Zusammen mit Bürgermeister und Ordnungsdezernent Wieland Stötzel wird Spies eine entsprechende Vorlage zu den Gebühren am Montag in den Magistrat einbringen. Mit den ersten Schritten zur Belebung des Oberstadtmarktes möchte die Stadt somit schon nach den Sommerferien beginnen und über das Stadtmarketing auf Anbieter- wie auf Kundenseite neue Interessierte für den Markt gewinnen.
Wichtig sei, so Spies, dass der Markt in der Oberstadt eine eigene, passende Qualität gewinne und sich von den Angeboten in der Frankfurter Straße und am Firmaneiplatz unterscheide, um die notwendigen neuen Kundinnen und Kunden zu erreichen. Zugleich betonte er, dass dies in Abstimmung mit den umliegenden Gastronom/innen und Einzelhändler/innen sowie Marktbeschicker/innen passiere. „Wir brauchen viele kluge Köpfe“, sagte der OB. Er bezeichnete den Marktplatz als „Herz der Stadt“ – allerdings pulsiere das Leben dort zum Marktgeschehen nicht so stark wie man es sich wünsche und die Anbieter/innen es brauchten. Es gelte deshalb, neue Wege zu gehen, die aber die bisherigen Marktbeschicker/innen integrieren.
„Das Profil dieser Art von Markt soll auf die hohe Aufenthaltsqualität und den Charakter des wunderschönen Quartiers Oberstadt ausgerichtet sein“, betonte Daniela Maurer, stellvertretende Geschäftsführerin des Stadtmarketings am Freitag. Mehr Erlebnischarakter könne künftig für längere Aufenthalte auf dem Markt und damit auch in der Oberstadt insgesamt sorgen, erläuterte sie auch mit Blick auf Einzelhandel und Gastronomie, die eingeladen sind, sich zu beteiligen.
Bei einer Ideensammlung am 3. Mai hat die Stadt bereits auf die Beteiligung und das Wissen der Oberstädterinnen und Oberstädter gesetzt. Vom großen Interesse an der Belebung des Marktgeschehens zeugte die Resonanz von Bewohnerinnen und Bewohnern, von Gewerbetreibenden, Gastronomen, Oberstadtgemeinde, Ortsbeirat und BI Oberstadt sowie aktiven und ehemaligen Marktbeschickern der Oberstadt auf einen Austausch, zu dem Stadtentwicklungsdezernent Spies für den 3. Mai eingeladen hatte. Mehr als 50 Personen nahmen teil und brachten aktiv ihre Anregungen ein. „Es gab eine intensive, konstruktive Debatte mit vielen kreativen Ideen. Daran sehen wir: Den Menschen ist der Markt in der Oberstadt wichtig“, so das Stadtoberhaupt. „Das ist ein großer Schritt dahin, den Markt zu beleben.“
Maurer hat die Idee für einen Oberstadtmarkt im Sinne eines Feierabend- und Spezialitätenmarktes als Anstoß für den Austausch vorgestellt. „Ein stimmungsvolles Angebot, Atmosphäre, Erlebnis und Emotion“ seien die Faktoren für maximale Identifikation und somit für ein lebendiges Marktgeschehen, das über eine Grundversorgung hinausgehe, erklärte sie. Unter Leitung von Dr. Christine Amend-Wegmann (kommissarische Fachbereichsleitung der Stadt für Zivilgesellschaft, Stadtentwicklung, Migration und Kultur), die an diesem Abend gemeinsam mit Dr. Stefan Blümling (Referatsleiter für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung) durch den Austausch mit den Oberstädterinnen und Oberstädtern führte, wurde in vier Gruppen an gemeinsamen Vorschlägen für ein zukünftiges Marktgeschehen gearbeitet.
So habe die Neuausrichtung des Markts am Samstag zunächst Priorität. Danach werde die Planung für einen Markt an einem Wochentag angepackt, beispielsweise als „Feierabendmarkt“. Bei einem solchen Markt können Besucherinnen und Besucher nicht nur einkaufen, sondern auch Waren verkosten und verzehren. Sitzgelegenheiten laden während eines solchen Marktes zum Verweilen ein. Auch die Ausrichtung auf regionale Produkte und Spezialitäten ist ein Thema.
Die ersten Schritte zur Umsetzung wird Maurer für das Stadtmarketing jetzt auf den Weg bringen – in enger Abstimmung mit Blümling und dem städtischen Fachbereich für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Brandschutz. Dabei geht es als Erstes auch darum, Anbieterinnen und Anbieter sowie Gruppen für den Markt zu gewinnen. Auch die Beteiligten in der Oberstadt werden eingebunden. „Wir sind positiv gestimmt und packen es an“, betonte sie.
OB Spies und Bürgermeister Stötzel zeigten sich bei der Pressekonferenz am Freitag hoch erfreut, wie viele Marburgerinnen und Marburger sich für ein funktionierendes Marktgeschehen in der Oberstadt einsetzen. Die teilnehmenden Gastronom/innen und Einzelhändler/innen bekräftigten großes Interesse daran, sich in die Planungen für den Markt einzubringen und mit Ideen und Tatkraft zu einer weiterhin attraktiven und pulsierenden Oberstadt beizutragen. „Wenn der Markt Menschen in die Oberstadt lockt und die Aufenthaltsqualität steigert, haben auch die Geschäfte und Gastronomiebetriebe etwas davon“, begründeten sie. „Wir werden transparent arbeiten und alle mitnehmen, sobald wir aus Ihren Anregungen konkrete Ergebnisse für den Oberstadtmarkt herausgearbeitet haben“, kündigte Blümling an.
Alle Interessierten für einen Stand auf dem Oberstadtmarkt können sich bei Daniela Maurer vom Stadtmarketing melden: Stadtmarketing@marburg.de, (06421) 201-1638.