© Philipp Höhn, Stadt MarburgDie ISU findet vom 16. Juli bis 13. August bereits zum 18. Mal an der Philipps-Universität Marburg statt. Sie bietet als vierwöchiges Studienprogramm Fachseminare auf Deutsch und Englisch sowie Deutschkurse an. Etwa 60 Studierende aus 20 verschiedenen Ländern, darunter Ägypten, Tunesien, Südkorea, Syrien, Palästina, Vietnam, USA, Brasilien und Deutschland kommen in Marburg zusammen, um sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema „Business, Politics and Conflicts in a Changing World“ auseinanderzusetzen.
© Philipp Höhn, Stadt Marburg„In Marburg begrüßen wir Fremde und Freunde gerne: Sie sind uns herzlich willkommen“, freute sich Bürgermeister Dr. Franz Kahle, um direkt auch allen an der Organisation beteiligten seinen Dank auszusprechen. Vor den interessierten Blicken der jungen Menschen aus aller Welt berichtete der Bürgermeister in kurzen Anekdoten von der bewegten Geschichte Marburgs um die Heilige Elisabeth, Universitätsgründer Landgraf Philipp und den Serum-Forscher Emil von Behring. Die bedeutende Rolle der Universität mit rund 27.000 Studierenden in einer von 70.000 Menschen bewohnten Stadt war genauso Thema wie die Blindenstudienanstalt, die gelebte Toleranz und Weltoffenheit auch gegenüber Geflüchteten, aber auch der Fokus auf Erneuerbare Energien und Fairen Handel.
Seit 2010 sind die Fragen nach den Beziehungen zwischen Europa und dem Mittleren Osten sowie nach Friedensperspektiven und Konfliktbearbeitungsstrategien thematische Schwerpunkte der ISU Marburg. Diese Fragen sind nicht nur aufgrund der geografischen Nähe des Nahen und Mittleren Ostens zur Europäischen Union aktuell: eine lange gemeinsame Geschichte und eine nicht konfliktfreie Gegenwart, politische wie ökonomische Interessen und gegenseitige Abhängigkeiten verbinden die beiden thematischen Schwerpunkte der Sommeruniversität.
Die ISU 2016 nähert sich dem Thema aus politik-, wirtschafts-, kultur- wie regionalwissenschaftlicher Perspektive. Sie profitiert dabei von den Kompetenzen und Synergien des Zentrums für Konfliktforschung (ZfK) wie des Zentrums für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS). Diese beiden wissenschaftlichen Zentren stehen hinter der inhaltlichen Ausrichtung der Sommeruniversität. Dr. Dr. h. c. Leslie Tramontini (CNMS) und Privatdozent Dr. Johannes M. Becker (ZfK) fungieren als wissenschaftliche Leiterin beziehungsweise wissenschaftlicher Leiter der ISU. Cornelia Janus vom Dezernat für Internationale Angelegenheiten, das die Sommeruniversität im Namen des Präsidiums der Philipps-Universität organisiert und begleitet, freut sich über die wissenschaftliche Gestaltung der Sommeruniversität durch die beiden Zentren. „Wir könnten viel organisieren, aber was wäre das Programm ohne seine Inhalte? Mit den von uns gewählten Schwerpunkten werden uns die Themen und Fragen für unser Programm sicher nicht ausgehen!“
Neben den wissenschaftlichen Seminaren und den täglichen Deutschkursen bietet die ISU den Studierenden auch ein vielfältiges und umfangreiches Rahmenprogramm. Die Wochenendexkursionen nach Frankfurt, Kassel, und Straßburg sowie weitere kulturelle Veranstaltungen, Vorträge, Filmvorführungen und Besuche der Marburger Synagoge und Moschee ergänzen und komplettieren das Programm, das den internationalen Studierenden eine Zeit intensiver sprachlicher und interkultureller Erfahrungen sichert.
© Philipp Höhn, Stadt Marburg„Ich freue mich auf die Seminare zu politischen Fragen, auf die kleinen, verwinkelten Gassen in Marburg und darauf Deutsch zu sprechen“, erklärte Feki Fairouz aus dem tunesischen Sfax. Auch das über Marburg thronende Schloss habe sie beim ersten Anblick begeistert.
Die Hessischen Internationalen Sommeruniversitäten sind ein Gemeinschaftsprojekt der hessischen Universitäten und werden gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Weitere Informationen sind zu finden unter: www.uni-marburg.de/isu.