© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Die Grundschule in der Marbach hat ein Ganztagsangebot und ein Betreuungsangebot. Das nutzen rund 130 Kinder. „Immer mehr Kinder besuchen die Grundschule Marbach – und rund 95 Prozent von ihnen sind den ganzen Tag hier. Sie nutzen unterschiedliche Angebote und sie benötigen eine gute Verpflegung. Für all das brauchen die Kinder aber auch genügend Raum“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Den Raum dafür bekommen sie jetzt. Besser gesagt: mehrere Räume. Auf knapp 900 Quadratmetern und zwei Etagen entstehen die Cafeteria und die Küche sowie neue Unterrichtsräume. „Wir wollen, dass die Kinder sich in der Schule wohlfühlen und gute Lernbedingungen haben. Denn so können wir dazu beitragen, ihre Lust am Lernen zu erhalten“, erklärt Spies weiter. Bisher haben die Kinder das benachbarte Bürgerhaus und Räume im alten Behring-Gutshof für das Mittagessen genutzt. „Da mussten wir dringend eine gute Lösung finden.“
Das neue zweigeschossige Gebäude entsteht gegenüber der alten Schule. Im Erdgeschoss wird die Cafeteria der Schule untergebracht. „Das Zentrum wird ein 125 Quadratmeter großer und heller Essensraum sein – mit einer großen Fensterfront, die einen schönen Blick auf den Freisitz und die alte Schule bietet“, erklärt Bürgermeister und Baudezernent Wieland Stötzel. Neben der Küche und dem Foyer wird es im Erdgeschoss auch noch weitere Funktionsräume geben.
„Im Obergeschoss ist Platz für vier Unterrichtsräume mit Nebenräumen. Die Räume werden wir aber statisch gestaltet, mit nur wenigen tragenden Wänden. Die Schule kann das Obergeschoss also als klassische Unterrichtsräume nutzen – oder eine offene Lernlandschaft einrichten“, erklärt Stadträtin und Schuldezernentin Kirsten Dinnebier.
Das Gebäude wird barrierefrei erschlossen und so angelegt, dass es aufgestockt werden kann, falls sich die Zahl der Schüler*innen an der Grundschule Marbach deutlich erhöhen sollte. Die Eröffnung des neuen Gebäudes ist für 2021 geplant. Der Platz wurde dringend notwendig, da die Zahl der Schüler*innen gestiegen war und nunmehr 130 Kinder auch am Nachmittag in der Schule sind. Der Platz im alten Schulgebäude hat dafür nicht ausgereicht. „Durch die zusätzlichen Räume kann die Schule jetzt Unterricht und Betreuungs- und Ganztagsangebote verzahnen und Angebote bis 17 Uhr vorhalten“, so Dinnebier.
Gemeinsam mit den beteiligten Fachdiensten der Stadt Marburg, den Architekten und Planungsbüros und der Schulgemeinde haben Spies, Stötzel und Dinnebier dann den Grundstein gelegt. Gefüllt wurde der mit einer Hülse, in der eine Urkunde, die aktuelle Tageszeitung und etwas Münzgeld aufbewahrt werden. Das Baufeld am Hügel ist bereits vorbereitet. Die Dezernenten und die Dezernentin haben nun den Grundstein eingemauert – wegen der Abstands- und Hygieneregeln wegen der Corona-Pandemie ohne die Kinder, für die nun gebaut wird. „Heute haben wir leider nur einen kleinen Rahmen. Aber wir gehen einen großen Schritt mit einem Gebäude – eben nur in kleiner Runde“, so Spies.
Hintergrund
Das Bauprojekt wird rund 3,5 Millionen Euro kosten und wird aus BiBaP finanziert. Der Erweiterungsbau ist damit ein wesentlicher Baustein des Bildungsbauprogramms, das aus rund 30 einzelnen Maßnahmen an den verschiedenen Marburger Schulen besteht. Insgesamt werden in fünf Jahren 30 Millionen Euro in die Schulen investiert – nach einem transparenten, gemeinsam mit den Schulgemeinden festgelegten und verlässlichen Plan.
Zwei der größten BiBaP-Maßnahmen laufen in diesem Jahr. Neben dem Erweiterungsbau in der Marbach ist das der Neubau der Sporthalle an der Schule am Schwanhof. Dafür sind rund 3,4 Millionen Euro eingeplant, los ging es mit dem Spatenstich im Februar. Daneben läuft auch gerade die Sanierung der Toilettenanlagen an den Kaufmännischen Schulen Marburg. Inzwischen ist etwa die Hälfte aller geplanten BiBaP-Maßnahmen fertig umgesetzt, viele weitere werden derzeit intensiv geplant.