„Und ich bin sicher, es sind noch viele mehr. Das ist bereits jetzt ein deutliches Signal der Marburger Stadtgesellschaft in dieser für unsere Demokratie so existenziell wichtigen Frage. Marburg steht zusammen gegen Rechtsextremismus“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir freuen uns über jede Einzelne und jeden Einzelnen, der das am Freitag mit uns öffentlich zeigt“, betont Spies. Los geht die gemeinsame Demonstration am Freitag um 17 Uhr am Erwin-Piscator-Haus in der Biegenstraße, die Abschlusskundgebung findet auf dem Marktplatz statt. Vorausgegangen war der Veranstaltung am vergangenen Freitag angesichts der Ereignisse in Chemnitz ein entsprechender einstimmiger Beschluss der Stadtverordnetenversammlung.
Unterstützerinnen und Unterstützer
Getragen wird der Aufruf vom Magistrat der Stadt sowie vom Stadtparlament mit SPD, CDU, Grünen, Linke, Bürgern für Marburg, Marburger Bürgerliste/FDP und Pirat von allen in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien und Gruppen. Mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk an der Spitze rufen zur Veranstaltung Landrätin Kirsten Fründt und Kreistagsvorsitzender Detlef Ruffert sowie in alphabetischer Reihenfolge auf
- die Abendschulen Marburg, die AIDS-Hilfe Marburg, der AKSB Marburg, ALEA, Arbeit und Bildung, der Arbeitskreis linker Christinnen und Christen, der Arbeitskreis Marburger WissenschaftlerInnen für Friedens- und Abrüstungsforschung (AMW), die Asylbegleitung Mittelhessen, der Ausländerbeirat Marburg, das Autonome Schwulenreferat im AStA Marburg, Bildung und Beratung, der - und Sehbehindertenbund in Hessen, Bezirksgruppe Marburg, blista, bsj Marburg, Bündnis Nein zum Krieg Marburg, Chetana, DGB Jugend Mittelhessen, DGB Marburg-Biedenkopf, das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf, die Buntspechte Cappel, das Dolmetscherbüro Korodowou, die Down-Syndrom-Eltern-Gruppe Marburg, DPSG Marburg - Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, einfach mobil Carsharing, Elisabethschule Marburg, Europa macht Schule Marburg, Evangelische Allianz Marburg, Evangelische Gemeinschaft Marburg-Ortenberg, Evangelischer Gesamtverband Marburg, Frauen helfen Frauen, FrauenKunstGeschichte, Freie Waldorfschule Marburg, Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf, Freundeskreis des Vereins Frauen helfen Frauen, GartenWerkStadt, Gemeindegruppe der Evangelischen Kirche am Richtsberg, Gemeinschaftlich Wohnen in Marburg (GeWiM), Geschichtswerkstatt Marburg, Geschwister-Scholl-Schule, Gymnasium Philippinum, Häusliche Kinderkrankenpflege Marburg-Biedenkopf, HOC - House of Communication, Humanistische Union Marburg, IAD -Informationsverarbeitung und angewandte Datentechnik, ikjg – Initiative für Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit, il ponte, deutsch-italienischer Verein, Impuls-Institut für Konstruktive Konfliktbearbeitung, Initiative 200 nach Marburg, Initiative Afghanisches Hilfswerk (IAH), Initiative demokratische Einigkeit, Integral, Interkulturelle Gärten Marburg-Richtsberg, Internationale Jugendgemeinschaftsdienste ijgd Landesverein Hessen, Islamische Gemeinde Marburg, Jüdische Gemeinde Marburg, Jugendheim Marbach, Junge Marburger Philharmonie, Käthe-Kollwitz-Schule, Katholische Hochschulgemeinde Marburg KHG, Katholische Kirche in Marburg und Fronhausen, Kaufmännische Schulen Marburg, Kirchengemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) in Dreihausen und Heskem, Kultur & Kulturen vom Netzwerk Richtsberg, Kultur(t)raum, Leben mit Krebs Marburg, Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf, Lutherische Pfarrkirche St. Marien, Make-IT-safe Marburg, Marburg