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Lebendige Oberstadt
Lebendige Oberstadt – Vielfältig neu. Das ist das Leitbild aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept. Das ISEK bildet die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des südwestlichen Teils der Marburger Oberstadt und für die Beantragung von Fördergeldern in dem Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren.
Mit der Anerkennung der Projekte durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen für das Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren steht die Basis, um die einzelnen Projekte anzugehen.
Diese Website informiert Sie fortlaufend über das Städtebauförderprogramm und die Umsetzung der Projekte aus dem ISEK. Sie werden über aktuelle Beteiligungsschritte und Veranstaltungen informiert.
Den Maßnahmenplan aus dem ISEK und weitere Informationen haben wir für Sie auf der rechten Seite als Download hinterlegt.
In 2020/21 wurde an der zentralen Grundlage für den Umsetzungsprozess des Förderprojektes
„Lebendige Zentren in Hessen“ mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) gearbeitet.
Mit dem Fördergebietsmanagement werden Projektvorschläge aus dem aktuellen ISEK „Lebendige südwestliche Oberstadt“ umgesetzt.
Anlass und Ziel des Fördergebietsmanagements
Das mit dem ISEK entwickelte, zweigeteilte „Marburger Modell“ des Fördergebietsmanagements schafft optimale Voraussetzungen für den schnellen Umsetzungserfolg. Es besteht aus unmittelbarer „Vor-Ort-Betreuung“ und sehr stark auf die Projektmanagement fokussierende fachliche Begleitung.
Ein Maßnahmenschwerpunkt liegt auf den Schlüsselprojekten, von deren Umsetzung vielfältige Impulse für die künftige Entwicklung der Oberstadt ausstrahlen. Daneben sind weitere kommunikativ anspruchsvolle Maßnahmen, wie beispielsweise die Neugestaltung öffentlicher Räume zur Aufwertung der Aufenthalts- und Wohnumfeldqualität oder ein attraktives Anreizprogramm zur Aktivierung privater Maßnahmen in der Umsetzung.
Der Umsetzungsprozess der Entwicklungsmaßnahmen wird gemäß den Zielvorgaben des Förderprogramms von einer heterogen besetzten "Lokalen Partnerschaft" begleitet.
Aufgaben des Fördergebietsmanagements
- Projektmanagement zur Vorbereitung, Durchführung und Koordination der im ISEK beschriebenen Projekte und Maßnahmen
- Unterstützung bei Fragen zur Funktion (Nutzung von Gebäuden/Flächen und passgenaue Einordnung in ISEK und Umfeld) und Gestaltung baulicher Anlagen
- Unterstützung der Verwaltung bei der Vorbereitung, Vergabe und Kontrolle von öffentlichen Planungs- und Bauaufträgen
- Dynamische Anpassung des ISEK an sich verändernde Rahmenbedingungen im Stadtumbaugebiet
- Unterstützung bei der Vorbereitung und dem Abschluss von Instandsetzungs-, Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmenvereinbarungen
- Vorbereitung, Umsetzung und Abrechnung eines Anreizprogramms für private Investitionsvorhaben (Förderrichtlinie)
- Begleitung des Fördermittelmanagements (z.B. Abstimmung mit dem Fördermittelgeber)
- Beantragung und Unterstützung bei der jährlichen Antragstellung einschließlich der hierfür erforderlichen Unterlagen, Beantragung von weiteren Fördermitteln
- Begleitung der Steuerungsstruktur (Lenkungsgruppe und Lokale Partnerschaft)
- Vorbereitung und Begleitung der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
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Was ist ein ISEK?
Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (kurz: ISEK) ist der Leitfaden für die Stadtentwicklung in der südwestlichen Oberstadt Marburg für die nächsten 10 Jahre. Dafür wurden im Laufe des Verfahrens alle relevanten Aspekte untersucht und in einem Konzept zusammengeführt. Dieses definiert die städtebaulichen Ziele, Leitbilder und Handlungsempfehlungen. Auf Grundlage der bereits vorhandenen Beteiligungsstrukturen der Oberstadt konnten Anregungen und Ideen der Bevölkerung in den Prozess integriert werden. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat das fertige ISEK am 27.04.2021 anerkannt.
Weitere Infos unter:
Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ | Stadt Marburg
Aufgabenfelder des ISEKs
Innerhalb der Programmschwerpunkte erfährt die funktionale Stärkung der Oberstadt einen besonderen Fokus. Vor dem Hintergrund des tendenziellen Funktionsverlustes des Einzelhandels werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, die dem Bedeutungsverlust des Einzelhandels entgegenwirken. Zugleich bieten sie neue, kompensierende Funktionen und sorgen somit als Frequenzbringer für ein weiterhin lebendiges Zentrum. Der Abbau von Barrieren bzw. Maßnahmen zur einfacheren Erreichbarkeit ergänzt diese Maßnahmen.
