Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Magistrat Ende September 2017 war Heinz Ludwig insgesamt 30 Jahre lang ehrenamtlich als Kommunalpolitiker für die Bürgerinnen und Bürger der Universitätsstadt Marburg tätig. Auf Anregung des Magistrats hatte die Stadtverordnetenversammlung daher im November beschlossen, ihm die Ehrenbezeichnung zu verleihen. Mit ihr können gemäß Hessischer Gemeindeordnung Menschen ausgezeichnet werden, die mindestens 20 Jahre ein Ehrenamt oder Mandat ausgefüllt haben.
„Heinz Ludwig hat viele Jahre im öffentlichen Leben an verantwortlicher Stelle gestanden und zum Wohle der Allgemeinheit gewirkt“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies den verdienten Marburger. „Mit diesem hohen Titel ,Stadtältester‘ zeichnen wir jene aus, deren Erfahrung, Lebensleistung und Verdienste um die Stadt uns wichtig sind – so wie es bei Heinz Ludwig der Fall ist.“ Er bezeichnete Ludwig als klug und besonnen, als jemanden, der stets zu seinen Überzeugungen gestanden habe und sich nie habe verbiegen lassen.
Vom 1. April 1985 bis zum 31. März 2011 war der Geehrte durchgängig Mitglied der Marburger Stadtverordnetenversammlung. Ab dem 1. Oktober 2013 bis zu seinem Ausscheiden am 30. September 2017 war er als ehrenamtlicher Stadtrat der Marburger Bürgerliste (MBL) Mitglied des Magistrats. Maßstab für die Auszeichnungswürdigkeit Ludwigs sei nicht nur die Dauer der Tätigkeit. „Er hat sich auch mit einem besonderen Maß an Tatkraft und Gemeinsinn eingebracht“, hob das Stadtoberhaupt hervor. Davon hätten viele Bereiche des Lebens in dieser Stadt profitiert. Besonders die Sportvereine hätten Ludwig dabei immer am Herzen gelegen. „Die wesentliche Voraussetzung für ein Funktionieren unseres politischen und gemeinschaftlichen Gefüges ist es, dass sich immer wieder Menschen wie Sie bereitfinden, uneigennützig zum Wohle von uns allen tätig zu sein“, betonte Spies.
„Heinz Ludwig ist dem Sport sehr verbunden“, daran erinnerte auch Hermann Heck, stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher bei der Ehrung im Historischen Saal des Rathauses. „Er ist bekannt für seine beharrliche Unterstützung der Sportvereine.“ Für seine Verdienste um die Stadt könne man ihm gar nicht genug danken.
Der frisch ernannte Stadtälteste selbst bedankte sich vor allem bei seiner Frau und seinen Kindern, die ihn zeitweise kaum zuhause zu Gesicht bekommen hätten. „Ich danke ihnen, dass sie das alles mitgemacht haben, deswegen gebührt der halbe Ehrentitel auch eigentlich meiner Frau“, sagte er. Ludwig erklärte, dass er eine spannende Zeit in der Lokalpolitik hatte in der er viel erlebt hat. Mit einigen Begebenheiten aus dieser Zeit unterhielt er seine Gäste im Marburger Rathaus – und erzählte von der Unterstützung für die Partnerstadt Eisenach nach dem Mauerfall, von wechselnden politischen Mehrheiten im Stadtparlament und den vier Oberbürgermeistern, mit denen er zusammengearbeitet hat.
Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Heinz Ludwig bereits 1982 den Ehrenbrief des Landes Hessen und 1992 das einz Ludwig bereits 1982 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. 1992 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2012 wurde er von der Universitätsstadt Marburg mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.