Mit rund 100.000 Todesfällen im Jahr ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Nur etwa 5 Prozent der Menschen überleben durch Wiederbelebungsmaßnahmen. Allerdings muss die Hälfte der Überlebenden mit irreversiblen Schäden leben. Im Ernstfall kann der Einsatz eines Defibrillators entscheidend dazu beitragen, dass Betroffene überleben. Durch einen schnellen Einsatz werden die Überlebenschancen der Patientin oder des Patienten um etwa 20 Prozent erhöht. Demnach ist es wichtig, dass ein Defibrillator auch schnell eingesetzt werden kann. „Im Stadtgebiet Marburg sind bereits mehr als 50 Defibrillatoren aufgestellt. Damit erreichen wir eine sehr gute Dichte“, sagte OB Spies bei der Feierstunde im Rathaus. „39 dieser AEDs wurden vom Verein zur Förderung der Kardiologie aufgestellt. Damit leistet der Verein einen bemerkenswerten Beitrag, denn er hilft damit, Leben zu retten.“
„Die Bedienung der Defibrillatoren ist selbsterklärend“, so Professor Dr. Bernhard Maisch, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Man bekomme eine Selbstanleitung durch den Defibrillator. Zuerst müssen sogenannte „Patches“ bei der betroffenen Person unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle angebracht werden. Danach müsse man nur noch den Anweisungen des Defibrillators folgen.
Durch den Einsatz der AEDs wurden in Marburg schon einige Menschen erfolgreich reanimiert, wie Prof. Maisch betonte. Der VFdK selbst hat 39 solcher Geräte in Marburg installiert und übergab diese nun offiziell an die Stadt Marburg. OB Spies nahm eines der Geräte im historischen Rathaussaal entgegen. In diesem Rahmen stellte Maisch in einem Kurzvortrag den Förderverein sowie die Aktivitäten der Marburger Kardiologie vor. Außerdem zeigte er auf, wo Defibrillatoren platziert sind – unter anderem im Erwin-Piscator-Haus, im Stadtbüro und im Rathaus, aber auch in Geschäften.