Eine Marburger Besonderheit ist die relativ hohe Wohnbevölkerung im Zentrum der Stadt. Die Analyse unterstreicht die Vermutung, dass es sich dabei um überwiegend junge Menschen – Stichwort Universitätsstadt Marburg (Studierende) – handelt. Andererseits fehlen Familien mit schulpflichtigen Kindern und sonstige Verantwortungsträger. Aus dieser thematischen Gemengelage entwickelt sich ein weiterer Aufgabenschwerpunkt, der mittels neuer Wohnformen eine Veränderung der demografischen Zusammensetzung der Bevölkerung anstrebt.
Zusammenfassung
Das ISEK wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz sowie einer regelmäßig zusammenkommenden Lenkungsgruppe und lokalen Partnerschaft, bestehend aus Fachexperten und lokalen Vertretern aus verschiedenen Bereichen und Funktionen der Oberstadt, erarbeitet. Des Weiteren ist der Bearbeitungsprozess eng mit dem zuvor begonnenen Beteiligungsprozess zur Oberstadtentwicklung verzahnt. Das ISEK baut auf einer umfassenden Gebietsanalyse auf, die den Untersuchungsraum zielgerichtet beschreibt. Dabei wurde deutlich, dass der Raum stark durch seine Topographie, die historische Baustruktur (als Gesamtanlage unter Denkmalschutz, Großteil der Gebäude sind Einzelkulturdenkmäler) sowie durch die Fußgängerzone (Einkaufsstraße) zeitgleich aber auch durch Wohnnutzung geprägt ist. Die vorhandene Mischung und Heteroginität innerhalb des Gebiets stellt die einzelnen Bereiche vor unterschiedliche Herausforderungen und bedingt entsprechende Themenschwerpunkte.
Insgesamt wurde im Bearbeitungsprozess 47 Maßnahmen entwickelt. Die einzelnen Maßnahmen sind den Handlungsfeldern: Wohnen / Funktionsmischung / Öffentlicher Raum / Energie, Klimaschutz, Sanierung / Mobilität / Engagement und Gemeinschaft zugeordnet. Mit der offiziellen Aufnahme im Förderprogramm „Lebendige Zentren in Hessen“ am 27.04.2021 kann Marburg mit der Umsetzung der definierten Projekte beginnen.
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Was ist eine lokale Partnerschaft?
Stadtentwicklung ist ein Prozess, der von der aktiven Mitwirkung von Beteiligten aus dem Kreis der Betroffenen, der Bürgerschaft und zivilgesellschaftlicher Institutionen lebt. Die Lokale Partnerschaft ist als öffentliche Begleitstruktur zu verstehen, die regelmäßig zusammenkommt und am gesamten Stadtentwicklungsprozess beratend und initiierend mitwirkt (an der Erstellung des ISEKs war sie ebenfalls beteiligt).
Durch eine intensive Einbindung und Vernetzung der örtlichen Akteure sollen die unterschiedlichen Interessen koordiniert, Eigeninitiativen der Privaten geweckt und unterstützt sowie die lokalen Ressourcen gebündelt werden. Im Programmgebiet wurde dazu eine Lokale Partnerschaften gegründet, die sich aus Vertretern von Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zusammensetzen.
Zusammensetzung der Lokalen Partnerschaft
- Vorstand Asta, Stadt Marburg
- Evangelische und Katholische Kirche
- Fraktion "Die Linke“, Stadt Marburg
- Fraktion CDU, Stadt Marburg
- Fraktion Grüne, Stadt Marburg
- Fraktion SPD, Stadt Marburg
- Glaserei Werner, Stadt Marburg
- Tourismus Stadt Marburg
- Klimaliste Stadt Marburg
- Stadtmarketing, Stadt Marburg
- Quartiersmanagement
- Stadt Marburg (Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz)
- Private / Zivilgesellschaft
Aufgaben und Ziele
- Lenkende Begleitung und Unterstützung des Fördergebietsmanagements
- Mitwirkung an der Erstellung und Umsetzung des ISEKs durch Beratung und Information von Planern, Verwaltung und Entscheidungsträgern (Expertenfunktion)
- Funktion als Multiplikator in den eigenen Wirkungskreis (Multiplikatorenfunktion)
- Träger eigener privater und zivilgesellschaftlicher Initiativen und Projekte zur Unterstützung der Kernbereichsentwicklung (Trägerfunktion)
Neuigkeiten und Veranstaltungen
- April 2021 ISEK Beschluss und Aufnahme ins Städtebauförderprogramm
- 11.2021 Auftakt lokale Partnerschaft
- 04.2022 Digitale lokale Partnerschaft
- 05.2023 Ortsbegehung Lutherischer Kirchhof und Wegenetz
- 07.2022 Beschluss Stadtverordnetenversammlung Anreizprogramm
- 09.2022 Öffentlichen Bürgerforum für das Anreizprogramm
- 10.2022 Hausbesuch der Hessenagentur in Marburg
- 11.2022 Bewilligung Klimakontingent Hessen
- 12.2022 Lokale Partnerschaft
- 06.2023 Vor-Ort Begehung und Auftakt Interne Lenkungsgruppe Wettbewerb Lutherischer Kirchhof und Rübenstein/ Kugelgasse 2023 im Zusammenhang mit Klimakonzept Oberstadt
- 08.2023-30.09.2023 Online Beteiligung #Stadtbalkon MACHEN SIE MIT!
