© Stadt Marburg, i. A. Heiko Krause
„Hans-Christian Sommer ist allen, die in Marburg in den letzten 40 Jahren Politik gemacht haben, ein Begriff. Mit seinem unbändigen Engagement, seiner Leidenschaft für unsere Stadt und seinen unzähligen Erfahrungen ist er eine Bereicherung für das öffentliche Wirken Marburgs“, erklärte Oberbürgermeister Spies. Sommers Stärke sei es, „Menschen zu motivieren, sie zu vernetzen und für Verständigung zu werben“, so das Stadtoberhaupt.
Diesen Eindruck wusste Karl-Heinrich Auffarth, Geschäftsführer des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, der Sommer für die Ehrung vorgeschlagen hatte, zu bestätigen. „Seine unglaublichen Leistungen manifestieren sich bis heute in den Köpfen aller Marburgerinnen und Marburger“, war sich Auffarth sicher. Und die hohe Wertschätzung, die der Geehrte erfährt, wurde durch den vollen Rathaussaal unterstrichen.
Ob beim Stadtmarketing, der Tourismusförderung und den städtischen Gremien, Sommer sei selbst im hohen Alter überall dabei. „Er zeichnet sich neben seiner fachlichen Qualifikation insbesondere durch seine persönlichen Eigenschaften wie Ideenreichtum, Hilfsbereitschaft, Initiative, Zuverlässigkeit und ein Höchstmaß an Leistungsbereitschaft aus“, ordnete Spies ein. Dabei gehe er durchaus beharrlich vor. Es gelinge ihm, Zweifel und Einwände zu zerstreuen. Aufgrund dieser Eigenschaften sei es ihm möglich gewesen, die Universitätsstadt Marburg weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt und beliebt zu machen.
Aber eine so große Auszeichnung wie das Bundesverdienstkreuz werde nicht für gute Leistungen im Beruf vergeben, betonte Oberbürgermeister Spies, sondern für Engagement, das weit darüber hinausgehe. „Und da ist Hans-Christian Sommer ein Vorbild, dem wir alle nacheifern wollen“, so das Stadtoberhaupt.
„Das Bundesverdienstkreuz haben heute viele Menschen mit mir bekommen“, betonte der Geehrte selbst, „denn ich hatte immer viele Helfer, ohne die nichts gegangen wäre“. Besonders dankte er seiner Ehefrau Anneliese, die ihn all die Jahre unterstützt habe. Abschließend versprach er, die Auszeichnung auch als Ansporn zu betrachten, die Universitätsstadt Marburg auch weiterhin aktiv zu unterstützen.
Hans-Christian Sommer wurde 1931 in Andernach geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war in seinem Beruf bis 1955 tätig. Danach wechselte er erst zur Landesversicherungsanstalt Rheinland-Pfalz und dann zum Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz in Bonn. 1970 begann er hauptamtlich beim Verkehrsverein Ahrweiler zu arbeiten, wo er kurze Zeit später zum Verkehrsdirektor ernannt wurde. Die gleiche Funktion führte er ab 1972 für die Stadt Linz in Österreich aus. Bereits im darauffolgenden Jahr führte ihn sein Weg nach Marburg, wo er Leiter des gemeinsamen Amtes für Fremdenverkehr von Stadt und Altkreis wurde. Von 1974 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1994 bekleidete er das Amt des Verkehrsdirektors der Universitätsstadt Marburg.
Sommer war von 1974 bis 1992 Vorstandsmitglied im Verkehrsverein Marburg 1891 und übernahm 1992 dessen Vorsitz, den er bis 2009 führte. In dieser Zeit hat sich Hans-Christian Sommer mit großer Initiative und hohem Engagement für die Fusion mit dem Verschönerungsverein Marburg eingesetzt, der im Jahre 2008 vor der Auflösung stand. Nach dem Zusammenschluss und der Gründung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Marburg 2009 übernahm Sommer auch dort den Vorsitz. In dieser Funktion setzt er sich unermüdlich bei den städtischen Einrichtungen oder bei der Marburger Gastronomie für die Verwirklichung der Vereinsideen und die Förderung des Tourismus ein.
Sommer ist zudem 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Rund um die Elisabethkirche“ gewesen, mit der er sich rund zehn Jahre lang bis 2003 für die Belange und die Entwicklung der Marburger Nordstadt einsetzte. Insbesondere an der jährlichen Durchführung des dortigen Weihnachtsmarktes hat er maßgeblich mitgewirkt.
Das Jahr 2007 stand in der Universitätsstadt Marburg ganz im Zeichen der Heiligen Elisabeth, deren Geburtstag sich um 800. Mal gejährt hatte. Durch seinen Ideenreichtum ist es Sommer auch hier gelungen, den Namen der Stadt durch den von ihm initiierten Wettbewerb „Elisabethkirchen weltweit“ in Deutschland und der Welt bekannt zu machen. Das internationale Interesse war überwältigend. Die ausgesuchten Fotos wurden zu einer Ausstellung zusammengefasst, die mit großem Erfolg in ganz Deutschland gezeigt wurde.
Alle zwei Jahre findet in Marburg die „Oberhessenschau“ statt. Hans-Christian Sommer war in zentraler Rolle daran beteiligt, die Wirtschaftsmesse in die Universitätsstadt zu holen. Nach wie vor bringt er sich in der Organisation ein.
Für sein außergewöhnliches Wirken verlieh ihm der Magistrat 1994 die Goldene Ehrennadel der Stadt. 2006 wurde Hans-Christian Sommer mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.