© Stadt Marburg, i. A. Heiko Krause
Zusammen mit Stadträtin Kirsten Dinnebier und Jugendbildungsreferentin Friederike Könitz informierten die Vorstandsmitglieder des elften Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) vor ihrer letzten Sitzung im Stadtverordnetensitzungsaal über den Wahlablauf und die Kandidatenstruktur an den Schulen. Das KiJuPa der Universitätsstadt Marburg setzt sich für die Belange, Wünsche und Sorgen aller Marburger Schüler*innen ein. Es hat das Recht, Anträge an die Stadtverordnetenversammlung zu stellen – und einmal im Jahr dort auch Rederecht. „Die Interessen der Kinder und Jugendlichen werden bei jeder Entscheidung selbstverständlich bedacht“, hob Stadträtin und Schuldezernentin Dinnebier hervor. Die Arbeit des KiJuPa sei ganz hervorragend und von hohem Engagement geprägt. „Der Terminkalender ist bei vielen fast voller als bei den Stadtverordneten.“
Es besteht abhängig von der Zahl der Wahlberechtigten aus circa 100 Kindern und Jugendlichen, die alle zwei Jahre an den Marburger Schulen gewählt werden. Auf 200 Schüler*innen in jeder Schule kommt jeweils ein Sitz für eine*n Delegierte*n und einer für eine*n Stellvertreter*in. Für Schulen ab 800 Schüler*innen sind die Sitze im KiJuPa auf jeweils vier Delegierte und Stellvertreter*innen begrenzt, um keine überrepräsentativ zu bevorteilen. Dem zwölften KiJuPa stehen demnach 94 Sitze zur Verfügung. Seit 1997 gibt es das KiJuPa in Marburg.
„Es ist sehr erfreulich, dass nahezu alle aufgerufenen Marburger Schulen an der Wahl zum KiJuPa teilnehmen und die Wahlvorbereitung eine große Unterstützung durch die Schulen erfahren hat“, sagte Friederike Könitz. 24 Marburger Schulen nehmen teil: die Astrid-Lindgren-Schule, die Brüder-Grimm-Schule, die Carl-Strehl-Schule, die Daniel-Cederberg-Schule, die Elisabethschule, die Emil-von-Behring-Schule, die Erich-Kästner-Schule, die Freie Schule, die Freie Waldorfschule, die Gerhart-Hauptmann-Schule, die Geschwister-Scholl-Schule, die Grundschule Marbach, die Grundschule Michelbach, das Gymnasium Philippinum, die Martin-Luther-Schule, die Mosaikschule, die Otto-Ubbelohde-Schule, die Richtsberg-Gesamtschule, die Schule am Schwanhof, die Sophie-von-Brabant-Schule, die Steinmühle, die Tausendfüßler Schule, der Verbund Grundschulen West und die Waldschule Wehrda. Die Montessori-Schule nimmt in diesem Jahr nicht an der Wahl teil, da sich keine Kandidierenden gefunden haben.
Könitz freut besonders die Rekordzahl bei den Kandierenden. Insgesamt haben sich 341 Marburger Schüler*innen aus den 24 Schulen zur Wahl aufstellen lassen. „So viele hatten wir noch nie“, so die Jugendbildungsreferentin. Die Zahl der Kandidierenden ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. Der Anstieg lässt sich unter anderem mit der verstärkten Werbung des KiJuPa erklären. Im Januar und Februar fanden an neun Schulen Infotouren statt, bei denen Mitglieder und Teamer*innen über das KiJuPa und die Wahl in Gesprächen in den Klassen und an Ständen informierten.
Die meisten Kandidierenden stellt mit Abstand die Erich-Kästner-Schule. Dort haben sich auf zwei Sitze 50 Schüler*innen für die Wahl zum KiJuPa aufstellen lassen. Das entspricht 19,23 Prozent der Schüler*innenschaft. An fast allen teilnehmenden Schulen haben sich ausreichend Kandidierende gefunden. Lediglich beim Verbund Grundschulen-West (ein Kandierender auf zwei Sitze) und der Richtsberg-Gesamtschule (fünf Kandidierende auf sechs Sitze) haben sich in diesem Jahr weniger Kandidierende gefunden als Sitze zur Verfügung stehen. 33 der Kandidierenden sind „Wiederholungstäter*innen“ und saßen bereits im zehnten oder elften KiJuPa. Das entspricht bezogen auf die Zahl der Gesamtkandidierenden 9,68 Prozent.
Bei den diesjährigen Kandidierenden handelt es sich um 167 Mädchen (48,97 Prozent) und 174 Jungen (51,03 Prozent). Damit sind es im Vergleich zu den letzten Jahren etwas mehr Jungen, die sich für das KiJuPa interessieren. Die Altersstruktur der Kandidierenden bleibt konstant jung. Wie in den vergangenen Jahren liegt der Altersschwerpunkt bei den Acht- bis Zwölfjährigen. Sie stellen zusammen 74 Prozent der Kandidierenden, also fast drei Viertel.
Abschließend berichteten der scheidende Vorsitzende Manuel Greim und die Vorstandsmitglieder Johanna Wahl und Elias Hescher noch über die Höhepunkte der letzten Legislaturperiode. Zum Kerngeschäft hätten natürlich die KiJuPa-Sitzungen, die Vorstandssitzungen und KiJuPa-Treffs gehört. Behandelt worden seien verstärkt die Themen Schule, Verkehr, Satzung und Geschäftsordnung, Kinder- und Jugendrechte, Radio, Film und gesunde Ernährung. Darüber hinaus war das elfte KiJuPa sehr vielseitig aktiv und unterwegs.
Groß gefeiert worden sei etwa das 20-jährige Jubiläum im September 2017. Stolz seien die jungen Parlamentarier*innen, am Bürgerbeteiligungsprozess mitgewirkt zu haben. Um die Arbeit des KiJuPa darzustellen sei zudem ein Film erstellt worden. Engagiert hätten sich die Kinder und Jugendlichen bei der Schulranzenaktion, beim Spendenlauf für mehr Chancengleichheit und mit einem Waffelstand auf der Spielzeugbörse. Teilgenommen hat das Marburger KiJuPa auch am Demokratiekonvent in Frankfurt und dem Kinderrechte-Kongress in Münster und habe sich darüber hinaus an der HUSKJ (Hessischen Union zur Stärkung der Kinder- und Jugendrechte) und dem von der Stadtverordnetenversammlung in Auftrag gegebenen Marburger Jugendbericht beteiligt. Neben einer Fahrt nach Brüssel stand traditionell ein Besuch des Hessischen Landtags auf dem Programm. Und dort, so Greim, seien die Marburger Nachwuchsparlamentarier für den dritten Platz beim Hessischen Partizipationspreis ausgezeichnet worden.
Für weitere Rückfragen zur KiJuPa-Wahl steht Friederike Könitz unter (06421) 201-1453 oder friederike.koenitz@marburg-stadt.de zur Verfügung.