Für sein Engagement in den freundschaftlichen Beziehungen zwischen Tenri und Marburg wurde der Reiseleiter Professor Satoshi Morimoto während des Empfangs mit der Sportplakette in Gold ausgezeichnet. „Wir danken Herrn Morimoto für seinen langjährigen Einsatz“, so Stadträtin und Sportdezernentin Kirsten Dinnebier. „Ihm und seinem Organisationsteam ist es mit zu verdanken, dass ein reger Kontakt zwischen unseren Städten besteht“.
Herr Morimoto erhält die Sportplakette in Gold, da er sich in herausragender Art und Weise für die Beziehungen zwischen Tenri und Marburg verdient gemacht hat. Er hat über viele Jahre immer wieder japanische Studierende nach Marburg und in die Marburger Sportvereine gebracht. Zudem hat er Deutsche Studierende und Delegationen, die Japan besucht haben, in großen Umfang betreut. Dieses hat er in unzähligen Stunden auch ehrenamtlich getan. Er ist mit seiner positiven Ausstrahlung die Schlüsselperson in der Beziehung für viele Marburger, die mit Japan zu tun haben.
Morimoto ist Professor für Sprachenwissenschaften an der Universität von Tenri und ein wahrer Marburg-Fan. Er bereist die Stadt regelmäßig seit den 1990er Jahren. Da er seine Begeisterung insbesondere an junge Menschen weitergeben wollte, organisiert er seit 2013 jährlich eine Studienreise nach Marburg. Tatkräftige Unterstützung vor Ort erfährt er dabei vom städtischen Fachdienstleiter für Sport, Björn Backes, Wolfgang Strümpfler vom Fachdienst Sport, den Ehrenamtlichen Jörg Chylek und seiner japanischen Partnerin Yasuko Tsuruki, dem Leiter des Zentrums für Hochschulsport der Philipps-Universität, Dr. Jens Kruse, Fitnesstrainer Stefan Backhaus und dem Japanologen Matthieu Leinweber.
Ziel der Initiatoren ist es, den Studierenden neben der deutschen Sprache und Kultur die hiesige Sportlandschaft, insbesondere das Vereinsleben, näherzubringen. So spielt ein Teil der Gruppe bei den Sportfreunden Blau-Gelb Marburg Fußball, andere erproben sich im Handball bei der HSG Cappel oder trainieren mit beim Turnverein Ockershausen. In Japan sind derartige Gemeinschaften ausschließlich über den Hochschul-, beziehungsweise Betriebssport organisiert. „Erfahren und weitergeben ist das Motto der Reise,“, sagt Chylek, „und es kam auch schon vor, dass sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer davon inspiriert für eine Sportkarriere in Deutschland entschieden haben.“
Auch mit der Philipps-Universität gibt es wieder eine Zusammenarbeit. Beispielsweise studieren sechs Mädchen aus der Gruppe zusammen mit Sportstudentinnen und Sportstudenten eine Tanz-Performance unter Leitung von Dr. Brigitte Heusinger von Waldegge ein und gestalten deren Aufführung im Rahmen der Veranstaltung „Winterworx“ am Freitag, 15. Februar, um 18 und um 20 Uhr im KFZ, Biegenstraße 13, mit. Vormittags besuchen die Gäste zudem Sprachkurse und natürlich stehen auch einige Unternehmungen auf dem Programm. So erkundet die Gruppe bei einer Stadtführung Marburg, verbringt einen Nachmittag im AquaMar und in der Kletterhalle, fährt zu einem Fußballspiel der Frankfurter Eintracht und besucht die Sporthochschule in Köln. Die Reise- und Aufenthaltskosten werden von den Studierenden beziehungsweise ihren Familien getragen.
Die Beziehungen zwischen den Universitätsstädten Marburg und Tenri reichen zurück bis in die 1960er Jahre. Damals untersuchten Marburger Studierende der Religionswissenschaften die Glaubensgemeinschaft „Tenrikyo“, die den Ursprung der Stadt bildet. Auch in den folgenden Jahrzehnten gab es seitens der Universitäten und Städte Verknüpfungen, die mal mehr, mal weniger intensiv waren. Seit 2013 hat die Freundschaft dank der jährlich veranstalteten Studienreisen nach Marburg wieder neuen Aufschwung bekommen. Umgekehrt haben in den vergangenen Jahren Delegierte der Stadt und auch einige Marburger Studierende Tenri besucht.