Preiswürdig sind Persönlichkeiten, die sich in vorbildlicher Weise für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ohne Ansehen ihrer sozialen, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Stellung eingesetzt haben. Die Vorgeschlagenen sollten möglichst aus Hessen kommen oder sonst zumindest einen Bezug zu Marburg haben. Der Preis wird jährlich abwechselnd an Frauen und Männer verliehen, in diesem Jahr wieder an einen Mann.
„Jeder Mensch möchte und soll integriert sein als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft, das mit seiner Meinung und seinen Anliegen gehört wird“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. "Mit dem Leuchtfeuer ehren wir als Universitätsstadt Marburg gemeinsam mit der Humanistischen Union Personen, die sich dafür einsetzen.“
Das Marburger Leuchtfeuer möchte nicht in erster Linie konkrete Hilfsprojekte würdigen, sondern das grundsätzliche Engagement für die Rechte benachteiligter Menschen. Wichtig ist das nachhaltige Eintreten für ein gesellschaftliches Umfeld, das allen Menschen gleichermaßen Respekt entgegenbringt. Wert legt die Jury dabei vor allem auf einen herausragenden Einsatz der Vorgeschlagenen für die Ermutigung benachteiligter Menschen, ihre Rechte selbstbewusst wahrzunehmen. Mit dem Preis möchten die Stadt und die Humanistische Union (HU) die Gesellschaft darin bestärken, die Gleichheit aller Menschen nicht als „ferne Utopie“ abzutun, sondern an ihrer Verwirklichung im Alltag aktiv mitzuwirken.
Seit 2005 wird das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ verliehen. Unter den zehn bisherigen Preisträgerinnen und den acht männlichen Preisträgern befinden sich Persönlichkeiten wie der Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ, der Devianzforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter, der Arzt und Psychiater Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter sowie der langjährige Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer Dr. Bernhard Conrads, Parität-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schneider, Eintracht-Präsident Peter Fischer oder Lutz Götzfried vom Marburger Spiegelslustturm. Für sein Engagement zugunsten gemeinnütziger Arbeit zum Schutz der Demokratie hat die Jury im Jahr 2020 Stefan Diefenbach-Trommer ausgezeichnet.
2021 hat die Jury neben der Marburger Nachbarschafts-Aktivistin Halina Pollum ausnahmsweise auch vier Marburger Gruppen mit dem "Marburger Leuchtfeuer für besonderen Einsatz in der Corona-Pandemie“ geehrt. Die Corona-Hilfe Marburg, die Marburger Tafel und das Medinetz sowie das Pflegepersonal in der Intensivstation des Universitätsklinikums und in Heimen hatten eine besondere Ehrung und den Dank verdient.
Voraussichtlich im Frühsommer 2022 wird Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies den undotierten Preis dann erneut an einen engagierten Preisträger überreichen. Sein Amtsvorgänger Egon Vaupel gehört der achtköpfigen Jury als deren Vorsitzender ebenso an wie Aktive der HU Marburg.
Bei der Vergabe des Preises wird die Jury Vorschläge berücksichtigen, die bis zum 31. Januar 2022 per E-Mail an jury2022@marburger-leuchtfeuer.de oder über das Online-Vorschlagsformular unter www.ausschreibung.marburger-leuchtfeuer.de eingegangen sind. Auch die Einreichung per Post ist möglich, an Humanistische Union e.V., HU Marburg, Regionalverband Nord- und Mittelhessen, c/o Franz-Josef Hanke, Leckergäßchen 2, 35037 Marburg. Eigenbewerbungen und anonyme Einreichungen werden nicht berücksichtigt.