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Geothermie in Marburg
Das zur Erschließung der oberflächennahen Erdwärme am häufigsten eingesetzte System ist die Erdwärmesonde. Erdwärmesonden werden in Bohrungen mit Tiefen von meist weniger als 100 m, teils aber auch von über 200 m Tiefe eingebaut.
Funktion Geothermie
Der häufigste Sondentyp, die Doppel-U-Sonde, besteht aus paarweise gebündelten U-förmigen Rohrschleifen. Als Rohrmaterial kommen fast ausschließlich Kunststoffe (Polymere) zum Einsatz. In den Erdwärmesonden zirkuliert ein flüssiges Wärmeträgermittel, das die Wärme aus dem Untergrund aufnimmt und zu der im Gebäude stehenden Wärmepumpe transportiert. Im Kühlfall gibt die Erdwärmesonde Wärme an den Untergrund ab. Der nach Einbau der Erdwärmesonden im Bohrloch zwischen Sonde und der Bohrlochwand verbleibende Hohlraum (Ringraum) wird mit einer speziellen Zement-Bentonit-Suspension möglichst hohlraumfrei verfüllt, die nach ihrer Aushärtung eine Abdichtung des Bohrloch-Ringraums zur Verhinderung einer hydraulischen Verbindung zweier oder mehrerer Grundwasserstockwerke sowie eines Eintrags von Oberflächenwasser in den Untergrund entlang der Erdwärmesonden sicherstellen sollen
In Marburg ist das Potenzial der Erdwärme mittels Geothermie sehr gut einzuordnen [2,8 W/(m*K)].
Der Betrieb einer Erdwärmesonde ist eine Benutzung des Grundwassers, die grundsätzlich erlaubnispflichtig ist.
Anforderungen des Gewässerschutzes an Erdwärmesonden
In Einzugsgebieten von Trinkwassergewinnungsanlagen und Heilquellen besteht eine Schutzbedürftigkeit des Grundwassers, die über den allgemeinen, flächendeckenden Grundwasserschutz hinausgeht. Neben der hydrogeologischen Beurteilung einer Erdwärmenutzung erfolgt daher auch eine „wasserwirtschaftliche Beurteilung“.
Checkliste Geothermiebohrung:
1. Wasserechtliche Erlaubnis (Landkreis MR-Biedenkopf)
2. Leitungsfreigabe Stadtwerke(SWMR)
3. Kampfmittelfreigabe (RP Darmstadt)
Probebohrung Aquamar
Wir führen eine Erkundungsbohrung auf dem Gelände des Freizeitbads AquaMar durch. Im 100 Meter tiefen Bohrloch installieren wir eine Erdwärmesonde und analysieren die thermischen Eigenschaften des Untergrunds. Diese Daten ermöglichen es, das Potenzial der oberflächennahen Geothermie in Ihrer Region abzuschätzen. Die Ergebnisse der Befunde werden in einem Steckbrief veröffentlicht.
Kommunale Wärmeplanung
Die Stadt Marburg erarbeitet gerade einen kommunalen Wärmeplan, um mögliche Wärmenetze im Stadtgebiet zu identifizieren.