© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Wer neu in der Schule ist, ist oft auch ganz neu im Verkehr unterwegs. Deshalb müssen wir gerade auf unsere jüngsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ganz besondere Rücksicht nehmen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir haben deswegen den Fokus unserer Verkehrskampagne diesmal auf das Thema Schulanfang gelegt und machen großflächig im Straßenraum und auch online darauf aufmerksam, um so für mehr Rücksicht zu werben.“
Insbesondere vor Schulen sind die leuchtend roten Plakate mit einer fröhlich lachenden Schulanfängerin und dem Text „Achte auf mich! Ich bin neu im Verkehr“ daher seit einer Woche zu sehen. An der Emil-von-Behring-Schule haben der Verkehrsdezernent und Stadträtin und Bildungsdezernentin Kirsten Dinnebier das neue Kampagnenplakat nun den Kindern vorgestellt. Die Grundschule ist in der Oberstadt gelegen, an schmalen Straßen und Gehwegen mit hohem Verkehrsaufkommen. „Ihr wisst ja alle, dass es in Marburg manchmal im Straßenverkehr gefährlich und vor allem auch sehr eng sein kann“, wandte sich das Stadtoberhaupt an die Kinder. „Mit diesen Plakaten möchten wir die erwachsenen Verkehrsteilnehmer*innen daran erinnern, vorsichtiger zu fahren und auf euch aufzupassen. Wollt ihr uns dabei helfen?“ – ein lautes „Ja!“ riefen ihm die rund 90 Kinder dazu entgegen.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Mit der Kampagne „Marburg miteinander – fair im Verkehr“ wirbt die Stadt Marburg für mehr Rücksicht im Straßenverkehr, damit alle Menschen im begrenzten Marburger Straßenraum gemeinsam sicherer unterwegs sind. „Für Kinder ist der Schulstart ein neuer Lebensabschnitt. Und es ist spannend, den Schulweg alleine oder mit Freunden gehen zu dürfen. Viele von ihnen haben den neuen Schulweg schon oft mit Mama oder Papa geübt “, sagt Stadträtin und Schuldezernentin Kirsten Dinnebier. „Damit ihr nun auch noch besser zu sehen seid, verteilen wir gleich noch Leuchtbänder und Reflektoren“, wandte sich Dinnebier an die Erstklässler der Emil-von-Behring-Schule und freute sich ganz besonders, „wie alle motiviert sind, um den Älteren zu zeigen, dass es um die Sicherheit aller im Straßenverkehr geht.“
Die Eltern, Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulleiter Klaus Schäfer freuten sich darüber, dass der zweite Teil der Marburger Verkehrskampagne die Jüngsten in den Blick nimmt. Schäfer begrüßte besonders, dass das sichere Ankommen der neuen Verkehrsteilnehmer*innen in der Schule und auch wieder zu Hause von der Stadt Marburg in den Fokus gerückt wird. Ebenso stellten Hans-Jürgen Etzelmüller, stellvertretender Leiter des städtischen Fachdienstes Schule, sowie Harald Schröder, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, den neuen Kampagnenteil mit vor.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Neben den 200 Plakaten im Bereich von Schulwegen gibt es im Rahmen der Verkehrskampagne Leuchtbänder und Reflektoren mit dem Logo von „Marburg miteinander – fair im Verkehr“ für die Schulanfänger*innen, um deren Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu erhöhen. Diese werden in den nächsten Wochen an alle ersten Klassen der Grundschulen verteilt. An der Emil-von-Behring-Schule kamen sie bei den Kindern jedenfalls schonmal gut an, als OB Spies und Stadträtin Dinnebier sie dort verteilten.
Etwa 450 neue ABC-Schützinnen und ABC-Schützen sind mit Beginn des neuen Schuljahres in den Marburger Straßen unterwegs. In Marburg gibt es mehr als 2000 Grundschülerinnen und Grundschüler und insgesamt mehr als 11.000 Schülerinnen und Schüler.
Die Kampagne „Marburg miteinander – fair im Verkehr“
Die Verkehrskampagne „Marburg miteinander – fair im Verkehr“ wirbt für ein faires Miteinander im Straßenverkehr. Der begrenzte Platz auf Marburgs Straßen wird von vielen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer*innen genutzt. Dabei haben Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und der motorisierte Straßenverkehr verschiedene Bedürfnisse und Ansprüche. „Das Wichtigste gilt jedoch für alle: Die Menschen sollen möglichst sicher unterwegs sein“, so OB Spies. Um die Sicherheit zu erhöhen, investiert die Stadt Marburg in großen und kleinen Bereichen – vom Ausbau der Radverkehrswege bis hin zur Installation von Verkehrsspiegeln. Zur Sicherheit im Straßenverkehr gehört aber auch, dass alle, die unterwegs sind – egal ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder im Bus – sich an geltende Verkehrsregeln halten und fair und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Hier setzt die Verkehrskampagne an.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Gestartet hat die Stadt Marburg die Kampagne im Oktober vergangenen Jahres. Drei Plakatmotiven haben großflächig im gesamten Stadtgebiet und den Internetauftritten der Universitätsstadt Marburg auf drei Themen aufmerksam gemacht: Das erste Motiv rief insbesondere Fußgänger*innen dazu auf, sich gerade in der dunklen Jahreszeit hell und auffällig zu kleiden. Das zweite Motiv rief in Erinnerung, dass rote Ampeln deutlich zeigen, dass man anhalten muss – was für alle Verkehrsteilnehmer*innen gilt. Mit dem dritten Motiv machte die Stadt die Regelung bekannter, dass Autofahrer*innen beim Überholen von Radfahrer*innen einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einhalten müssen.
„Mit dem ersten Teil der Kampagne haben wir viele Menschen erreicht und große Resonanz bekommen. Damit haben wir ein wichtiges Ziel erreicht: Wir wollten, dass die Menschen sich mit dem Thema Fairness im Verkehr auseinandersetzen“, so OB Spies. 300 Plakate hingen an 150 Laternenmasten im Stadtgebiet, 15 große Werbetafeln wurden plakatiert, über die sozialen Netzwerke erreichte die Stadt mehr als 30.000 Menschen. „Klasse Aktion. Ich ärgere mich ja selbst über andere – je nachdem, welche Rolle im Straßenverkehr ich gerade selbst habe“ hieß es online etwa, oder „die Regeln sind doch eh allen klar!“ bis zu „Vielen Dank für die sinnvolle Initiative“.