© Universitätsstadt Marburg Erfahrene Kommunalpolitikerinnen (Mentorinnen) unterstützten im Mentoring-Programm politisch interessierte Frauen (Mentees) darin, sich kommunalpolitisch zu beteiligen. Die Mentorinnen ließen ihre Mentees an politischen Sitzungen und Veranstaltungen teilhaben und zeigten ihnen durch direkte Informationen vor Ort, wie politisches Arbeiten in der Praxis funktioniert. So profitierten die politisch interessierten Frauen vom Wissen und von den Erfahrungen ihrer Mentorinnen.
Parteizugehörigkeit und Alter der Frauen spielten für die Teilnahme am Mentoring-Programm keine Rolle. Es ging vielmehr darum, den Mentees Mut zur Meinungsäußerung zu machen und sie dabei zu © Patricia Grähling, Stadt Marburg unterstützen, mit ihren Belangen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Langfristiges Ziel des Mentoring-Programms in Marburg ist es, den Anteil an Frauen in kommunaler Mandatsfunktion, politischen Gremien und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu erhöhen, denn hier sind Frauen nach wie vor massiv unterrepräsentiert.
Bausteine des Mentoring Programms
Das Mentoring-Programm startete mit einer Auftaktveranstaltung am 22. August 2019 im © Thomas Steinforth, Stadt MarburgHistorischen Rathaussaal des Marburger Rathauses. Als Gastrednerin für diesen Termin konnte die hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn-Rancke, gewonnen werden.
Bei dieser Veranstaltung wurden auch die Mentoring-Paare, bestehend aus Mentee und Mentorin, gebildet und deren Zusammenarbeit über den Zeitraum des Projektes besprochen. Aufgrund des großen Interesses an dem Programm betreuten viele Mentorinnen mehrere Mentees. So konnte möglichst vielen Frauen aus Marburg die Teilnahme am Mentoring-Programm ermöglicht werden.
Die Zusammenarbeit von Mentorin und Mentee(s) wurde durch ein Rahmenprogramm ergänzt: In regelmäßigen Abständen wurden Weiterbildungen zu Kommunikation und Rhetorik, zur Zusammenarbeit in Netzwerken und zum Umgang mit der Presse angeboten. Austausch und weitere Vernetzung ermöglichten gemeinsame Ausflüge sowie regelmäßige informelle Treffen unter den Mentees.
Das Mentoring-Programm endete mit einer Abschlussveranstaltung am 11. März 2020 im Historischen Rathaussaal des Marburger Rathauses. Der Abend bot Gelegenheit sowohl für einen persönlichen Rückblick auf das Mentoring-Programm, das von den Teilnehmerinnen als „bestärkend“, „vielseitig“, aber auch „© Thomas Steinforth, Stadt Marburg herausfordernd“ beschrieben wurde. Ebenso gab es Raum für Kleingruppendiskussionen zu unterschiedlichen Fragestellungen. Unter anderem tauschten sich die Frauen darüber aus, welche nächsten Schritte sie in der Marburger Stadtpolitik gehen wollen. Anonymes Feedback wurde schließlich in Fragebögen abgefragt. Die Ergebnisse und Rückmeldungen des Abends werden für die Auswertung des Mentoring-Programms und seine Weiterentwicklung genutzt. Das Gleichberechtigungsreferat wird hierzu einen Bericht erstellen, der nach Kenntnisnahme durch den Magistrat veröffentlicht wird.