© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg
„Als Fairtrade-Stadt setzen wir uns dafür ein, dass bei uns möglichst viele Produkte aus Fairem Handel angeboten werden. Wir brauchen Geschäfte, die bewusst fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufnehmen und wir brauchen Kund*innen, die Wert darauf legen, dass der Faire Handel gestärkt wird. Fairer Handel bedeutet vor allem, dass Erzeuger*innen gerechtere Preise für ihr Waren bekommen und Sozial- und Umweltstandards eingehalten werden. Viele Waren werden leider völlig ohne Rücksicht auf gerechte Bezahlung gehandelt. Als Stadt wollen wir über Missstände des Welthandels informieren. Mit dem neuen Fairen Stadtplan wollen wir den Handel mit Fairen Produkten fördern und die Kundschaft über die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten informieren. Wir zeigen auch, worauf Verbraucher*innen achten können, um mit Ihrem Einkauf den Fairen Handel zu unterstützen", sagt Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. „Der Handel mit Waren bestimmt vieles auf der Welt - wir alle können dazu beitragen, Handel gerechter zu machen. Vielen Dank an alle teilnehmenden Unternehmen."
Der Stadtplan „Fairkaufen, Fairspeisen, Fairkleiden in Marburg" ist erstmals 2015 erschienen. Er enthält Informationen zu Siegeln und Logos des Fairen Handels sowie zu weiteren Themen rund um fairen und nachhaltigen Konsum. So bietet der Stadtplan zum Beispiel eine Übersicht an Gastronomie und Geschäften in Marburg, die fair gehandelte Produkte führen. Neu in der dritten und überarbeiteten Auflage ist das Kapitel ,,Augen auf beim Kleiderkauf" sowie die Vorstellung des Kaffeeprojekts der solidarischen Landwirtschaft Marburg zusammen mit der Frauenkooperative FEM aus Nicaragua. Die Mitglieder der Frauenkooperative FEM waren im Herbst 2023 auch persönlich zu Gast in Marburg und wurden von Bürgermeisterin Nadine Bernshausen im Rathaus empfangen.
In der neuen Auflage gibt es auch ein eigenes Kapital zum Thema faire Schokolade. In der Kakaoproduktion gibt es nach wie vor besonders große Missstände. Dort besteht noch viel Handlungsbedarf von Seiten des Handels und der Kakaoindustrie. Um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakaobauern und Kakaobäuerinnen zu verbessern, muss der Faire Handel gestärkt werden. Konsument*innen können durch die bewusste Wahl von fair gehandelten Produkten den Fairen Handel stärken.
Der Stadtplan „Fairkaufen, Fairspeisen, Fairkleiden in Marburg" ist kostenlos und liegt ab sofort in den städtischen Institutionen wie der Volkshochschule, Stadtbücherei, dem Stadtbüro und im Rathaus aus sowie bei den teilnehmenden Betrieben.
© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Einige Exemplare wurden bereits bei einer Osteraktion auf dem Marktplatz verteilt. Dabei haben sich Mitglieder der Marburger Steuerungsgruppe Fairer Handel mit Hilfe von Hasenkostümen in Osterhasen verwandelt und über Fair Trade sowie Nachhaltigkeit informiert. Zudem gab es mehrere Spiele und Quizze zu diesen Themen wie zum Beispiel ein Memory-Spiel. Auch gab es die Aufgabe, den verschiedenen Beteiligten am Herstellungsprozess – wie den Bauern und Bäuerinnen, Transport, Supermärkten oder Abgaben an Behörden – die Anteile an den Einnahmen aus in einer Tafel Schokolade enthaltenen Rohkakaos in Prozent zuzuordnen.
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