ursachen und Auswirkungen von Gewalt gehen sie dafür auf mehreren Ebenen vor. Dabei soll das Projekt vor allem die bestehenden Maßnahmen in den Blick rücken: Es werden Organisationen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen angesprochen, um gemeinsame Ziele für koordinierte Anstrengungen zu formulieren.
Marburger Erklärung gegen Gewalt
Um für ein gewaltfreies Zusammenleben die © Universitätsstadt MarburgVerantwortung symbolisch zum Ausdruck zu bringen, ist am 28. Februar 2014 die erste „Marburger Erklärung gegen Gewalt“ von der Marburger Stadtverordnetenversammlung einstimmig angenommen worden. Diese gemeinsame Positionierung gegen Gewalt macht öffentlich sichtbar, dass in Marburg die Verhinderung von Gewalt als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen wird. Die Erklärung ist in das Präventionsprojekt „Einsicht – Marburg gegen Gewalt“ eingebettet.
Die Universitätsstadt Marburg und die Philipps-Universität haben einen Flyer zum Projekt herausgegeben, den Sie rechts oben unter Downloads finden. Dort sind auch das Rundschreiben und die unterzeichnete Erklärung gegen Gewalt.
Gewalt an Frauen und Mädchen
Gewaltdelikte haben eine lange Tradition, allein in Marburg kam es 2011 zu Anzeigen von mehr als 200 Frauen, die unter „Häuslicher Gewalt“ standen. Immer wieder liest man Artikel in der Oberhessischen Presse, der MAZ oder anderen Marburger Tagezeitungen über Frauen, die häuslicher Gewalt, Nachstellungen oder sexuellem Missbrauch zum Opfer gefallen sind.
Die Wildkatzen - Selbstverteidigung für Mädchen und Frauen Marburg e.V.
„Die Wildkatzen – Selbstbehauptung und © Die Wildkatzen e.V.Selbstverteidigung für Mädchen und Frauen Marburg e.V.“ bieten seit 1989 Kurse für Mädchen in altersspezifischen Gruppen an: von Mädchen im Vorschulalter bis hin zu jugendlichen Mädchen.
Eine Besonderheit ist der Kurs ABENTEUER STADT für Mädchen im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule. Willkommen sind alle Mädchen, ob groß oder klein, schüchtern oder selbstbewusst, allein oder mit Freundinnen und egal, woher sie kommen.
Informationen zu den Kursen finden Sie unter den LINKS auf der rechten Seite.
Wendo Marburg e.V.
Seit 2002 gibt es den Verein Wendo Marburg e.V. Der Name WENDO ist eine Kurzform von W[om]en do [it], was mit "der Weg der Frauen" oder "Frauen tun es, werden aktiv, wehren sich" übersetzt werden kann. In den Kursen geht es um Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und Gewaltprävention. WENDO ist kein Kampfsport. Durch den Einsatz von Körpersprache, Stimme und einfachen Techniken lernen die Frauen und Mädchen sich wirksam zu verteidigen. Vorkenntnisse oder körperliche Fitness sind keine Voraussetzungen, denn erfolgreiche Abwehr einer Belästigung, von Anmache oder eines Angriffs hängt nämlich nicht von großer Körperkraft ab, sondern von der Entschlossenheit, sich selbst wichtig zu nehmen und für sich einzusetzen. Wendo ist inklusiv und für alle Frauen und Mädchen mit und ohne Behinderung.
Informationen zu den Kursen finden Sie unter den LINKS auf der rechten Seite.