Kennen Sie den Kameramann, die Kamerafrau Ihres Lieblingsfilms? Anders als bei Darsteller*innen oder Regisseur*innen werden viele diese Frage wohl mit „Nein“ beantworten. Obwohl es so oft die atemberaubenden Bilder sind, die die Begeisterung für den Film wecken, führen deren Schöpfer*innen häufig ein Schattendasein.
Dass zu ändern war und ist das Ziel des Marburger Kamerapreises: Vor 20 Jahren beschlossen die Philipps-Universität und die Stadt Marburg, jedes Jahr herausragende Bildkünstler*innen mit einem Preis zu ehren. Die öffentliche Preisverleihung findet seitdem im März in feierlichem Rahmen mit Livemusik, Laudatio und einem Empfang in der Alten Aula statt. Rund um die Preisvergabe besteht die Möglichkeit, an den Bild-Kunst-Kameragesprächen im Capitol-Filmkunsttheater teilzunehmen. Der Preisträger oder die Preisträgerin stellt sich der Diskussion mit Kolleg*innen, Wissenschaftler*innen, Filmkritiker*innen und dem Publikum. Unter dem Eindruck der filmischen Arbeiten werden Fragen der Kameraästhetik, des Stils und der Produktionsumstände diskutiert. Im Vorlauf zur Preisverleihung und den Bild-Kunst-Kameragesprächen findet normalerweise eine Veranstaltungsvorreihe statt, in der wöchentlich ein Film des Preisträgers mit einer Einführung im Capitol-Filmkunsttheater gezeigt wird.
In diesem Jahr kam alles anders: Der Preisträger Philippe Rousselot („Phantastische Tierwesen“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Interview mit einem Vampir“) hatte seine Reise nach Marburg gebucht, die Vorreihe lief – dann kam Corona. Die Filmreihe riss mit der Schließung des Kinos ab, die Preisverleihung wurde verlegt.
Trotzdem wollen Universität, Stadt und Kino das 20-jährige Jubiläum des Kamerapreises gebührend feiern und die Gelegenheit schaffen, jeweils einen Film, der bisher geehrten Bildgestalter*innen noch einmal auf der großen Leinwand zu sehen. Deshalb haben der Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg, das Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität und das Marburger Capitol-Filmkunsttheater die Reihe „20 Jahre – 20 Filme“ organisiert.
Welche Filme im Rahmen der Reihe preisgekrönter Kameraleute zu sehen sein werden, bestimmt das Publikum. Unter dem Online-Formular „20 Jahre – 20 Filme“ (https://bit.ly/3bpcTx8) oder per QR-Code (siehe Anhang) können alle Filminteressierten vier Wochen lang abstimmen. Freigeschaltet wird die Abstimmung am Dienstag, 14. Juli, sie läuft die zum 11. August. Anschließend wird dort die Liste mit den Gewinnerfilmen veröffentlicht. Sobald die Filme dann zur Vorführung besorgt sind, startet die Reihe im Capitol-Filmkunsttheater. Laufen wird „20 Jahre – 20 Filme“ ab Spätsommer und in den Herbst- und Wintermonaten. Mit Alexis Sorbas, Robocop, Harry Potter, Slumdog Millionaire, Lola rennt, Pina und Der Junge muss an die frische Luft seien nur einige der zur Auswahl stehenden Titel verraten. Sicher findet hier die eine oder der andere seinen/ihren Lieblingsfilm wieder, anschauen lohnt sich!
Weitere Informationen gibt es unter www.marburger-kamerapreis.de, den Social-Media-Kanälen von Kamerapreis, Stadt und Kino, außerdem bei Fachdienst Kultur der Stadt Marburg, Ariadne Hohndorf, (06421) 201-4108, Ariadne.Hohndorf@marburg-stadt.de.