© Maximilian Schlick, Stadt Marburg
Auch die dritte Präventionskonferenz von Stadt und Kreis stand ganz im Zeichen des gemeinsamen Austausches zu den Themen Gesundheit und Lebensqualität. Ziel war neben dem gemeinschaftlichen Ideenaustausch, die unterschiedlichen Träger und Mitwirkenden der gesundheitsfördernden Projekte umfassend über den aktuellen Stand bei der Planumsetzung zu informieren und die Projekte weiter zu konkretisieren.
„Gesundheitsprävention ist uns enorm wichtig. Neben dem Sport als bedeutenden Motivations- und Erfolgsfaktor kommt es auch darauf an, die Menschen im Alltag zu mehr Bewegung zu motivieren“, betonte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zur Begrüßung der rund 90 Teilnehmer*innen. „Präventionskonferenzen wie diese sind dabei essentiell, um konkrete Maßnahmen zu entwerfen und Ergebnisse zu präsentieren. Denn nur mit sorgfältiger Planung, die präzise Antworten auf Fragen wie: Was sind unsere Ziele? Wie wollen wir sie erreichen? Und wer kann da mithelfen? liefert, kann dabei helfen, den Menschen in seiner Ganzheit in Bewegung zu setzen. Wir sind gemeinsam mit dem Landkreis bereit, diese Herausforderung zu meistern“, erklärte der OB und bedankte sich bei allen Mitwirkenden der Initiative.
© Maximilian Schlick, Stadt Marburg
Auch Landrätin Kirsten Fründt stimmte Oberbürgermeister Spies bei der Wichtigkeit von Gesundheitsprävention zu: „Uns als Landkreis ist es ein sehr wichtiges Bedürfnis, Gesundheit zu fördern und damit auch unseren gesetzlichen und vom Kreisausschuss definierten Auftrag zu erfüllen. Das Thema Gesundheit ist mir daher nicht nur ein persönliches Anliegen, sondern auch ein politischer Auftrag“, machte die Landrätin deutlich. „Diesen Auftrag wollen wir heute weiter unterfüttern, um ihn in konkrete Projekte übersetzen zu können. Ich freue mich also auf einen guten und intensiven Austausch“, begrüßte auch die Landrätin die Teilnehmer*innen. „Und ich freue mich außerdem, diesen Weg in Zusammenarbeit mit der Stadt Marburg zu bestreiten und Danke allen, die an dieser Initiative mitwirken“, so Fründt.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister und Landrätin war der aktuelle Stand des Präventionsplans „Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität“ nächster Programmpunkt. Denn die lebensbezogenen Arbeitskreise „Gesund aufwachsen“, „Gesund bleiben“, und „Gesund altern“ legten im letzten Jahr mit der Definition von jeweils drei Gesundheitszielen den ersten Meilenstein bei der Förderung gesunder Lebensweisen. Diese definierten Ziele sollen nun nach und nach in konkrete Projekte umgesetzt werden. Seitens des Landkreises und der Universitätsstadt Marburg besteht dabei der Anspruch, alle relevanten Akteur*innen, einschließlich der Zielgruppen in der Bevölkerung, in diesen Prozess einzubeziehen. Eine Kurzfassung des Präventionsplanes wird ab Samstag,18. Mai, online sowohl auf der Homepage des Landkreises, als auch der Universitätsstadt Marburg, abrufbar sein.
„Mit der dritten Präventionskonferenz wollen wir mit den anderen Akteuren*innen in unserem Präventionsnetzwerk gemeinsam die ersten Schritte zur Umsetzung gehen, um damit in Zukunft weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen auf den Weg zu bringen“, erklärte Dr. Birgit Wollenberg, Leiterin Gesundheitsamt des Landkreises.
Auch drei Workshops waren Teil des Konferenztages. Die an den Arbeitskreisen orientierten Workshops „Gesund aufwachsen“, „Gesund bleiben“, und „Gesund altern“ thematisierten noch einmal die wichtigsten lebensphasenbezogenen Gesundheitsziele und regten zum gemeinsamen Austausch an. Der Arbeitskreis „Gesund aufwachsen“ hat zum Ziel, Kindern, Jugendlichen, Eltern und deren Bezugspersonen einen bewussten Umgang mit digitalen Medien und der Medienwelt zu zeigen, der gesundheitlichen, seelischen oder sozialen Schaden vermeidet. „Gesund bleiben“ hat zum Ziel, Menschen in prekären Lebenslagen guten Zugang zu Gesundheitsangeboten und gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Und in dem Workshop zu „Gesund altern“ wurde noch einmal thematisiert, wie wichtig es ist, auch die Gesundheit von pflegenden Angehörigen zu fördern.
„Wir sind stolz darauf, dass wir zu den wenigen Landkreisen in Deutschland gehören, die eigene Gesundheitsziele festlegen und diese im Rahmen einer integrierten Gesamtstrategie umsetzen werden. Dass wir für alle Lebensphasen Gesundheitsziele entwickelt haben, macht diese Entscheidung besonders wertvoll für unsere Bevölkerung“, machte die Landrätin noch einmal deutlich. „Mit der Erarbeitung von Gesundheitszielen für die unterschiedlichen Lebensphasen ist ein Meilenstein geschafft“, freute sich auch OB Spies.
Abschließend hielt der Sportwissenschaftler Prof. Dr. phil. Lutz Vogt von der Goethe-Universität Frankfurt einen Fachvortrag zum Thema Bewegung im Alltag. Dabei stellte er unter anderem das bundesweite Modellvorhaben „KOMBINE“ (Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der Nationalen Empfehlungen) vor. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines Konzeptes zur kommunalen Bewegungsförderung. Oberbürgermeister Spies wies dabei auch noch einmal auf den wichtigen Faktor der Netzwerkbildung hin: „Dass wir als Stadt Marburg nun auch zusätzlich für das Modellvorhaben KOMBINE ausgewählt wurden, ermöglicht uns, in einem Netzwerk Strukturen und Angebote für die Menschen in der Stadt auszubauen, die Freude und Motivation für mehr Bewegung auch auf Freiflächen ermöglichen“.