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Innovatives Klimaschutz-Teilkonzept der Stadt Marburg
Als innovative Klimaschutz-Teilkonzepte werden Konzepte gefördert, die einen bestimmten Bereich des Klimaschutzes untersuchen, jedoch in keine vorgefertigte Kategorie fallen. Das innovative Klimaschutz-Teilkonzept der Universitätsstadt Marburg aus dem Jahr 2013 beschäftigt sich mit dem Thema energetische Sanierung.
Ein Großteil der CO2-Emissionen wird im Gebäudebereich durch den Verbrauch von Wärme und Strom verursacht. Dieser Verbrauch lässt sich durch die energetische Sanierung deutlich senken.
Allerdings gibt es in der Universitätsstadt Marburg viele denkmalgeschützte Gebäude, die sich nur bedingt energetisch sanieren lassen. So ist beispielsweise eine Außendämmung oder eine Innendämmung oft nicht realisierbar. Dennoch gibt es Möglichkeiten, auch den Energieverbrauch von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, zu verbessern.
Das zeigt unter anderem das Beispiel der Fachwerk-Remisen in der Universitätsstraße. Das Konzept für ihre Sanierung wurde im Rahmen des innovativen Klimaschutz-Teilkonzepts entwickelt.
Leuchtturm-Projekt Remisen
Die Fronhof-Remisen wurden im späten 18. und 19. Jahrhundert erbaut und stehen unter Denkmalschutz. Von 2014 bis Februar 2016 wurden sie im Auftrag der Stadt Marburg aufwendig saniert. Durch die Baumaßnahmen und die Erweiterung durch zwei Wintergärten sind neue Unterrichts-, Betreuungs-, Essens- und Arbeitsräume für die Otto-Ubbelohde-Schule auf einer Gesamtfläche von 656 Quadratmetern entstanden.
Die Remisen sind ein Leuchtturm-Projekt für die gelungene energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Durch die Sanierung erreichen die Remisen den EnEV-Standard 2009 (Energieeinsparverordnung).
Das Konzept für die energetische Sanierung hat das Büro für Architektur und Energieberatung Dipl.-Ing. Jochen Steube aus Masfeld in enger Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Stadt Marburg, der GeWoBau und der Schulleitung der Otto-Ubbelohde Schule entwickelt.
Forum und Öffentlichkeitsarbeit
Neben dem energetischen Sanierungskonzept für die Remisen wurde auch ein Konzept für ein Forum „Denkmalschutz und energetische Sanierung in Marburg“ entwickelt. Das Forum sollte vor allem Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern, sowie dem Handwerk, die Möglichkeit zur Information und zum Austausch über die energetische Sanierung von (denkmalgeschützten) Gebäuden geben.
Zugleich wurde ein Konzept für die weitere Öffentlichkeitsarbeit für das innovative Klimaschutz-Teilkonzept entwickelt. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie die Remisen auch außerhalb des Schulbetriebs als Lernort genutzt werden können, um sie als Best-Practice Beispiel zu etablieren.
Das Konzept für das Forum und die Öffentlichkeitsarbeit wurde von „wer denkt was“ in Zusammenarbeit mit IKU_Die Dialoggestalter entwickelt.
Bürger*innen der Universitätsstadt Marburg konnten sich aktiv an der Entwicklung des Konzepts beteiligen, zum Beispiel während eines Workshops im November 2013, sowie auf einer eigens eingerichteten Onlineplattform.
Das Klimaschutz-Teilkonzept wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (heute Wirtschaft und Klimaschutz) auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Aufsicht führt Projektträger Jülich.