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Innovatives Klimaschutz-Teilkonzept
Als Innovative Klimaschutz-Teilkonzepte werden Konzepte gefördert, die einen bestimmten Bereich des Klimaschutzes untersuchen, jedoch in keine vorgefertigte Kategorie fallen. Das innovative Klimaschutz-Teilkonzept der Universitätsstadt Marburg beschäftigt sich mit dem Thema energetische Sanierung.
Ein Großteil der CO2-Emissionen wird im Gebäudebereich durch den Verbrauch von Wärme und Strom verursacht. Dieser Verbrauch lässt sich durch die energetische Sanierung der Gebäude entscheidend senken.
In der Universitätsstadt Marburg gibt es jedoch viele denkmalgeschützte Gebäude, die sich nur bedingt energetisch sanieren lassen. Eine Außendämmung und / oder Innendämmung ist bei einem denkmalgeschützten Gebäude zum Beispiel in vielen Fällen nicht möglich.
Leuchtturm-Projekt Remisen
Eine Senkung des Energieverbrauchs ist jedoch auch bei einem denkmalgeschützten Gebäude umsetzbar. Als „Leuchtturmprojekt" ist die Universitätsstadt Marburg zurzeit dabei die historischen Fronhofremisen in der Universitätsstraße konstruktiv und energetische zu sanieren. Die Remisen wurden im späten 18. Jh. bzw. 1897 erbaut und stehen repräsentativ für die vielfältige denkmalgeschützte Bebauung der Stadt. Nach der Sanierung sollen die Remisen hauptsächlich von der Otto-Ubbelohde-Schule genutzt werden.
Für die energetische Sanierung hat das Büro für Architektur und Energieberatung Dipl.-Ing. Jochen Steube aus Masfeld in enger Zusammenarbeit mit dem Bauamt, der Gewobau und der Schulleitung der Otto-Ubbelohde Schule ein Konzept entwickelt.
Der Verlauf der Sanierung wird auf einer eigenen Seite gezeigt. Die Sanierung wurde zu Beginn des Jahres 2016 erfolgreich abgeschlossen.
Remisen vor der Sanierung im Jahr 2013© Georg Kronenberg
Visualisierung der sanierten Remisen© Architekturbüro Oesterle
Forum "Energetische Sanierung und Denkmalschutz"
Neben dem energetischen Sanierungskonzept wurde ein Konzept für ein Forum „Denkmalschutz und energetische Sanierung in Marburg“ entwickelt. Das Forum soll vor allem Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern sowie dem Handwerk die Möglichkeit zur Information und zum Austausch über die energetische Sanierung von (denkmalgeschützten) Gebäuden geben.
Zugleich wurde ein Konzept für die weitere Öffentlichkeitsarbeit für das innovative Klimaschutz-Teilkonzept entwickelt. Dabei ging es vor allem um die Frage wie die Remisen auch außerhalb des Schulbetriebs als Lernort genutzt werden können, um die Remisen als best-practice Beispiel zu etablieren.
Das Konzept für das Forum und die Öffentlichkeitsarbeit wurde von wer denkt was in Zusammenarbeit mit IKU Die Dialoggestalter entwickelt.
Im Laufe des Jahres konnten sich die Bürgerinnen und Bürger der Universitätsstadt Marburg aktiv an der Entwicklung des Konzepts beteiligen, z.B. während eines Workshops im November 2013 und auf einer eigens eingerichteten Onlineplattform.
Das Klimaschutz-Teilkonzept wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Aufsicht über das Projekt führte der Projektträger Jülich.