„Der plötzliche Herztod ist ein lebensgefährliches Risiko, das unglaublich einfach zu beherrschen ist, wenn man weiß, was zu tun ist und wenn man das erforderliche Gerät findet“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während der offiziellen Übergabe des AED am Lutherischen Kirchhof. In Marburg sei bereits eine nennenswerte Anzahl an Menschen gerettet worden, eben weil ein solches Gerät verfügbar war. Auf Initiative der „Herzallianz“ sind in den vergangenen Jahren an verschiedenen Orten im Stadtgebiet „Automatisierte Externe Defibrillatoren“ (AED) aufgestellt worden. Seit 2018 kooperieren die Universitätsstadt Marburg und die Björn-Steiger-Stiftung und haben seitdem weitere 14 AED aufgestellt.
„Wir schaffen damit einen Beitrag, um die Sicherheit und Gesundheit der Menschen in unserer Stadt weiter zu verbessern“, so der Oberbürgermeister. Die Geräte können von allen bedient werden, unabhängig von Alter oder Vorwissen. Wie genau das Gerät funktioniert, erläutert eine Hinweistafel, die direkt über dem Kasten hängt, in dem der AED gesichert ist. Sie trägt Werbung des Gesundheitszentrums Marburg Am Krekel, das die Anschaffung mit Spendengeldern unterstützt.
In einem Notfall muss nur der rote Knopf am Kasten gedrückt und das Gerät entnommen werden; es ist sofort einsatzfähig. Dass es an einer so zentralen Stelle in Marburg frei zugänglich ist, war den Beteiligten ein Anliegen. Linda Noack, Projektkoordinatorin der „Gesunden Stadt Marburg“, sagte, dass möglichst noch im Laufe des Jahres weitere Geräte aufgestellt werden sollen – unter anderem am Landgrafenschloss und in den Außenstadtteilen. Außerdem arbeitet die Björn-Steiger-Stiftung laut dessen Vertreter Angelo Sapia bereits mit dem DRK Gießen zusammen an einem Hygienekonzept, das es erlaubt, trotz der Corona-Krise wieder die begleitenden Schulungen zur Wiederbelebung stattfinden zu lassen.
Auch für Pfarrer Ulrich Biskamp, „Hausherr“ der Lutherischen Pfarrkirche, an deren seitlichem Eingang die Rettungssäule montiert ist, ist die Sache in mehrfacher Hinsicht eine „Herzensangelegenheit“. Viele Tourist*innen seien in dem Bereich unterwegs und der Lutherische Kirchhof werde zunehmend frequentiert, auch in den Nachtstunden. Es sei gut, dass ein AED für den Notfall frei zugänglich sei. Und der Standort sei auch im Hinblick darauf passend, dass es in der Bibel heißt: „Gott ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind.“