- 09.2023 Informations- und Beteiligungsveranstaltung „Wir gestalten unseren Stadtbalkon“
2020
- Sichere Fahrradabstellanlagen für Anwohner
- 5.3 Am Plan 3: Sicherung des Daches um Substanzschäden zu vermeiden
2021
- 7.14 Fördergebietsmanagement: duales System aus Vor-Ort- und externer Betreuung
- 5.5 Ankauf und Ausbau Pilgrimstein 28
- 3.2 Sanierung Kerner
- 7.2 Anreizförderung für private Investitionen
2022
- 2.4 Terrassengärten am Schlossberg/urban-gardening-Projekt „Johannisgarten“
- Klimakontingent Hessen: Projektverbund "Klimagerechte Umgestaltung des Öffentlichen Raums um den Lutherischen Kirchhof"
- 2.1 Neugestaltung Kugelgasse und Aufwertung Kalbstor
- 3.1 Qualifizierung Stadtbalkon inkl. Wettbewerb
- 7.4 Gestaltungs- und Möblierungsleitfaden mit 7.7 Klimaanpassungskonzept Oberstadt. Mehr Grün und Wasser
2023
- 5.3 Am Plan 3: Machbarkeitsstudie
- 3.4 Ritterstraße 11: Sanierung und Modernisierung Denkmalgeschütztes Gebäude
- 3.5 Aufwertung Internes Wegenetz (Rübenstein)
- Platzgestaltung Schlosssteig
- Weiter Fahrradabstellanlage (Hofstatt)
Kommunales Anreizförderprogramm „Nachhaltige und klimagerechte Gebäude- und Wohnumfeldmodernisierung“ der Universitätsstadt Marburg im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ in Hessen.
Im September 2022 wurde die Förderrichtlinie eingeführt und ist speziell an Eigentümerinnen und Eigentümer der Oberstadt, Gewerbetreibende und Bewohner:innen gerichtet. In Zusammenarbeit mit dem Fördergebietsmanagement durch das Planungsbüro UmbauStadt wurde eine neue Förderrichtlinie zur Förderung der nachhaltigen und klimagerechten Gebäude- und Wohnumfeldmodernisierung erarbeitet, die speziell für die lokalen Herausforderungen der Marburger Oberstadt konzipiert.
Mit der Richtlinie werden Investitionen und Sanierungen an dem historischen Gebäudebestand in der Oberstadt vorangetrieben und Aufenthaltsqualität im Sinne einer klimasensiblen Stadt geschaffen. Dies ist insbesondere in engen und großflächig versiegelten Mittelalterlichen Stadtstrukturen wie der Marburger Oberstadt von hoher Bedeutung. Aber auch die Reaktivierung von Geschäftsräumen und damit die Belebung der Oberstadt stehen im Fokus der Richtlinie.
Mit dieser Richtlinie können Maßnahmen wie Grundrissänderungen, Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, die energetische Ertüchtigung und die Schaffung attraktiver klimaangepasster Freiräume, etwa durch Entsiegelungsmaßnahmen oder die Schaffung von privaten Grünflächen, in der Marburger Oberstadt gefördert werden.
Die Erstberatung zu Sanierungspotenzialen und Finanzierungsmöglichkeiten erfolgt bei der Stadt Marburg.
Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 22.07.2022 wurde die Förderrichtlinie für das kommunale Anreizförderprogramm beschlossen.
In den folgenden PDF-Dateien erfahren Sie mehr über Geltungsbereich und Antragsberechtigung, Gegenstand und Umfang der Förderung, Rahmenbedingungen und Verfahren und Antragstellung.
zum Download: