Nachdem sie ihr Können gezeigt hatte, gesellte sich die Gruppe zu den anderen Gästen im Historischen Saal des Rathauses, wo sich Vertreter der Stadt und Besucher aus Maribor am Samstag einfanden. Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach begrüßte die Gäste, darunter mit dem ehemaligen Bürgermeister Dr. Hansjochen Kochheim auch einen Zeitzeugen der Partnerschaftsgründung im Jahr 1969. Er hatte als FDP-Fraktionsvorsitzender 1968 den Antrag zur Aufnahme der Städtepartnerschaft gestellt.
Anlass für die Gründung einer Städtepartnerschaft sei ursprünglich die historische Übereinstimmung der Städtenamen gewesen, erinnerte Weinbach - "Marburg an der Lahn" und "Marburg an der Drau", wie Maribor während der Staatszugehörigkeit zur Habsburger Monarchie bis 1919 hieß. Ziel sei stets gewesen, sich gegenseitig kennenzulernen und eine positive Verbindung zu pflegen, gerade nach den Ereignissen der beiden Weltkriege, betonte Weinbach.
"In den 45 Jahren der Partnerschaft sind viele Freundschaften entstanden, hat es viele Begegnungen gegeben, die diese Partnerschaft lebendig halten", so Weinbach. So haben Kultur- und Sportvereine die Partnerschaft immer weiter ausgebaut, haben Jugendgruppen die jeweilige Partnerstadt besucht. Auch die Feuerwehr und die Kolpingfamilie tauschen sich aus. Neben dem engen Kontakt zwischen den Männerchören Slava Klavora und dem Männerchor Ockershausen gibt es inzwischen auch Beziehungen zwischen jungen Musikern: Im Rahmen des "MaNo"-Festivals besuchten sich Rockmusiker aus Marburg und Maribor.
Bernd Drusel vom Freundeskreis Marburg-Maribor begrüßte die Gäste auf Slowenisch. Er betonte, dass die Städtepartnerschaft zur Zeit des Kalten Krieges gegründet wurde, als Deutschland noch geteilt war und Slowenien Teil Jugoslawiens war. Umso wichtiger sei die Städtepartnerschaft als Baustein zur Annäherung gewesen.
Weinbach übergab im Rahmen des Empfangs die Goldene Ehrennadel der Universitätsstadt Marburg an zwei Gäste aus Maribor, die sich besonders um die Städtepartnerschaft verdient gemacht haben. Stanka Damjan vom Verband der Freunde der Jugend (ZPM) wurde für ihr jahrelanges Engagement für den Besuch von Jugendgruppen geehrt, Slavko Šterman vom Chor Slava Klavora als ein von Beginn der Partnerschaft an aktiver Gestalter. "Diese Ehrennadel ist ein Wahrzeichen der Freundschaft", freute sich Šterman.