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Menschen mit Migrationsgeschichte
Die in Marburg lebenden Menschen aus 142 Ländern unterscheiden sich hinsichtlich Aufenthaltsdauer und -status, Alter, Familienstand, Bildungsniveau, Ausbildungsabschlüssen, beruflicher Tätigkeit und Wohnung bzw. Unterbringung. Entsprechend ihrer aktuellen Lebenssituation haben sie unterschiedliche Bedürfnisse, die sich nicht grundsätzlich von denen der einheimischen Bevölkerung unterscheiden.
Geflüchtete haben zunächst ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit, einer Wohnung und dem Erwerb der deutschen Sprache. Weiterhin haben sie vielfältigen Beratungsbedarf, suchen Unterstützung und sprachliche Begleitung bei Behördengängen, Alltagshilfen, Kinderbetreuung, Informationen über Möglichkeiten und Zugang in den Arbeitsmarkt und Kontakt zu Einheimischen. Dazu gibt es in Marburg zahlreiche kommunale Angebote und ebenso Angebote von Institutionen, religiösen Gemeinschaften, sozialen Trägern und Ehrenamtlichen.
Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits länger in Marburg leben, haben im Vergleich zu Geflüchteten ein noch stärkeres Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, sozialer und politischer Teilhabe. Migranten werden seit Jahrzehnten in die Integrationspolitik und -arbeit (beispielhaft Integrationsvereinbarung 2008) aktiv einbezogen.
Das spiegelt sich wieder in zahlreichen Bedarfsanalysen und Befragungen zu verschiedensten sozialen und kulturellen Themen, die kontinuierlich seitens der städtischen Fachdienste (WIR-Koordination, Gesunde Stadt, Jugendamt, Stadtbücherei), des Ausländerbeirates, der Gemeinwesenprojekte (AKSB, BSF, IKJG), der freien Träger (Internationaler Bund, JuKo, bsj etc.) und der interkulturell tätigen Vereine erfolgen. Diese bilden dann die Grundlage für entsprechende Angebote und Maßnahmen.
Allen Migrantinnen und Migranten gemeinsam ist das Bedürfnis nach Chancengleichheit und nach Räumen, in denen sie sich heimisch fühlen.