für Alle, Marburg International Club, Marburger Altenhilfe St. Jakob, Marburger Bachchor, Marburger Bürgerinitiative bi-gegen-bordell, Marburger Eltern-Kind-Verein, Marburger Kammerorchester, Marburger Musikfreunde (Schlosskonzerte), Marburger Waldkindergarten, Marburger Weltladen, Martin-Luther-Schule Marburg, MEDI-LEARN Medizinische Repetitorien, Micha-Lokalgruppe Marburg, MIG Isoliermontage, Mitmission, Mittelhessischer Bildungsverband Marburg, NaturFreunde Marburg, Neue Arbeit Marburg, Ortenberggemeinde, der Paritätische Wohlfahrtsverband, Kreisgruppe Marburg-Biedenkopf, persoplan - Gesellschaft für Personaldienstleistungen, PHILIPP - Studentisches Magazin um Stadt und Uni Marburg, Philipps-Universität Marburg, Praxis - gemeinnützige Beschäftigungs- und Bildungsgesellschaft, pro familia, Pulse of Europe Marburg, RAKAI – Initiative Marburg, Rote Linie - Pädagogische Fachstelle Rechtsextremismus, Runder Tisch der Religionen Marburg, Schachverein SK Marburg 1931/72, Sozialdienst katholischer Frauen, St. Elisabeth-Verein Marburg, Stadtelternbeirat Marburg, Steinmühle – Schule & Internat, Studentenwerk Marburg, TERRA TECH Förderprojekte, TERRE DES FEMMES Marburg, tripuls media innovations, Universitätschor Marburg, USC-Marburg, Väteraufbruch für Kinder Marburg, Velociped Fahrradreisen, ver.di, Verdi Mittelhessen, Verein für Beratung und Therapie (LOK), Verein Junge Entwicklung Fördern (JEF) und Wohnprojekt Bettenhaus. Sie hatten bis zum Mittwoch die Gelegenheit, sich kurzfristig als Unterstützer zu melden.
Im Beschluss des Stadtparlamentes heißt es im Wortlaut: „Die Stadtverordnetenversammlung verurteilt die pogromähnlichen Ausschreitungen in Chemnitz. Es ist Aufgabe des Staats alle Menschen vor Gewalt zu schützen. Zugleich beginnt der Kampf gegen Rechtsextremismus in den Kommunen. Wir sagen deshalb gemeinsam: In Marburg ist kein Platz für rechtsextremistisches Gedankengut! Die Aufklärung von Menschen, das Abbauen von Vorurteilen und das Gestalten eines friedlichen Zusammenlebens sind gemeinsame Aufgabe von Kommune und Bürgerinnen und Bürger.“
Um nach den Ereignissen in Chemnitz in Marburg ein starkes Zeichen gegen Gewalt und Rassismus zu setzen, wurde die Demonstration sehr kurzfristig organisiert. „Deshalb ist eine verlässliche Schätzung zu den erwarteten Besucherzahlen schwierig“, so OB Dr. Thomas Spies. „Aufgrund der vielen Anmeldungen von Vereinen, Gruppen und Organisationen als Unterstützerinnen und Unterstützern und Rückmeldungen etwa auf Facebook hoffen wir, dass es eine vierstellige Zahl wird“, so Marburgs Oberbürgermeister.
Das Programm der Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz:
Neben Oberbürgermeister Spies für den Magistrat der Stadt und der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner für das Stadtparlament werden bei „wirsindmehr - Marburg gegen Rechtsextremismus“ am Freitag die Vizepräsidentin der Philipps-Universität Prof. Evelyn Korn, der Dekan der evangelischen Kirche, Burkhard zur Nieden, Friedens- und Konfliktforscherin Prof. Maximiliane Jäger-Gogoll und Georg Simonsky sprechen, der als Teilnehmer der Gegendemonstration vom Samstag in Chemnitz mit einer Besuchergruppe von Rechtsextremen angegriffen und bedroht worden war. Mit Texten von Bertolt Brecht setzt das Hessische Landestheater Marburg ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus, mit seiner Musik Robert Oberbeck.
Die Demonstration führt vom Erwin-Piscator-Haus über Biegenstraße, Rudolphsplatz und Unistraße über den Hanno-Drechsler-Platz in die Oberstadt. Anschließend findet eine Kundgebung mit jeweils kurzen Redebeiträgen auf dem Marktplatz statt, die bis 19 Uhr geplant ist.